Der Kurier Journalist Guido Tartarotti hat eine tolle Kolumne mit seiner Ex-Frau im woman, die nennt sich Glücklich geschieden und nomen es omen. Die beiden schreiben zu verschiedenen Beziehungsthemen und wie sie es geschafft haben, trotz Scheidung gute Freund zu bleiben.
Sowas finde ich ja sehr gut, denn man hat ja manchmal den Eindruck, Menschen, die Jahre bis ihr halbes Leben oder mehr miteinander geteilt haben und sich dann trennen, müssen sich bekriegen und hassen, anders geht eine Trennung nicht. Das find ich immer schade und ich finde Tartarotti/Braunrath sind gute Role Models im Sinne von, es geht da auch anders.
Die letzte Kolumne war trotzdem traurig. Denn Tartarottis letzte Freundin hat sich nach 13 Jahren von ihm getrennt. Sein Resümee aus dieser Trennung ist: er hat zu wenig gekuschelt, er war zu distanziert, er hat nicht oft genug gesagt, was er empfindet. Ich bewundere ja immer Menschen, die so ehrlich mit sich selber sind, auch wenn sie damit ihre eigenen Schwachstellen aufdecken. Und das dann noch öffentlich machen.
Das erinnert mich dann immer an die Worte von Autor Stewart O’Nan, der gemeint hat, natürlich gibt es bei ihm Widerstände, über gewisse Dinge zu schreiben, aber genau dieser Widerstand zeigt ihm auch, dass er etwas gefährliches gefunden hat, was die Leser interessieren wird und so ist es auch. Es sind genau diese Tabus, diese Dinge, die einen selbst verletzlich machen, die einem Angst machen, die es wert sind, sie einem Publikum zu teilen.