almis personal blog

Schulbeginn

Die Schule hat wieder begonnen, diesmal neu: Gymnasium, und ich bin immer dankbar, dass das Kind da nicht soviel von mir hat.

Er ist viel offener und im positiven Sinn aufgeregter, er erwartet immer, dass etwas gutes passiert, wenn eine Veränderung bevorsteht, auch wenn er durchaus etwas sentimental auch auf das Vergangene zurückschaut und wie er das macht, weiß ich auch nicht.

Ich hingegen entwickle mich immer zu jemand aus meiner Vergangenheit, der gesagt hat: “Oh bist du schon wieder gewachsen, man erkennt dich gar nicht mehr.” Ich beobachte das, wie ich das bei den Nachbarskindern denke, der kleine M., der gerade mal ein Jahr war, als wir hier eingezogen sind und mit dessen Mutter ich eine Weile viel Zeit verbracht habe, der ist jetzt in die Volksschule gekommen. Und die ganzen kleinen Mitschüler des Kindes, die gehen jetzt also auch ins Gymnasium und sehen so erwachsen aus.

Das ganze ist aber definitiv eine Frage der Perspektive, denn während sich die Erstklasser im Gymnasium groß vorkommen, kommen Siebentklassler vorbei und sagen zu ihnen, “Oh na ihr seids süß”. Und da sind sie dann auch wieder die Kleinsten.

Inside Out

Jetzt – in den letzten Schultagen der Volksschule – tritt etwas ein, was ich nie für möglich gehalten hätte, was ich auf keine Fall gutheißen kann und daher vehement bekämpfe: ich werde tatsächlich sentimental. Das sind diese ganzen Abschlußveranstaltungen und Abschiedsgeschenke und diese ganzen Auf-Wiedersehen Gespräche – und so richtig Sommer, der einen ablenken würde, ist auch grade nicht.

Das Gefühl der Sentimentalität mag ich gar nicht. Es ist hat so was von halbkrank an einem verregnetem Sonntagnachmittag bei Tee mit Honig und Milch – ich hasse Honig und Milch im Tee, meine Eltern haben nur einmal probiert, mir das Zeug einzuflößen, da war ich ungefähr fünf und ich hab mich fast übergeben. So ein Gefühl von allgemeiner Tristesse und Weinerlichkeit, mit einem Hauch Selbstmitleid und Weltschmerz – ich lehne das ab! Und ich kenne das auch kaum von mir.

Als ich selbst die Schule verlassen habe, und manchen tatsächlich die Tränen runter getropft sind und sie so getan als wäre ihr Leben zu Ende, hab ich nur gedacht: Endlich vorbei, endlich frei und ohne einen Blick zurück bin ich aus der Schule gestapft. Als ich von daheim ausgezogen bin, und die letzten Sachen in mein Auto gepackt habe und auch genau gewusst habe, das sind jetzt die letzten Dinge und das ist jetzt wirklich die letzte Fahrt, da war nur Aufbruchstimmung und “auf und davon”, nichts anderes. Auch mit dem Kind hatte ich bisher niemals das Gefühl, wie manche andere Mutter, ah herrje mein Kind wird groß, jetzt kann er schon gehen, jetzt kommt er in den Kindergarten, jetzt wird er selbstständig – zum einen bin ich froh drüber, immer weniger gebraucht zu werden, zum anderen hängt das Kind auch nicht über Gebühr an mir und hat das auch nie getan, er hat mich da vermutlich auch etwas erzogen, wenn man so will.

Die letzten Monate waren insgesamt aufwühlend mich, von Abschieden und Neuanfängen in verschiedenen Bereichen gekennzeichnet – das war schön und aufregend und auch manchmal herausfordernd. Weil man auch so viel nachdenken und sich neu sortieren muss, zumindest ich muss das tun. Wahrscheinlich bin ich deshalb gerade nicht ganz so widerstandsfähig gegen diesen Anflug von Sentiment.

Dabei möchte ich das tun, was ich immer getan habe: das Neue begrüßen, aus vollem Herzen, offen und neugierig auf einen neuen Lebensabschnitt zugehen, weil jetzt die Zeit reif dafür – und nicht zurückschauen…oder nur ganz kurz.

Still Leben

Auf Empfehlung habe ich letzte Woche das Buch Stillleben von Antonia Baum gelesen. Als ich es in der Buchhandlung gesucht habe, war es unter der Rubrik “Geschichte” eingeordnet. Und das verdeutlich schon ein bisschen das Problem von Stillleben, wenn man mich fragt.

Worum geht es? Um Dinge, in die es in der letzten Zeit recht oft geht, zumindest in einem eher urbanen, eher akademischen Milieu, moderne Mutterschaft und ihre Probleme. Baum arbeitet sich an den üblichen Dingen ab: Entscheidung für ein Kind ja oder nein (sie lässt es “passieren”), die Vereinbarkeitsfrage, Beziehungsprobleme, Stillen oder nicht, Krabbelgruppen-Hass und so weiter. Baum schreibt sehr wahrhaftig und in vielen ihrer oft poetischen Sätze finde ich mich wieder, beispielsweise:

Nach der Geburt war mein Körper wund. Alles wund und offen und heiß. Die Wunde zwischen meinen Beinen, die Brüste. Die Gefühle in meiner Brust, die Nerven, die Hirnhaut, die Gedanken hinter meiner Stirn, die Augen, alles war wund und offen und heiß. Ab sofort war die Möglichkeit, etwas zu wollen und es dann zu tun, vollkommen ausgeschlossen. Alleinsein ausgeschlossen, aufstehen und gehen vollkommen ausgeschlossen.

Aber was geht darüberhinaus? Was ist der Erkenntnisgewinn? Antonia Baums Text ist ein Hybrid, dessen verschiedene Einzelteile nicht so ganz zueinanderfinden wollen. Sie schreibt über die sogenannte “Migrationsproblematik” und ausländerfeindliche Nachbarn, generell ihre Wohngegend, die ihr schwer zu schaffen macht, seit sie mehr Zeit zuhause verbringt, sie schreibt über Putzfrauen und deren Lebensumstände und baut auch andere gesellschaftspolitische Schlenker ein und man fragt sich, was das alles konkret mit Mutterschaft zu tun hat. Lieber würde man tiefergehende Gedanken dazu lesen.

Dass sie keine Lösungen für das große Thema Frau mit Kind hat, überrascht nicht, das muss auch nicht sein, aber mir geht ein bisschen der Mehrwert im Text ab, der sich zuoft in Nebenschauplätzen verliert. Vielleicht geht mir auch der Humor ab, den man in Werken mit ähnlicher Thematik bei Rike Drust (Muttergefühle, Gesamtausgabe) oder Doris Knecht (ich hab mal drüber geschrieben: Wie man fidel verspießert) findet. Dort werden ganz ähnliche Baustellen begangen, aber der Benefit ist, dass sie mit einer gehörigen Portion Humor und auch Selbstironie beschritten werden. Ich möchte Frau Baum nicht aufzwingen, ein unterhaltsames Buch zu schreiben, wenn ihr nicht danach ist, aber mir fällt es leichter, auch schwierige Dinge mit Humor zu betrachten. Und die Botschaft kommt, m.E., trotzdem rüber.

Am Ende von Baums Buch ist man als Leserin dann ganz ratlos, wenn sie eigentlich keine Lösungen hat, aber ihr Buch mit einer Art Glückseligkeits-Schwamm-drüber Message abschließt. Why, oh why? Dennoch hat mir Still leben einige interessante Stunden beschert, wenn das Gesamtbild für mich – wie gesagt –  dann nicht ganz gestimmt hat.

Toast mit Ketchup

Irgendwo in Wien. Eine Mutter serviert Toast zum Frühstück.

Das Kind: “Hier das Stück esse ich nicht, da ist Ketchup drauf.”

Die Mutter: “Das macht doch nichts, du tunkst den Toast ohnehin gleich in Ketchup.”

Das Kind: “Trotzdem”

Und das ist eigentlich alles, was man zu Kindern und Logik wissen muss. Harhar.

Embrace the change!

Immer wieder erscheinen auf Elternblogs sentimentale Texte, dass die Kinder so schnell groß werden und einem die Zeit quasi durch die Finger rinnt.

Ich habs ja persönlich nicht sehr mit der Sentimentalität an sich, es ist einer dieser Gefühlszustände, die ich nicht sonderlich gut leiden kann, weil sie immer so ins leicht depressive abzugleiten drohen, und ganz nachvollziehen kann ich es auch nicht, wenn (zumeist) Mütter trauern, wenn aus Babys Kleinkinder, aus Kleinkindern Kindergartenkinder, aus Kindergartenkinder Schulkinder usw. werden. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass alles zu schnell geht. Mag daran liegen, dass ich drei Jahre quasi rund um die Uhr mein Kind betreut habe und wirklich praktisch alles hautnah miterlebt habe, was es da zu erleben gibt.

Es gibt ja diesen Text, dass man oft nicht weiß, wann alles zum letzten Mal passiert, also beispielsweise, das letzte Mal, dass man sein Kind stillt, es am Arm trägt und so weiter. Ich hab ja nicht wirklich gestillt, abgesehen von zwei, drei eher glücklosen Versuchen, aber ich weiß nicht, wieviele Fläschchen ich gegeben habe und wieviele Windeln gewechselt und wie oft ich nachts wach war und wie oft ich das Kind von da nach dort getragen hab oder einfach im Kreis herum, es war jedenfalls alles wirklich oft genug für mich. Harhar. Ich sehe Veränderung auch nicht als etwas schlechtes an, etwas wovor man sich fürchten muss, auch wenn ich sonst durchaus auch ein Gewohnheitstier sein kann. Aber, dass ein Kind wächst und mehr kann, vor allem mehr versteht und sich differenzierter ausdrückt und man besser mit ihm reden kann, dass man das Gefühl hat, es begreift die Welt langsam und entwickelt eine eigene Perspektive, über die man sich mit ihm austauschen kann, das finde ich absolut großartig und will ich never ever zurücktauschen, nicht für eine Stunde.

Wie kam ich jetzt darauf, aja genau, ich hoffe, ich habe das letzte Mal “Wir haben Läuse in der Klasse, bitte untersuchen sie ihr Kind” bereits hinter mir, ohne es zu wissen. Denn dieses Jahr, oh Wunder, gabs noch gar keinen derartigen Alarm und ich könnte wirklich gut damit leben, wenn das so bliebe.

Galileo

Gestern Abend hab ich mit dem Kind eine interessante Sendung gesehen – eine Spezialausgabe von Galileo, die letzten 50 Jahre in Bildern, also pro Jahr ein Bild, das besonders prägend für das Jahr war. Sowas liebt er ja und ich fands eigentlich auch ganz spannend.

Etwa der Brand auf Windsor Castle 1992. Soviel hatte das Schloß ohne Schaden überstanden, Bürgerkriege, zwei Weltkriege… nur dass dann schlußendlich einfach ein Halogenstrahler umfällt und ca. ein Fünftel des Schlosses abbrennt. Die Queen bezeichnete (unter anderem deshalb) das Jahr 1992 als “annus horribilis”. Denn Windsorcastle war ihr Lieblingsschloß. Das Kind und ich amüsierten uns darüber, dass jemand soviel Schlösser hat, dass er quasi einen Liebling darunter küren kann. Das Schloß wurde übrigens wiederaufgebaut, das hat die Queen quasi selbst finanziert, indem sie den Buckingham Palast für Besucher öffnete und die Einnahmen für den Wiederaufbau von Windsor Castle verwendete.

Und ich erinnerte mich dann, dass ich bei meiner Oma als Kind immer die ganzen Illustrierten gelesen habe und zwar mit großem Vergnügen (gulity pleasure!) und deshalb die ganzen königlichen Schlößer auch mal auswendig kannte: Highgrove beispielsweise und Sandringham, was die Königsfamile von Weihnachten bis Ende Jänner bewohnt, wenn man mich fragt zahlt sich das nicht optimal aus, aber bitte. Und Balmoral, das Schloß in Schottland, das glaub ich Diana gehasst hat, weils dort so rural und kalt war.

Anyway: auch interessant war in der Sendung das Jahr 1975, in dem Jahr hat Playmobil ein Bauarbeiter-Spielzeugset verkauft und dafür Werbung gemacht, bei dem fünf Kisten Bier inkludiert waren. Und der Bauarbeiter sagt zum anderen: “Das ist heut schon meine 5. Flasche” und der andere sagt: “Macht nichts, wir haben noch ein paar Kisten.” Heut irgendwie undenkbar, damals immerhin auch ein kleiner Skandal und das “Bier” musste aus dem Sortiment genommen werden.

Das hat mich wiederum daran erinnert, dass das Kind mit zweieinhalb Jahren ein Baustellen-Buch besessen hat, das wir uns immer wieder angeschaut haben. Er konnte damals noch gar nicht sprechen und ich hab ihm halt alles im Buch erklärt, unter anderem, dass der LKW Fahrer grad Pause macht und “Bier trinkt”. Weiß nicht, ob es wirklich Bier war, es sah zumindest so aus. Ich dachte, das Kind versteht es eh noch nicht. Und was machte das Kind, als es dann sprechen konnte, er griff zum Buch, blätterte auf die dementsprechende Seite, zeigte auf die Flasche und sagte: “Bier”. Ähm.

Von Strom und Energieerzeugung

Kind: “Ich hab mir gedacht, ich mach mein Referat über Strom und Energieerzeugung”

Ich: “What?”

Kind: “Wieso nicht, das ist sehr interessant.”

Ich: “Ja mag sein, aber von mir kannst du dir da keine Hilfe erwarten. Das einzige was ich weiß ist, dass es hell wird, wenn ich auf den Lichtschalter drücke.”

Kind: “Sehr witzig.”

Ich: “Und vor allem die Wahrheit.”

Post Birthday

Auch dieses Jahr gabs natürlich wieder eine Kindergeburtstagsparty zum ersten runden Geburtstag des Kindes im Family Fun Indoor Spielplatz. Und wie auch voriges Jahr haben wir die Kinder vom Haus gleich mitgenommen.

Diesmal hab ich mir gedacht werd ich ganz cool bleiben und nicht aufgeregt sein wie sonst immer, ob eh alles gut geht und ob es eh allen gefällt und ob eh keiner sich verletzt oder irgendwas verliert oder sonstiges; das ging auch ganz gut bis dann fünf Jungs schreiend vor lauter Eurphorie durchs Stiegenhaus gelaufen sind, da kam dann kurz ein Anflug von “mein Leben zieht im Schnelldurchlauf an mir vorbei.” Und natürlich passiert immer etwas Unvorhergesehenes, diesmal: der Hund unseres direkten Nachbars ist vor lauter Begeisterung mit den Kindern am Gang herumgerannt, die Tür fiel ins Schloss und beim Nachbarn war außer ihm niemand zuhause. Öhm. Gottseidank fiel mir recht bald ein, dass ich ja einen Zweitschlüssel dieser Nachbarn für Notfälle hab. Also haben wir den Hund wieder in die Wohnung gelockt (gar nicht so einfach) und eingesperrt.

Die Party selber – mit Pizza zu Mittag und Torte zur Jause – lief eigentlich sehr entspannt. Außer, dass die Kinder immer wieder wegen Jetons oder Kleingeld fragen kamen, sah man sie nicht viel. Schön fand ich, wie sie miteinander umgehen, so freundlich und fürsorglich, es gab nicht mal den Anflug von Streit oder Mißstimmung. Als wir dann alle Pizza aßen und ein Kind dauernd was von mir wollte (Flasche aufmachen, Getränk einschenken usw) sagte eine Schulkollegin vom Kind “Wart, das mach ich, damit die Heidi mal essen kann.” Da war ich fast gerührt vor soviel Umsicht und Rücksichtnahme. Tolle Kinder sind das.

Nach fünf Stunden Herumtoben waren dann alle recht müde, v.a ich, weil doch recht viel los war und dementsprechend laut und auch etwas stickig. Die abholenden Eltern waren in der Mehrzahl froh, dass sie nur fünf Minuten die heiligen Kindervergnügungshallen betreten mussten, aber ich finds insgesamt eigentlich eine gute Geburtstagslocation.

Bei der Heimfahrt fuhren bei mir andere Kinder im Auto mit als bei der Hinfahrt und einer meinte gleich: “Du hast ja gar keine Rückfahrkamera!” Und ich dann: “Stimmt, aber ich glaube, ich werde trotzdem ausparken können. ” Und das hab ich tatsächlich auch geschafft. Harhar.

Bin gespannt, welche Geburtstage mir in der neuen Ära, mit quasi jugendlichem Kind, uns dann bevorstehen werden.

Business as usual

Die Schule hat also wieder begonnen, einer dieser Momente im Jahr wo man sich denkt: wow, sind die alle groß geworden.

Der Lieblingsnachbar des Kindes ist beispielsweise ins Gymnasium gekommen. Als ich ihn gefragt hab, wie es ihm gefällt, meinte er: “Gut, man darf in der Pause Handy spielen.” First things first!

Seine Schwerster hatte ihren allerersten Schultag und kam im weißen Kleid nachhause und fand alles “sehr cool”.

Die Tochter der anderen Nachbarin ist schon auf einer höheren Schule und als ich die Nachbarin fragte, wie es ihr gehe, erzählte sie mir, dass die Tochter im Sommer sehr oft bei einer Freundin geschlafen hätte, die sich im nachhinein als Freund entpuppt hätte. Ehrlichweise hab ich geantwortet: “Wir waren auch mal 16 gell?” Und sie meinte dann, auch ehrlich, sie sei eh froh, dass sie nicht raucht oder Alkohol trinkt. Aber Vertrauen und so. Verstehe ich auch total.

Bei uns ist eigentlich alles beim alten, ich wurde Notfallkontakt eines Nachbarkindes, falls er in der Schule krank wird, sein Bett steht ja nur zwei Stockwerke ober uns, und ein anderer Nachtbarsjunge kam zu mir, weil im fad war, auch wenn er wusste, dass das Kind noch auf Ausflug ist. Unterhaltungsprogramm gabs dann keines, weil ich arbeiten musste, aber er konnte bei mir im Büro spielen und dann mit mir das Kind abholen. Business as usual halt oder wie ich quasi niemals alleine sein werde. Harhar.

Einfach zum Nachdenken

Heut hat jemand einen humoristischen Tweet darüber abgesetzt, wie er seine Kinder mit dem Auto in die Schule bringt.

Die Folge waren gefühlte 75 Tweets darüber, dass das ganz furchtbar ist, so a la “Mit dem Audi Quattro bis ins Klassenzimmer?” über “Sie sollen lieber Hand in Hand in einer Gruppe mit anderen Kindern gehen” und “Meine sind schon mit zwei Jahren alleine gegangen” bis “Als ich ein Kind war, sind wir zwei Stunden bei Tiefschnee vom Berg runtermarschiert und haben uns den Weg selbst freigeschaufelt” – das ist jetzt nur geringfügig von mir überzeichnet.

Alter, leben und leben lassen, so schön! Ich mein ehrlich: es kann ja jeder seine Meinung haben. Ich hab auch meine und die lautet, mir wär es einfach zu stressig, morgens mit dem Auto zur Schule zu fahren, ich kann unter Druck sowieso nicht gescheit einparken und mich machen die ganzen anderen Autos und das Aufpassen auf die vielen Kinder nervös. Ich bin auch froh, dass das Kind mit Nachbarn geht oder mit dem Bus fährt. Deshalb bring ich das Kind nur bei extremem Regen/Sturm mit dem Auto hin, und da schon vor dem großen Ansturm um zehn vor acht.

Aber mich regt auf, dass man nichts twittern kann ohne, dass jeder seinen Senf dazu abgeben muss. Ich mein, weiß jemand näheres? Vielleicht hat sie das Kind nur heute mit dem Auto gebracht, vielleicht ist die Schule sehr weit weg vom Wohnort, vielleicht hat sie mehrere Kinder an verschiedenen Standorten, was weiß ich. Und selbst wenn das alles nicht zutrifft, kann man nicht seine Meinung auch mal für sich behalten? Und sich seinen Teil denken? Man selber steht ja auch nicht unbedingt drauf, wenn andere einem ohne Not ins eigene Leben reinquatschen. Und unfehlbar sind wir alle nicht.