Es ist ja eigentlich recht peinlich, da ich seit 37 Jahren in Wien lebe – aber ich war noch nie im Gänsehäufel. Es handelt sich dabei quasi um eine kleine Strandbad-Insel im 22. Wiener Gemeindebezirk. Als solcher in Transdanubien gelegen, also über der Donau. Und gegenüber der Donaucity.
Jedenfalls sind wir am Montag dorthin gepilgert, um einen Kindergartenfreund zu treffen, der vor einigen Monaten nach Kärnten gezogen ist. Die Hinfahrt war etwas mühsam, es war wirklich extrem heiß und besonders heiß war es in der Straßenbahnlinie 71, nicht klimatisiert und eher stehend als sich bewegend. Dann sind wir in die U1 umgestiegen, bis Kaisermühlen gefahren und von dort gibt es einen kostenlosen Shuttlebus zum Gänsehäufel. Wenn man es bis hierher geschafft hat, ist man ein Gewinner.
Obwohl wirklich viele Menschen ins Bad stürmten, merkte man drinnen wenig von diesem Andrang. Denn die Badeinsel ist wirklich groß, mit riesigen schattenspendenden Bäumen und Gehwegen, die eher Straßen ähneln. Allerdings hab ich nicht wirklich viel vom Bad gesehen, denn unser Treffpunkt war ziemlich am Anfang, bei einem kleinen Kinderspielplatz mit Sandkiste, Piratenschiff, Kletterbereich und dutzenden Kinderspielzeugen, bei denen nicht immer zu eruieren war, wem was gehört.
Letztendlich blieben wir dann über 4 Stunden unter dem mächtigen Baum. Die Kinder konnten im seichten Gewässer plantschen, es ist alles gut überschaubar. Dennoch muss man natürlich den Blick immer bei den Kids haben und regelmäßig große Mengen an Sonnencreme v.a. auf Schultern und Armen verteilen. Der Nichtschwimmerbereich ist genau definiert und es gibt auch einen Bademeister, der Kinder, die fasziniert einer Entenfamilie folgen und dabei über die Begrenzungen steigen wollen, wieder zurück zu den eigenen Eltern scheucht.
Alles sehr erholsam – zumindest bis man dann das Bad verlässt, und mit 50 anderen Leuten den Shuttlebus zurück zur Ubahn betritt.