So jetzt wirds heikel, weil unpopular opinon. Ich fand Anora nicht so super.
Anora, der enorm gehypte neue Film von Sean Baker, der bei den Filmfestspielen in Cannes mit der goldenen Palme ausgezeichnet wurde, und den anscheinend alle ganz toll finden. Ohne der tatsächlich sehr charismatischen Hauptdarstellerin Mikey Madison wäre mein Eindruck wohl noch um einiges schaler.
Anora erzählt die Geschichte einer Sexarbeiterin, die einen russischen Oligarchensohn kennenlernt, der sie vom Fleck weg heiratet und sich so den Zorn seiner Familie zuzieht. Und obwohl es ein sehr witziges Pretty Woman Zitat gibt, hat Anora natürlich nichts von Pretty Woman, das in gewissem Sinn ein Märchen war, aber ein sehr gut erzähltes und unterhaltsames. Anora ist aber auch keine Milieustudie und kein differenziertes Frauenporträt oder gar eine Liebesgeschichte. Ich kann noch nicht mal sagen, welchem Genre ich den Film zuordnen würde. Über weite Strecken ist es für mich nichts weiter als eine bemühte Slapstick- Komödie (was mich immer leicht nervös macht), mit etwas Kapitalismuskritik.
Aber ganz ehrlich: Ich habe im Grunde keine Ahnung, was uns Sean Baker wirklich mit diesem Film sagen will und das finde ich dann schon schade.