Der Jänner ist fast noch ereignisärmer als der November und schier endlos. Auf Twitter hat vor Jahren mal jemand geschrieben: Genießt den Jänner, er dauert so lange wie dann gefühlt das restliche Jahr harhar. Ich mag ihn aber gerne.
Mein Samstagsritual ist einkaufen bei Billa plus – ich glaube, noch niemals hat ein Rebranding bei mir so gut funktioniert – damit verbunden ein langer Spaziergang im Donaufeld, danach bisschen Bürokram, Badewanne, interessante Youtube Videos schauen.
Dabei sah ich was Gutes von der Politikwissenschafterin Ulrike Guérot, zum doch relativ aktuellen Thema, mit wem darf man demonstrieren gehen. Guérot sagt: ” Enzensberger hat schon in den 80er-Jahren gesagt, Beifall von der falschen Seite ist nicht nur das falsche Argument, es ist das totalitäre Argument. Warum? Wenn ich nichts sagen darf, was die AfD sagt, oder etwas sage, was die AfD auch sagt, dann sozusagen unter dem Verdacht steht, dass man gleich AfD ist. Dann lässt man sich von anderen aufzwingen, was man zu denken hat.” Guérot sagt für mich oft sehr nachvollziehbare Dinge.
Am Abend dann zum wiederholten Mal vom Schottentor ausgehend die ganze Innenstadt mit M. durchquert, bis zum Rochusmarkt. Einen Swing Kitchen Burger gegessen, der tatsächlich vegan ist, aber zumindest beim ersten Mal wie ein “echter” Burger schmeckt, fast ist mir die Tomate wie Speck vorgekommen, was man sich alles einreden kann harhar, und dann noch beim DO&CO einen Kaiserschmarren to go erstanden und einen Capuccino getrunken. Am Kohlmarkt ist alles noch ganz golden und die rote Zone in der Rotenturmstraße ist ebenfalls noch aktuell, obwohl Weihnachten vorbei ist. Ich finde das gut, schließlich ist Jänner auch der (zumindest gefühlt) dunkelste Monat.
Weil ab heute ja wieder Schule ist, was tägliches Aufstehen um halb sieben bedeutet, sind wir am Sonntag extra lang im Bett geblieben. Danach war ich Zeitungen holen (auch so ein Ritual), während er das Frühstück macht und ab 14 Uhr wurde dann eben gefrühstückt – oder eher gebruncht. Mit Lachs und Ei und Kaffee und Saft und Marmelade. Und mit meinem Weihnachtsgeschenk, um noch ein kleines bisschen stilvoller Obst zu essen.
Und dann nochmal ein Bummel durch die Stadt.