almis personal blog

Stroh-Almi

Jetzt war ich eine Woche Strohalmi und Mann, was bin ich müde.

Ich bin gerade so gesund gewesen, als Mr. Almi abgeflogen ist, aber gefröstelt hab ich noch leicht und die folgenden Nächte waren echt so mies (Veränderung weil Papa nicht da ist?), ich hatte zudem dauernd Nasenbluten (und hab gehofft, dass ich nicht irgendwann in einer Blutlache erwache harhar) und war schließlich so fertig, dass ich am Dienstag schon freiwillig um 21 Uhr ins Bett gegangen bin. Dazu das frühere Aufstehen, weil wir morgens dann nicht mit dem Auto fahren, sondern eben auch mit der Schnellbahn und wenn wir die Schnellbahn zum Kindergarten erreichen wollen, dann müssen wir in der Früh einen bestimmten Bus kriegen und ja. Ist etwas mühsam.

Dafür haben wir dann in der Früh schon die halbe Nachbarschaft im Stiegenhaus und auf dem Weg getroffen und heute zum Beispiel K. von oben, der in die Schule ging und Adrian erzählte, dass er am Vortag ein russisches Ballett gesehen hatten und das war “so geil”. Das fand ich ja sehr amüsant. Richtig Büllerbü-mäßig war das, als die beiden um viertel acht nebeneinander hertrotteten.

Außerdem war Adrian mit K. und dessen Papa joggen (“Wo ward ihr?” “Keine Ahnung, es war dunkel”), wir waren bei den Großeltern und bei Adrians Kindergartenfreundin eingeladen und bei unser Vormietern zum Abendessen und wir waren am alte Donauspielplatz, wie der Rest des Hauses und unser Lift war wieder mal kaputt, was unsere Nachbarn und wir nicht mitgekriegt hätten, wenn nicht alle bei uns vorbeilatschen würden, dann 1. Stock und so. Wir fahren eigentlich nie.

Wie immer nach einer Stroh-Woche bin ich recht ausgelaugt, weil die Freiräume neben Arbeiten, Kind und Haushalt mikroskopisch sind, aber auch ein bisschen stolz, dass niemand verletzt wurde und alles doch ganz gut geklappt hat. Und morgen kommt der Mann zurück. Yeah.

Philomena

Für die Academy habe ich mir kürzlich Philomena angesehen. Oscar Contender übrigens (Film, Hauptdarstellerin, Score und Writing).

Und ich bin hin und weg von diesem Film. Er hat mich sehr erwischt. Ok, eine Teenagermutter muss ihren Sohn zur Adoption freigeben und erfährt bis zu seinem 50. Geburtstag weiter nichts von ihm. Es ist unfassbar, unvorstellbar.

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Lest Euch zum Orginalfall möglichst wenig ein, am besten gar nicht (wie ich). Und seht diesen Film!

Mein Review. Ohne Spoiler.

Kranensee

Bevor wir krank wurden, hatten wir am vergangenen Wochenende ein ganz schönes Programm.

Samstag Nachmittag war Adrian auf eine Kindergeburtstagsfeier im Schokoladenmuseum in Wien eingeladen. Peinlicherweise wusste ich gar nicht, dass es in Wien so eines gibt. Doch ja gibt es, und zwar in Liesing bei Heindl. Nicht gerade die Traumlocation für ihn, da er ja keine Schokolade mag (sic!), aber es hat ihm dann doch gut gefallen und interessiert. Und am besten wars, dass seine Freundin L. im Auto mit uns hin- und zurückfahren durfte.

Danach sind wir bis zur U2 Station Aspernstraße gefahren und haben dort unser Auto abgestellt. Das hatte den Grund, weil wir das groß angekündigtige Event Kranensee (sic!!!) in der Seestadt besuchen wollten. Die Seestadt wird ein neuer Stadtteil Wiens im 22. Bezirk (noch entlegener als Flodo) und derweil sind da noch sehr viele Kräne vor Ort. Deshalb hat man sich eine Klang und Lichtperformance einfallen lassen, in die die Kräne einbezogen wurden.

Es war zunächst mal schwer, überhaupt in eine Ubahn reinzukommen, offenbar hatten die Wiener Linien das Interesse unterschätzt. Bei der dritten Ubahn konnten wir dann zusteigen. In der Seestadt angekommen, haben wir das Gelände abgewandert und den Sonnenuntergang mit den Kränen gesehen. Das war eigentlich schon fast Schauspiel genug.

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Die eigentliche Performance – vor allem der Klangteil – wurde ein bisschen vom Wind verblasen und auch wenn man sich vielleicht etwas mehr erwartet hatte, was cool, dabei gewesen zu sein. Da nahm dann auch gern (?) in Kauf, vor der U2 Station nach Abschluß der Veranstaltung wiederum im Stau zu stehen, und auf Einlaß zu warten. Allerdings hatten wir noch Glück, und mussten nicht allzulange warten. Und Adrian war so und so Feuer und Flamme. Das mag ich sehr an ihm, eine Begeisterungsfähigkeit für alles, was wir tun.

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(Fotos by CGS – danke!)

Krank

Mit 39 Grad Fieber aufwachen, weil das auch kranke, aber nicht so kranke Kind durch die Wohnung läuft und wach ist. BAM. BAM. BAM.

Ok, kein Ding, nur ca 15 Stunden in diesem Zustand mit dem auch kranken, aber nicht so kranken Kind durchstehen. BAM. BAM. BAM.

Das ist das Grund, weshalb ich es normalerweise als Mutter bevorzuge, gesund zu bleiben. Harhar.

Midlife Crisis, zwei

Also der Mann macht das so: er beschallt mich wochen- bis monatelang im Auto mit Musik, die mir gefallen könnte (also nix funkiges, surfer-dude mäßig oder ähnliches und keine mühsamen Balladen, wo er schon weiß, dass ich die Augen nach den ersten zehn Sekunden verdrehe) – und das sind meistens Songs, wo die Musik irgendeine Melodie verfolgt und der Sänger seine eigene Melodie dazu singt, die nicht zwangsläufig ganz genau dazu passen muss. Musikwissenschafter kennen sicher einen Fachbegriff dafür.

Wir sind jetzt bei einer Band namens Two Door Cinema Club angekommen, und diese jungen Menschen könnten ja fast meine Söhne sein, oder sehen sie nur so aus? Außerdem sind das Iren und der Leadsänger hat rote Haare, was für ein Klischee. Ihr Song Something good can work ist in seiner Schlichtheit jedenfalls großartig, finde ich. Das Video ist auch nett.

 

Der Sohn steht übrigens immer noch auf 30 Seconds to Mars.

Midlife Crisis

Ich bin offiziell in der Midlife-Crisis angekommen. Untrügliches Zeichen dafür, ich habe mir Converse bestellt. Das letzte Mal, dass ich Converse gekauft habe, war 1991 in Trento auf Schüleraustausch.

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Aber zu meiner Entschuldigung kann ich sagen, sie waren 30 Euro reduziert.

Weiterer Lesestoff

Mittlerweile gehen wir fast wöchentlich in die Bücherei. Adrian hat großen Spaß daran, vorgelesen zu bekommen.

Nur bei manchen Büchern, die wir ausborgen, bin ich etwas herausgefordert. Beispielsweise wollte er unbedingt das Buch Warum wir keine Tiere essen ausleihen. Nun ja. Ich esse Tiere. Zwar esse ich eher selten Fleisch, liebe aber Huhn und mag auch Faschiertes sehr gerne, ganz auf Fleisch verzichten möchte ich nicht. Aber gut, es ist ja auch wichtig, den Kindern einen gewissen Meinungspluralismus nahezubringen. Das Buch war dann auch ganz gut aufgebaut und hat auch von den Missständen bei der Tierhaltung berichtet – die Schlußfolgerung: deshalb essen wir nie wieder Fleisch, kann ich zwar nicht teilen, aber ok.

Ein anderes Buch, das recht interessant war, ist dieses hier:

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Gut, der Titel könnte einem schon eine Warnung sein. Harhar. Es geht um kleinere und größere Tabuthemen, Dinge eben, die kleinen Kinder noch nicht bekannt sind, die geheimnisvoll oder lustig anmuten. Zum Beispiel warum manche Erwachsene ihre Zähne nachts in ein Glas legen, warum man einen Bauchnabel hat, warum manche Haare in der Nase, aber nicht am Kopf haben und was Mama und Papa manchmal im Schlafzimmer machen. Öhm ja. Natürlich sehr kindgerecht geschrieben und gezeichnet.

Das amüsiert Kinder offensichtlich sehr und wirft natürlich auch eine Menge Fragen auf. Allerdings Fragen, die eben altersgerecht sind. Das ist noch keine lückenlose Aufklärung gefordert. Oder wie meine Freundin L. meinte, die Kinder fragen erst dann näheres, wenn sie dazu bereit sind. Das stimmt offenbar! Ich hoffe, ich bin dann auch bereit. Harhar.

Motherhood revisted

Stadt Land Mama – vom urban-suburban Mommy Talk Blog – haben kürzlich auf Facebook die Frage an ihre Leserinnen aufgeworfen, ob sie denn die Mama geworden sind, die sie ursprünglich werden wollten.

Eine nur scheinbar einfache Frage. Bevor ich ein Kind hatte, hatte ich von mir als Mutter ein idealtypisches Bild. In diesem Bild litt ich nie unter Schlafmangel, war immer gut gelaunt, hatte Geduld und Energie für Beschäftigung mit dem Kind ohne Ende, und ich lebte nebenbei mein Leben so weiter wie gewohnt. In 24 Stunden pro Tag. Ja, ich war immer schon schlecht in Mathematik.

Tatsächlich ist ein Kind die wahrscheinlich größte Herausforderung meines Lebens. Jetzt mal abgesehen von den Umständen seiner Geburt, wo mir ein naher Verwandter sagte, dass ich diesen Kind umso mehr lieben werde, weil es so ein Kampf ist, es zu behalten. Ich kann natürlich nicht mit einem Parallel-Leben vergleichen, in dem alles anders gekommen wäre, aber das, was wir sind, hat natürlich auch diese Erfahrung aus uns gemacht. Ich sehe es als Privileg an, ein gesundes Kind zu haben.

Jedenfalls ist mein Sohn ganz anders als ich. Er ist sehr sozial, aufgeschlossen, offen, sehr lebhaft und aktiv und vor allem kommunikativ. Seine Betriebstemperatur ist sehr viel höher als meine. Das ist körperlich für mich oft anstrengend. Manchmal strengt es mich auch an, dass er soviel Gespräch braucht, weil ich problemlos viele Stunden hintereinander nichts reden müsste. Ich komme an Grenzen, die ich nicht kannte und nicht erwartet hatte. Denn Ausruhen vom Mama-sein kann man nicht.

Das Muttersein nimmt ingesamt viel mehr Raum ein, als ich das vorher vermutet hatte. Er ist immer in meinen Gedanken, auch dann, wenn er nicht bei mir ist. Es erscheinen immer neue Vorstellungen davon, was ich tun muss, um eine gute Mama zu sein, was er braucht, was ihm guttut. Es ist eine permanente Reflexion und ein tägliches Dazulernen. Für ihn und für mich. Wann muss man die Zügel anziehen, wann lockerlassen. Es ist spannend und bunt und unerwartet. Und es ist mit sehr vielen Sorgen und Verdrängung von Ängsten verbunden.

Aber ich drücke mich ein bisschen um die Beantwortung der eigentlichen Frage, bin ich die Mutter, die ich sein wollte? Ich denke, hier spielen natürlich viele Erfahrungen aus der eigenen Kindheit hinein. Ich will eine Mama sein, die da ist, präsent ist. Ich will ein Fels in der Brandung sein und ein Rückhalt. Ich will mein Kind so nehmen wie es ist, ich will seine Vorstellungen und Gefühle nicht abwerten, ich will, dass es sich immer geliebt, gewünscht und geborgen fühlt. Und diese Dinge sind mir, so hoffe ich – trotzdem ich manchmal zu ungeduldig, viel zu müde, zu energielos und manchmal auch zu motzig bin – doch gelungen.

Dressed for success

Vor ca. 8 Jahren war ich das letzte Mal auf einer Hochzeit eingeladen. Ich habe offenbar einen nicht sehr heiratsaffinen Freundeskreis. Nun ist es diesen April allerdings wieder soweit und ich habe echt ein Outfitproblem.

Denn: April. Anfang April. Der Monat, bei dem wettermäßig ja bekanntlich alles möglich ist. Es gibt wechselende Locations, dh man muss auch mal nach draußen. Es könnte schneien, regnen, stürmen, frühlingshaft oder sogar schon warm sein… alles möglich. Und nix fix.

Das alles wäre noch nicht so schwieirg, wenn es auf einer Hochzeit erlaubt wäre, schwarz zu tragen. Ich kann locker innerhalb von ca. fünf Minuten ein halbes dutzend schwarzer Kleider auf Zalando finden, die ich mir jederzeit bestellen würde. Aber tja, schwarz ist ein no go auf Hochzeiten habe ich mir sagen lassen. Daher hab ich mich bereits insgesamt sicher zwei bis drei Stunden durch Kleidervorschläge auf diversen Onlineshopseiten geklickt.

Abgesehen vom Kleid braucht man natürlich auch Schuhe. Ok, die hab ich schon. Mary Janes. Es gibt im Internet extra Tutorials, wozu diese Schuhe passen… SEUFZ!!! Dann braucht man noch: Einen Blazer oder Cardigan. Einen (Trench)coat. Strümpfe. Eine passende Tasche… und irgendwie muss das auch mit dem zusammenpassen, was die Männer anziehen werden.

Oder kurz gesagt: es wird mir wieder sehr klar, wieso ich 2005 in einem gestreifen 29 Euro Sommerkleid von H&M geheiratet habe.

P.S: Tipps nehme ich gerne entgegen.