Ich hab es ja nicht so mit “Erziehungsideologien”, aber gestern berichtete orf.on, dass Vorlesen wohl gut für Kinder ist (No shit, Sherlock!) und dem kann ich jetzt nicht widersprechen. Obwohl das beim Kind erst mit der Volksschule angefangen hat. Davor, so mit drei, vier Jahren, ist er einfach aus dem Zimmer gegangen, wenn ich zu lesen angefangen habe.
Dann aber, mit Schulstart, haben wir abends immer eine Stunde gelesen, also ich, in der Hoffnung, dass er einschläft, was aber nie passiert ist. Wir haben den ganzen Kanon gelesen, Astrid Lindgren, Christine Nöstlinger (ich habe wirklich viele Bücher von beiden), Momo, Die unendliche Geschichte, Die fünf Freunde, diverses von Erich Kästner, Mira Lobe und Märchen und Sagen und einiges aus der Bücherei, es war ein sehr schönes Ritual, dass eher meiner mütterlichen Kernkompetenz entsprach, als einem Kleinkind nachzulaufen harhar.
Einmal, da war das Kind krank und hat hoch gefiebert, habe ich ihm die halbe Nacht vorgelesen, mit seinem Kopf an meinem Oberarm. Da ist er dann aber tatsächlich irgendwann eingeschlafen und weil das Buch so spannend war – ich erinnere mich leider nicht mehr daran, welches es war – habe ich einfach noch eine Weile weiter laut vor mich hingelesen und das war trotz allem dann gemütlich und heimelig.
Lesen kann schon sehr glücklich machen. (No shit, Sherlock!)