achtung minimale spoiler
gestern ging es weiter mit hitchcock und zwar mit the birds. im gegensatz zu unserer kubrick-, jarmusch- und almodovar-box arbeiten wir uns hier nicht in chronologischer reihefolge durch.
the birds handelt von der jungen millionärstochter melanie (tippi hedren), heute würde man sie als it-girl bezeichnen und eine gewisse verwandtschaft zu paris hilton orten; melanie reist nach einem flirt in einer tierhandlung dem gutaussehenden anwalt mitch (rod taylor) in ein verschlafenes dorf an der kalifornischen westküste, bodega bay, nach. tja und in bodega bay tun sich merkwürdige dinge, die alle mit vögeln zu tun haben: vögel fressen nicht mehr, vögel rotten sich zusammen, vögel greifen menschen an. und das alles, seit melanie auf der bildfläche erschienen ist…
the birds ist ein wirklich beklemmender und angsteinflößender film. er balanciert geschickt zwischen charakterstudie und, so komisch das klingt, splattermovie; die protagonisten sind nicht ausschließlich dazu da, sich in einer ausnahmesituation zu beweisen, es bleibt auch zeit, ihren background zu beleuchten und das geschieht glaubwürdig. melanie ist nur auf den ersten blick eine chice societylady ohne tiefgang – mitch fragt sie einmal ganz erstaunt: “sie arbeiten irgendwo?”; mitch nicht nur der straighte jurist. das macht den film auch abseits seiner ausseinandersetzung mit der bedrohung spannend.
sehenswert ist auch, wie sich menschen, ein ganzer ort damit beschäftigt, einem naturphänomen ausgesetzt zu sein, dass sich nicht erklären und nicht planen lässt. es ist auch eine betrachtung zum thema gruppendynamik: skeptiker stehen neben hysterikern, pragmatiker neben optimisten. ein großes thema des films ist (vermeintliche) stärke und schwäche, geschlossene und gebrochene allianzen. man kann das unerklärliche verhalten der vögel und den umgang damit auch als parabel lesen.
ziemlich witzig finde ich – aus heutiger sicht – den umgang mit privatsphäre im film. alleine in den ersten fünfzehn filmminuten finden sich 5 oder 6 grobe verstöße gegen das, was wir heute datenschutzgesetz nennen, da werden personalien über die autonummerntafel herausgegeben, da werden fremden ohne rücksprache familienverhältnisse erklärt und wege beschrieben, sehr amüsant.
interessant ist bei the birds auch der hintergrund des filmes, das casting, die dreharbeiten. darüber morgen mehr.