almis personal blog

Adrian Lyne Retrospective, drei

Als dritten Film habe ich mir Untreu angesehen.

SPOILERSPACE

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich diesen Film im Kino gesehen habe – und mit welchem mulmigen, fast panischen Gefühl ich damals den Saal verlassen habe. Untreu ist für mich Lynes gefährlichster und auch irgendwie abstoßenster Film – auch wenn er gut ist.

Die Ausgangslage kommt uns wieder bekannt vor. Connie Sumner (Diane Lane) und ihr Mann Edward (Richard Gere) leben mit ihrem Sohn und Hund (!) in einem Vorort von New York.. Sie haben weder finanzielle noch sonstige Sorgen wie es scheint. Edward verdient gutes Geld, während Connie ehrenamtlich arbeitet und sich um Sohn Charlie kümmert. Und nun eine ketzerische Aussage von mir: wenn man oder in dem Fall frau zuviel Tagesfreizeit und zuwenig Pläne hat, was man mit dieser anstellen soll, kommt man/frau zwangsläufig auf sehr dumme Gedanken. Eines Tages fährt Connie also nach New York, um Besorgungen zu machen, und lernt dort – es ist ein stürmischer Tag – Paul (Olivier Martinez) kennen, der sie buchstäblich vom Boden aufklaubt, vom Winde verweht.

Meine absolut subejktive Meinung: Paul ist Franzose, signifikant jünger als sie und sieht wie der prototypische Frauenverführer aus, so auf die Art, dass es in seinem Klischee schon wieder komplett uninteressant ist. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wenn man einen Mann wie Richard Gere zuhause hat, dass das auch nur ansatzweise attraktiv auf einen wirken kann, aber Connie ist da anderer Ansicht oder wie es Robert Ebert in seinem Review herrlich ausdrückt: “Connie Sumner’s heart and other organs have their reasons for straying outside a happy marriage” harhar ja. Auch wenn ich es nicht verstehe, ist es wohl so. Jedenfalls beginnt Connie eine Affäre mit dem Franzosen und Edward – natürlich nicht blöd oder gefühllos – spürt das, obwohl sie vorsichtig ist.

Eines Nachmittags sitzt Connie mit zwei Freundinnen im einem Cafe und sie sprechen über Affären, was als frivol-harmloses Gedankenexperiment beginnt, in dem die eine mit einem “Techtelmechtel” liebäugelt, von dem niemand zu wissen braucht, entgegnet die andere pötzlich: “Etwas passiert, es kommt raus oder jemand verliebt sich und es endet in einer einzigen Katastrophe.Es endet immer in einer Katastrophe.” Und wir ZuseherInnen merken, da spricht jemand aus Erfahrung; und wir denken uns ok, nun wird Connie aufwachen und nachdenken und sie wird sich überlegen, ob sie den Preis zahlen will, den offenbar ihre Freundin gezahlt hat, doch nichts dergleichen passiert. Und wir ZuseherInnen wissen nun – es wird passieren, es wird definitiv in einer Katastrophe enden. Auch wenn wir die Ausmaße noch nicht erahnen können, aber ab diesem Moment haben wir große Angst. Und das zu Recht!

Fazit: Ich mag die Lyne Filme und kann so einen Lyne-Filmmarathon auf alle Fälle empfehlen.

Adrian Lyne Retrospective, zwei

Film zwei, den ich mir angesehen habe, ist Ein unmoralisches Angebot. Die Prämisse, als er 1993 erschien, war in aller Munde: Würde man für eine Million Dollar seinen Partner für eine Nacht “verkaufen”?

SPOILERSPACE

Diana (Demi Moore) und David (Woody Harrleson) sind ein junges, glückliches Ehepaar in ihren 20-ern mit Geldproblemen. Sie drohen ihr Grundstück und Traumhaus – David hat es als Architekt selbst entworfen – zu verlieren. Also machen sie sich auf nach Vegas, um dort die notwendigen 50.000 Dollar für die Gläubiger zu gewinnen. Wäre das gelungen, wäre der Film nach einer halben Stunde zuende. So fängt er erst richtig an, als sie den Milliardär John Gage (Robert Redford) kennenlernen, der sofort von Diana angezogen ist. In einer zunächst theoretischen Diskussion darüber, ob Menschen käuflich sind oder nicht, macht er ihnen besagtes Angebot. Hätten sie es nicht angenommen, wäre der Film nach einer dreiviertel Stunde zuende.

Das ist nun der Punkt, an dem man selbst – wohl oder übel – zu denken beginnt, ob man auf so eine Vorschlag eingehen würde. Man kann sich die üblichen Lügen erzählen, wenn man das Angebot annimmt: Es ist nur für eine Nacht, es ist nur Sex, wenn genug Zeit vergeht, wird man es sogar ganz vergessen. Das tun Diana und David. Und Lyne ist clever genug, dem Zuseher nichts von den Ereignissen dieser Nacht zu zeigen. So befinden wir uns in der Position von David, der versucht nachzuspüren, was genau zwischen Diana und Gage passiert ist und was das nun wirklich bedeutet. Er ist rasend eifersüchtig und misstrauisch und Diana ist nicht ganz so abgestossen von Gage wie sie es gerne wäre.

In einer beeindruckenden Szene voller Angst und Wut – die zumindest ich hundertprozentig nachvollziehen kann – versucht David Details von Diana zu erfahren, was in der wiederholten Frage: “War es gut?” gipfelt, die Diana schließlich mit “Ja” beantwortet. Was folgt ist psychologische Kriegsführung seitens Gage, die in dieser SItuation auf fruchtbaren Boden fällt. Doch wieder ist Lyne clever genung, aus Gage keinen skrupellosen Lebemann zu machen, der seine Interessen über die von Diana stellt, sondern arbeitet seine weiche und verletzliche Seite heraus und natürlich auch die Frage: wieso ist ein derart reicher und attraktiver Mann immer noch alleine, wenn er das offenbar nicht sein will?

Ein unmoralisches Angebot und seine Prämisse funktionieren auch 30 Jahre später noch. Wozu nicht nur die drei Hauptdarsteller und ein spannendes Drehbuch beitragen – auch die Nebenrollen sind mit Oliver Platt als Anwalt von David und quasi comic relief und Seymoure Cassel als Mann fürs Grobe von Redford sehr eindrucksvoll besetzt.

Adrian Lyne Retrospektive, eins

In den letzten Tagen habe ich mir weitere Hauptwerke von Adrian Lyne (wieder) angesehen – nachdem im Sommer schon 9 1/2 Wochen dran war. Ich würde Lyne das schlechte Gewissen des heterosexuellen US-Amerikaners bezeichnen. Wie das? Adrian Lyne hat Eine verhängnisvolle Affäre, Ein unmoralisches Angebot und Untreu gedreht. Im Zentrum aller dieser Werke: ein heterosexuelles Ehepaar (und Hund, Hunde sind offenbar wichtig für Lyne), dem ein Fehler passiert.

In Eine verhängnisvolle AffäreSPOILERSPACE falls man seit den 1980er nicht ferngesehen hat – ist es Michael Douglas als Dan, der die Abwesenheit seiner Frau für einen One Night Stand mit Alex (Glenn Close) nutzt, was für ihn fatale Konsequenzen hat. Natürlich ist Alex schwer psychotisch – und Close spielt sie ganz hervorragend – sie leitet von einem “Just-Sex” Abend einen Anspruch auf einen Platz in Alex’ Leben ab.

Im ersten Reflex denkt man als ZuseherIn vielleicht, also bitte, er hat Frau und Kind, er hat ein Leben, zu dem sie keinen Zutritt hat, was bildet sie sich ein? Aber wenn man ein bisschen weiterdenkt, ist es natürlich schon so, dass man auch als Mann auf der Suche nach Spaß eine Verantwortung übernimmt. Mann kann zwar auf dem Standpunkt stehen – wie Dan das offensichtlich tut – dass es darüber keine Kommunikation braucht, weil man sich eh (stillschweigend) einig war, aber Mann kann dann draufkommen, dass die Einigkeit vielleicht gar nicht so gegeben war, wie man das vorher dachte. Davon abgesehen ist es natürlich schlichtweg Betrug, was Dan macht, da kann er noch so sehr betonen, dass es eh nur eine einmalige, unbedeutende Sache ist – und die Art wie er das tut, nämlich auf relativ routinierte Art und Weise – lässt darauf schließen, dass es vermutlich nicht das erste Mal war, dass sowas passiert ist.

Der erste Teil des Films ist brilliant. Sehr gute schauspielerische Leistungen und wirklich gute, echte Dialoge mit Tiefgang. Der zweite Teil ist immer noch ziemlich unterhaltsam und vor allem spannend, aber Lyne wechselt still und leise das Genre, nämlich vom psychologischen Drama zu einem Arthouse-Horrorfilm. Gewünscht hätte ich mir, etwas mehr über Dans Ehe zu erfahren – Anne Archer als seine Frau spielt auch hervorragend und wurde, wie Close, für den Oscar nominiert – was ist hinter der glücklichen Fassade eines Paar aus dem gehobenen Mittelstand, denn irgendwelche Defizite muss es wohl geben, und wie kommen sie mit der Untreue zurecht? Auch Alex Beweggründe bleiben an der Oberfläche. Stattdessen setzt (Psycho)-Terror ein, was einen durchaus auf dem Sessel hin und her rutschen lässt vor Unruhe, aber es mich hätten eher die psychologischen Hintergründe interessiert. Die Auflösung bleibt zu sehr an der Oberfläche.

Dennoch ist Eine verhängnisvolle Affäre sehenswert und hat auch irgendwie einen Nerv getroffen – oder wie Tom Hanks in Schlaflos in Seattle auf einer Metabene sagt: “Ich bin vorsichtig bei Dates. Ich habe Eine verhängnisvolle Affäre gesehen und der Film hat mir eine Heidenngst gemacht. Dieser Film hat jedem Mann in Amerika eine Heidenangst gemacht.” Harhar.

Verstörende Videos, sechs

Aus aktuellem Anlass heute – Meat Loaf, I would do anything for love.

Um Himmels Willen, wo soll man da anfangen? Zunächst mal: das Video ist von Regisseur Michael Bay, dessen Euvre nicht unbedingt für die feinen poetischen Zwischentöne bekannt ist. So ist auch das Videos zu Meat Loafs Kultsong alles andere als subtil, dezent oder auch nur ansatzweise geschmackvoll. Meat Loaf spielt die Hauptrolle als quasi entsteller Mann/Monster (Hallo Phantom der Oper!), die Ausstattung gibt alles her, was als Insignien der soften Rock-Ballade mit einem Schuss Satanismus gelten kann: Kerzen, Spiegel, ein altes Schloss, Gräber, junge Frauen, funkelnde Ringe und äh Motorräder. Alles getaucht in eine unfassbar weichgespülte B-Movie Ästhetik.

Die Bestie alias Meat Loaf wird von der Polizei gesucht und dann verfolgt, warum wird nicht klar, aber es gibt gelbes Absperrband und jede Menge Taschenlampen. In Meat Loafs Kaffeetasse spiegelt sich ein Modell, das später ein Bad in seiner Badewanne nimmt, allerdings mit einer Art Feinripp Badeanzug bekleidet. Hätte man stattdessen nicht einfach ein Vollbad mit Schaum daraus machen können? Und warum kommen dann noch zwei weitere Frauen dazu und räkeln sich auf einem King Size Bett – gibt es noch andere, nachvollziehbare Erklärungen dafür, als einfach #ausgründen? Und warum singen Meat Loaf und das Modell lieber ein Duett als die Flucht zu ergreifen, wenn die Polizei schon das Haus nach ihnen absucht. Fragen über Fragen.

Wenn man sich das Video in all seiner epischen Breite so ansieht, kann man durchaus den Eindruck gewinnen, als würde es von der tatsächlich oft angestellten Überlegung – was würde Meat Loaf nicht aus Liebe tun – ablenken wollen und stattdessen weitere Ratlosigkeit sähen. Bei mir hat diese Taktik jedenfalls sehr gut funktioniert.

Weekends

Am Samstag war ich auf der Kundgebung gegen die Impfpflicht im Votivpark.

Seht ihr, es wirkt schon, das mit der Wurschtigkeit, was ich im letzten Posting geschrieben habe. Harhar. Andererseits, wenn man so einen Satz in einer Demokratie nicht mehr schreiben kann ohne schief angeschaut zu werden, dann haben wir eh ein ziemlich großes Problem. Jedenfalls hat auf der Kundgebung auch meine Frauenärztin gesprochen (was ich nicht wusste), bei der ich seit Studentenzeiten Patientin bin, weil ich mit der Pille aufhören wollte und Alternativen gesucht habe – und so schließen sich irgendwie dann doch wieder alle Kreise.

Danach sind wir zu Fuß zu Nero gegangen, einem italienischen Lokal gegenüber der Oper, wo wir einen wirklich exzellenten Cappuchino to go getrunken haben – und das sage ich als jemand, der sich für Kaffee jetzt nicht übermäßig begeistern kann – und ein gutes Kipferl gegessen, wie das wahrscheinlich nur die Italiener zusammenbringen. Dann wieder quer durch die Innenstadt zurück zur Gurgelbox Burgtheater (“the new normal”) und dann zu Fuß in den dritten Bezirk mit Maroni-Zwischenstopp. Dann haben wir gelüftet, sind mit Decken in der Küche gesessen, haben Avocados mit Balsamico gegessen und geredet bis zum ins Bett gehen. Ich liebe das.

Der Sonntag besteht im Prinzip nur aus einem laaangen späten Frühstück/Brunch mit weiterreden und Nähe.

Neustart

Normalerweise ist der Jänner ja eher ein ereignisloser Monat, das neue Jahr ist noch nicht so richtig in Schwung und man selber auch nicht. 2022 bildet da für mich eine Ausnahme. Ich habe in diesem Jahr schon einige Dinge gemacht, die mich herausgefordert, die mir Angst gemacht, die mich belastet und dann auch wieder bestärkt haben. Kaum zu glauben, was alles in gerade mal drei Wochen passiert ist.

Jedenfalls weiß ich nicht: liegt es am Alter oder an der Pandemie, an der Politik, an dem, was man mittlerweile täglich in den Medien hört, an den Wechseljahren oder was auch immer, aber erstmals in fast 46 Jahren habe ich einen Zustand einer quasi allumfassenden Wurschtigkeit erreicht. Wo ich mich jahrelang andauernd in Frage gestellt habe, mir alles zu Herzen genommen, mir Sorgen gemacht, die Schuld oft bei mir gesucht und dann auch versucht habe, es allen Recht zu machen, hat mich dieses neue Jahr und Begleitumstände gelehrt: es geht sich nicht mehr aus. Ich höre damit jetzt auf. Es ist mir egal, wer was warum über mich denkt, ich höre auf, mich permanent zu rechtfertigen und zu entschuldigen, ich leb jetzt einfach mein Leben.

Es war natürlich nicht nur dieses neue Jahr, sehr viel habe ich auch bereits im letzten Jahr reflektiert, ich habe beruflich in Access Conciousness hineingeschnuppert, ich habe angefangen aufzuschreiben, was mich glücklich macht, wie ich schnell in einen Zustand innerer Zufriedenheit komme, ich habe Youtube Videos zu Persönlichkeitsentwicklung geschaut und ich habe Menschen kennengelernt, die mir neue Perspektiven gezeigt haben. Gleichzeitig hab ich mit Twitter (das ich mal geliebt habe) und den meisten anderen sozialen Medien aufgehört, ich habe aufgehört ORF (der mich langsam aber sicher wahnsinnig gemacht hat) anzuschauen, meinen generellen Medienkonsum beschränkt und vor allem hab ich einem Menschen geglaubt, der mir sagt, dass ich richtig bin so wie ich bin, und der in der Nacht meine Hand hält, wenn ich unruhig werde.

Fast 46 Jahre hab ich für diese Erkenntnisse gebraucht, das hat so gesehen eh relativ lange gedauert und ich bin mir auch sicher, dass ich in – sagen wir – zehn Jahren noch viel mehr über mich wissen und verstehen werde. Und ich bin sehr gespannt, was das sein wird. Einstweilen mache ich einfach weiter.

Anything for love

Meat Loaf ist gestorben.

Ja, das war eines der größten Rätsel der Musikgeschichte, was er denn genau meinte, im Text zu seinem größten Hit: I would do anything for love, but I won’t do that. Ok und was genau?

Damals 1993, als dieser Song veröffentlicht wurde, war gerade die große Zeit von MTV, man konnte rund um die Uhr Musikvideos schauen, was ich auch tat, wenn ich nicht gerade Mathematik lernte, weil es war leider auch die große Zeit meiner Mathematik Nachprüfung. Jedenfalls fragte sich der MTV Moderator, ich glaub, es war Hugo de Campos, was es denn wäre, was Meat Loaf nie machen würde: “Lose some weight, use a deodorant, stop driving the motorcycle in the house…?” Das fand ich ziemlich genial.

Aber jetzt 2022 wissen wir es leider immer noch nicht und Meat Loaf nimmt dieses Geheimnis mit ins Grab.

Disput

Heute fegte – quasi out of fthe blue – ein Schneesturm über Wien.

Ein Teenie wollte daraufhin mit seinem E-Roller durch die Gegend düsen, weil bei Schönwetter kann ja jeder. Eine Mutter wollte gerade mal fünf Minuten die Augen schließen, stattdessen musste sie eine halbe Stunde diskutieren, warum Rollerfahren bei Schnee und Glätte vielleicht gar keine so gute Idee wäre.

Die Highlights: Es ist so unfair, wieso muss sich ein 14-jähriger was von einer Frau im vorgerückten Alter sagen lassen, es ist doch sein Leben und seine Entscheidungen und eigentlich müsste er gar nicht fragen, sondern könnte einfach gehen bzw fahren. Und nie wird ihm was erlaubt und es ist eigentlich gegen die Menschenrechte. Danach noch Geplänkel darüber, dass man beiderseits den dringenden Wunsch verspürte, der Teenie würde bald 18 werden und könnte sich dann eigenverantwortlich den Hals brechen.

Also immerhin noch einen Konsens erzielt, harhar.

Song Intros

Der kanadische Musikjournalist Eric Alper hat wieder eine interessante Frage gestellt und zwar:

Hier geht es also nicht um die Opening Lyrics, sondern um die Musik selbst. Als erstes fällt mir da sofort Map of Problematique von Muse ein. Dieses gut 50 Sekunden lange Intro, ist quasi sowas wie ein Song im Song. Speziell der Anfang erinnert mich sehr an Depeche Mode. Wenn Matt Bellamy dann zu singen anfängt, ist das zwar gut, aber besser als das Intro kann der Song eigentlich nicht mehr werden.

Ganz toll find ich auch das – eher kurze – Intro von All Along the Watchtower von Jimi Hendrix. Im Gymnasium habe ich mal ein Referat über Hendrix gehalten, bei dem mich die Hälfte der Klasse verständnislos angeschaut hat, die andere Hälfte total begeistert drüber war und natürlich wesentlich bessere Hendrix-Kenner als ich, die dann mit mir Fachgespräche führen wollten, zu denen ich nicht wirklich imstande war. Ich hatte halt damals einen Gitarristen als Freund.

Das Intro zu Something happened on the way to heaven ist tatsächlich das beste an diesem Phil Collins Song, so richtig episch, man denkt, nun kommt wohl großartiges auf einen zu, aber dann wirds doch eher eine Standard-Radio Nummer, von denen Collins schon bessere geschrieben hat, meiner Ansicht nach. Im Gegensatz zu Papa don’t preach von Madonna. Das Intro dazu ist sehr gut, aber der ganze Song mit seiner “Ungeplante Schwangerschaft, aber ich steh dazu”-Attitüde ist ein Kult Klassiker, der in der Popkultur tatsächlich oft zitiert wurde, beispielsweise in der Serie Friends, als Rachel Phoebe bittet, dabei zu sein, wenn sie ihrem Vater sagt, dass sie schwanger ist und sie Rachel fragt, warum sie es ihm denn noch nicht gesagt hätte. Rachel antwortet: “Because I know he’s gonna flip out and I hate it when he gets angry.” Und Phoebe dann: “Rachel, this is all so Papa don’t preach

Ok, zurück zu guten Song-Intros. Da fällt mir noch Suburbia von den Pet Shop Boys ein, weil es so gut die Stimmung von Vorstädten, mit dem Hundegebell und der allgemeinen Unruhe, inmitten der Tristesse gut einfängt. Ich liebe auch das Intro von My Sweet Lord von George Harrison bzw. den Beatles. Der Song ist sehr repetitiv und religiös verbrämt, was sicher nicht jedermans Sache ist, aber gegen das Intro kann man nichts haben. Und als letztes für heute will ich noch Sweet Child of Mine von Guns N’ Roses erwähnen. Ich bin wirklich gar kein Guns N’ Roses Fan, aber das Intro find ich wirklich sehr schön – bis dann Axl zu singen anfängt, harhar.