Letzte Woche hat mir eine Freundin geschrieben: Du bist eine starke Frau. Du gehts so gut damit um.
Das hat mich sehr gefreut. Weil ich mir manchmal denke, Stärke ist vielleicht auch nur die Abwesenheit von Alternativen. Und weil ich phasenweise das Gefühl habe, noch nie so sehr am Boden gewesen zu sein in meinem Leben, nicht mal bei der Frühgeburt des Kindes. Weil da gab es Hoffnung, da konnte ich etwas tun, eine Änderung der Situation war möglich. Jetzt muss ich einfach den Schmerz aushalten und darin bin ich nicht so gut.
Es gibt mittlerweile schon einzelne Momente, in denen ich mich wieder wie ich selbst fühle, also wie in der Zeit davor. Aber das ist noch die Ausnahme. Und sowas wie heute, Schulanfang, triggert mich unheimlich, weil das generell so ein aufgeladener Tag ist – ich beobachte das auch in meinem Umfeld – obwohl mein Kind heute schon in die Oberstufe kommt und man als Elter da ja kaum mehr involviert ist, außer, dass man eine Whatsapp mit den kryptischen Worten “Muddi Laptop” bekommt. Vor acht Jahren war das anders, da ist nicht nur das Kind in die Schule gekommen, da hat sich etwas Grundlegendes in meinem Leben getan und vor fünf Jahren, auch zu Schulbeginn, hat ein anderes Leben begonnen, das jetzt wieder vorbei ist – und ach.
So das war genug Selbstbespieglung/Mitleid für mindestens Wochen. Harhar. Immerhin scheint die Sonne , es ist schön warm und eigentlich ist das jetzt meine Lieblingsjahrezeit, zwischen Sommer und Herbst weil sie, welch Ironie, so vergänglich ist.