almis personal blog

Josh O’Connor

Der Film von letzter Woche, der mich verändert hat, war übrigens La Chimera von der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher. Im Film wird auch fast ausschließlich italienisch gesprochen. Er läuft aktuell nicht in den Kinos, es gibt aber immer wieder Spezialvorführungen im Stadtkino. Bevor ich mehr dazu schreibe, muss ich etwas ausholen.

Als der Film voriges Jahr tatsächlich lief, habe ich ihn mir nicht angeschaut. Ich habe nämlich die Inhaltsangabe gelesen und wusste danach auch nicht mehr. Dann habe ich den Trailer gesehen – immer noch hatte ich kein Gefühl für diesen Film. Wieder die Inhaltsangabe gelesen, irgendwie wurde ich nicht warm damit, und vergaß ihn ein bisschen. Einige Zeit später sah ich aber Challengers vom (ebenfalls italienischen) Regisseur Luca Guadagnino, eine Dreiecksgeschichte im Tennismilieu. Das war der Film, wo mir im Votivkino von einer Zuschauerin, die aus der Vorstellung davor kam, gesagt wurde, ich könne mich schon freuen und sie hatte recht, ich war total begeistert.

Vor allem begeistert war ich von Josh O’Connor. Er war der Strizzi in der Geschichte, allerdings ist er für mich nicht “der Böse” in Challengers gewesen; jeder hatte seinen eigenen Anteil an den Geschehnissen. Ich fand ihn jedenfalls total amüsant und er hat so gut gespielt, dass ich googelte, wo er sonst noch dabei war. Und da fand ich ihn als junger Prinz Charles in The Crown – wo ich sogar mal eine Folge gesehen hatte; aber Prinz Charles ist jetzt nicht die dankbarste Rolle. Und eben als Hauptdarsteller in La Chimera. Obwohl er Engländer ist. Er spielt auch “den Engländer”. Nun war mir klar: Ich muss diesen Film sehen.

Sidestep vom Sidestep: Josh O’Connor wurde kürzlich gerüchtehalber als neuer James Bond ins Spiel gebracht. Zuerst habe ich das super gefunden. Dann hat jemand auf X geschrieben, das wäre blöd, dann wird er sieben, acht Jahren von dieser Franchise verschluckt und wir sehen keinen einzigen Arthousefilm mehr von ihm. Das ist richtig, doch lieber nicht James Bond. Harhar.

Aber durchtrainiert ist er schon, das hat man vor allem in einer Szene in der Sauna gesehen, wo Pia Reiser im Filmpodcast meinte, dass man in Challengers merkt, dass Guadagnino Frauenkörper nicht soo interessieren; Zendaya werde – pro forma – so distanziert wie ein Unterwäschemodell gefilmt, aber in der Sauna, wo Josh O’Connor und Mike Faist sitzen, da ist Guadagnino voll dabei harhar.

Na gut, in Kürze dann mehr zu La Chimera.