was möchte jede frau erleben bevor sie 30 wird? richtig: ihren ersten langstreckenflug. bei mir hat das 2005 gerade noch geklappt und es sollte an die us-westküste gehen. denn wenn ich meiner flugangst schon trotze, dann wegen einer stadt wie los angeles. einmal auf dem walk of fame spazierengehen, vor dem kodak theatre stehen. und staunen. aber zuerst ging es ja nach kanada, denn ein teil unserer gruppe absolvierte den westcoast trail. der andere teil flog nach. und zwar via toronto nach vancouver.
in toronto warteten wir lange, sehr lange, zu lange auf ein gepäcksstück. danach liefen wir über den großzügig angelegten flughafen. mit hängender zunge kamen wir am gate an, wo uns ein freundlicher kanadier aufforderte: "take a deep breath". denn wir waren zu früh. unsere maschine, die eigentlich schon weg sein sollte, war noch gar nicht da. es war 22 uhr abends. um 23 uhr kam die air canada und kurz nach mitternacht landeten wir in vancouver. in wien wäre es da schon wieder mittags gewesen. es lebe der jetlag.
wir hatten uns zu sechst in einem b&b in kitsilano eingemietet. und schon beim organisieren der unterkunft waren wir mit der kanadischen relaxtheit in berührung gekommen. die besitzerin des hauses war nämlich an unserem ankunftswochenende gar nicht da. aber egal: dann legt sie eben den haustürschlüssel unter die türmatte, kein problem.
das erinnerte mich spontan an eine folge von six feet under, das ja in l.a. spielt, in welcher vanessa ein kanadisches kindermädchen anstellt, das in ihrer abwesenheit einen obdachlosen einlädt und ihm pancakes zubereitet. als vanessa dahinterkommt, wird sie richtig wütend: "this is los angeles – not canada!"