almis personal blog

struwwelpeter

letztens bei oma wurde der struwwelpeter vorgelesen. und das ist eigentlich saubrutal, ich konnte kaum zuhören. natürlich kenn ich das buch aus meiner kindheit, jetzt als erwachsene finde ich es aber echt schwer zu ertragen.

da gibts zum beispiel die geschichte vom suppenkaspar, der seine suppe nicht mag: “meine suppe ess ich nicht, nein, meine suppe ess ich nicht” und dann nach fünf tagen an akuter magersucht dahinscheidet. im buch ist wirklich ein grab gezeichnet.

das arme paulinchen verbrennt, weil es zündelt (die lieblingsgeschichte meiner mutter, wow wie süß mama), hans guck in die luft fällt ins wasser, überlebt aber, auch der zappelphilipp kommt glimpflich davon, er reißt nur das ganze essen vom tisch; doofer läuft es für robert, der trotz sturms nicht in der stube bleibt und dann letztendlich fortgetragen wird

die geschichte von den schwarzen buben ist ein vielleicht etwas eigenwilliger anti-rassismus text (sie verspotten den “mohren” und werden deshalb in schwarze farbe getaucht), der böse friedrich quält tiere und wird dann gebissen (ok, das fällt unter selbst schuld), der daumenlutscher schließlich – der adrian am meisten faszinierte (graus!) verliert seine daumen, der schneider bedient sich nämlich seiner schere

ich weiß, der stuwwelpeter ist ein klassiker, aber liebe pädagogen oder psychologen, die ihr hier möglicherweise mitlest, ist das wirklich irgendwie pädagogisch wertvoll? ok, bei einigen texten kann ich mir das vorstellen, aber wie ist das wirklich mit den ganz grausamen? haben die irgendeinen “sinn”?