Nenne deinen Lieblingsfilm.
Ähm ja. Doch so eine einfache Frage gleich zu Beginn. Natürlich ist es fast unmöglich, den einen einzigen Film auszuwählen, wenn es doch soviele Filme gibt, die ich schätze, die mich faszinieren und begeistern.
Was einen guten Film für mich ausmacht, ist ein gewissen Maß an Schrägheit. Ich möchte von einem Film herausgefordert werden. Er muss etwas undurchsichtig sein, er sollte sich nicht auf die eine, einzige Weise interpretieren lassen, sondern Raum für die eigene Phantasie geben. Ich mag Filme, die es schaffen, Stimmungen zu vermitteln, die Bilder schaffen, die einem im Gedächtnis bleiben.
Das alles passt ziemlich gut auf Federico Fellins Film Achteinhalb. Ein Film, in dem Fellini den Regisseur Guido Anselmi (Marcello Mastoriani) in einer Schaffenskrise porträtiert. Das ganze ist sehr italienisch, voller Metaphern – Anselmi agiert wie ein Direktor in der Manege zu der “typischen” Zirkusmusik von Nino Rota – und Szenen, die andere Künstler als Zitate in ihre eigene Werke aufgenommen haben. Beispielsweise ist die Tanzszene aus Pulp Fiction eine klare Hommage an eine ähnliche Szene in 8 1/2. Und REMs Everybody hurts Video spielt ganz deutlich auf den Fellins Anfangssequenz an. Wenn man eine sehr gewagte These in den Raum stellen will, so erinnert Saraghinas Tanz in 8 1/2 an das Windowlicker Video der Apex Twins. Ich könnte noch eine Weile so weitermachen.
Besser als ich Achteinhalb beschreiben könnte, hat das allerdings Rogert Ebert hier schon getan. Und lieber Herr Rob Marshall: eine Art Remake namens Nine ist generell schon keine gute Idee, aber einem Kontrollfreak wie Daniel Day Lewis die Rolle zu geben, die zuvor Lebemann Mastorianni gespielt hat, ist eine Frechheit.
Wie auch immer: Achteinhalb it is.