jedes jahr freue ich mich auf die plakate der wiener festwochen. ende april, anfang mai ist es immer soweit. obwohl mir werbeplakate sonst relativ egal sind, schafften es die festwochenplakate in den letzten jahren immer, meine aufmerksamkeit zu erregen.
2006 ist hier ja das mozartjahr ausgebrochen. armin wolf bemerkte in der zeit im bild 2 am 1. jänner treffend: "falls sie wolfgang amadeus mozart und seine musik nicht mögen, dann sollten sie 2006 eine lange, lange reise, weit, weit weg machen." ende april, anfang mai wusste man schon, was er damit gemeint hatte. das plakat zeigte dementsprechend einen selbst von dem ganzen rummel genervten mozart. ich musste lachen, als ich es das erste mal sah. es war einfach schön bizarr.
die plakate 2003 gefielen mir auch recht gut. da wurden werke aus dem festwochenprogramm wie romeo und julia oder madame butterfly kurz und unkonventionell zusammengefasst. witzig, wenn auch wenig kontroversiell. ganz im gegensatz zu 2005, eigentlich mein persönliches highlight. hund beißt mann hand ab. frau sticht mann stöckelschuh in den kopf. jonglieren und äh, sich übergeben. da bleibt viel interpretationsspielraum. ich fuhr täglich mit der straßenbahn an diesen plakaten vorbei und staunte sie an. einmal zwei damen mit mir. die eine sagte zur anderen: "ich möchte wissen, welchem kranken hirn so etwas gefällt". ich meldete mich nicht.
heute habe ich die plakate auch schon entdeckt. sie sind eher unspektakulär. aber trotzdem fange ich schon wieder an, darüber nachzudenken. und ich bin mir auch sicher, dass sie schon öffentlich ähnlich kommentiert wurden, wie die vergangenen plakatserien. und das ist die hauptsache.