almis personal blog

das waren die oscars, zwei

nun also zu den gewinnern.

die schauspieloscars gehen 2010 allesamt an die favoriten in der jeweiligen kategorie. das klingt unspannend, ist es in diesem fall allerdings nicht unbedingt. mit christoph waltz gewinnt erstmals seit maximilllian schell 1962 ein österreicher einen schauspielaward. waltz war der große favorit für seine rolle als hans landa in inglorious basterds, doch: it aint’ over till it’s over. auch brokeback mountan war 2005 der larger than life favorit und musste sich letztendlich crash geschlagen geben – jack nicholson ist beim verlesen fast die brille aus dem gesicht gefallen, vor schreck. waltz jedenfalls schafft es, seine rede ist kurz, schlicht und dennoch charmant. jubel! hochverdiente sache. auch die beste nebendarstellerin, mo’nique für precious war angesagt. selbstbewusst meint sie, ihre auszeichnung bedeutet: "it can be about the performance – and not about the politics".

sandra bullock, die beste hauptdarstellerin (the blind side) hatte am abend zuvor die goldene himbeere entgegen genommen (natürlich für einen anderen film, harhar). sich den razzie persönlich abzuholen, zeugt von viel humor und selbstironie. alexander horwath mutmaßte, dass der preis auch für den typus stehen kann, den bullock verkörpert. sie sei keine virtuosin, aber sie verkörpert gekonnt selbstständige frauen, die doch liebesbedürftig sind. vielleicht, so horwath, wollte man auch ihre trademark ehren. bullocks acceptance speech war emotional, witzig und sympathisch. immer wieder verwies sie auf ihre mitkonkurrentinnen und deren leistungen. der oscar für jeff bridges schlußendlich war überfällig oder wie horwath meinte, es handelt sich um einen "akkumulativen" preis (alias lebenswerk, aber horwaths formulierung ist hübscher). bridges war zum fünften mal nominiert und hat sich in der vergangenheit als äußerst wandlungsfähiger darstelller bewiesen. für viele ist und bleibt er zwar der dude (the big lebowski), er überzeugte aber auch schon früher als im prämierten film crazy heart als musiker, etwa in the fabulous baker boys. eine seiner sensibelsten rollen ist vielleicht die als "verwaister" vater in the door in the floor.

die kategorien beste regie und bester film dominierte das kopf an kopf rennen zwischen james cameron (avatar) und seiner ex-frau kathryn bigelow (the hurt locker). avatar hatte sein momentum im dezember, der enorme hype um den film war seinen oscarchancen vermutlich eher abträglich. in den letzten wochen wurde bei awards daily und in anderen film-insiderforen von einer trendwende hin zu the hurt locker gesprochen. alexander horwath hat zum film die exakt selbe meinung wie ich (die technischen preise gehen in ordnung, die story ist aber ziemlich dünn geraten) und vermutet außerdem, dass cameron aufgrund seiner selbstgefälligkeit nach dem titanic sieg viele sympathien bei der academy verspielt haben könnte. tatsächlich gewann bigelow beide preise und obwohl ich kein faible für "kriegsfilme" habe, werde ich diesen wohl sehen, um mir selbst ein urteil bilden zu können.