leseprobe aus "reisen im skriptorium":
"der alte mann sitzt auf der kante des schmalen betts, die hände gespreitzt auf den knien, den kopf gesenkt, und starrt den fußboden an. er hat keine ahnung, dass unmittelbar über ihm in der decke eine kamera eingebaut ist. der verschluss klickt lautlos einmal pro sekunde, sodass mit jeder umdrehung der erde sechsundachtzigtausendvierhundert fotos gemacht werden. wüsste er, dass er beobachtet wird, würde das auch nichts ändern. seine gedanken sind woanders, gestrandet bei den chimären in seinem kopf, während er eine antwort auf die frage sucht, die ihn nicht mehr loslässt.
wer ist er? was tut er hier? wann ist er angekommen, und wie lange wird er bleiben. mit etwas glück wird die zeit es uns allen weisen. fürs erste haben wir nur die aufgabe, die bilder möglichst aufmerksam zu betrachten und uns jedweder voreiligen schlussfolgerung zu enthalten…"