almis personal blog

Unversöhnlich

Vor zwei Wochen ist ein Bekannter von mir gestorben, aus meinem Lieblingsdorf. Es gab eine Explosion an seinem Arbeitsplatz es ist so unheimlich tragisch und so “sinnlos” für mich. Am Abend saß ich vor dem Fernseher als darüber berichtet wurde und dachte, warum muss ein Leben so enden, als Meldung in der ZIB1? Im April wäre er 50 Jahre alt geworden.

Als Teenies sind wir mit seinem Moped durch das besagte Dorf gefahren und ich habe mich ganz stolz gefühlt, dass ich mit ihm mitfahren durfte. Am Kärntner Abend hat er so schwungvoll mit mir getanzt, dass er mir nachher ganz schwindlig war. Dann hat er mich auf ein Spezi in die “Blacky Bar” eingeladen, die kennen nur Einheimische. Weil ich noch zu jung war, gab es nichts alkoholisches. Es war schön mit ihm und ein bisschen aufregend auch. Und dann führte er sein Leben und ich meines. Später hatten wir nur noch wenig Kontakt. Er hat geheiratet und zwei Töchter, die einige Jahre älter sind als mein Sohn. Er war beruflich sehr erfolgreich und hatte dazu noch eine große Landwirschaft. Wenn wir uns ab und zu im Dorf getroffen haben, wenn ich im Sommer dort war, haben wir ein paar Worte gewechselt. Wir haben so unterschiedliche Leben gelebt, dass es nicht wahr wäre zu sagen, wir hätten viel gemeinsam gehabt. Aber er ist Teil meiner Kindheit und meiner sentimentalen Erinnerungen.

Ich konnte das gar nicht fassen, dass er so überraschend einfach “weg” ist. Wie man das ja meistens nicht fassen kann, wenn es so unerwartet kommt und wenn der Mensch noch viel zu jung dafür ist. Wir wurden dann darüber informiert, dass bei seinem Begräbnis soviele Menschen waren, dass die Autos einfach überall im Dorf geparkt haben, kreuz und quer teilweise auf der Wiese und Richtung Felder. Irgendwie, und das mag kindisch klingen, fand ich das tröstlich. Es ist schön, dass soviele Leute gekommen sind, um sich von ihm zu verabschieden.

Mir fehlt ein versöhnliches Schlusswort. Manchmal gibt es das einfach nicht.