almis personal blog

Six Feet Under Rewatch

Der Standard hat die Serie Six Feet Under (2001-2005) nach 20 Jahren noch einmal angesehen, um zu schauen, wie sie gealtert ist, Daniela Rom schreibt im Artikel “Schöner Sterben” darüber.

In Six Feet Under geht es um die Familie Fisher, deren Oberhaupt auch Bestattungsunternehmer ist, ansässig in Los Angeles. Er stirbt in der Pilotfolge bei einem Autounfall. Der Standard: “Von hier weg werden wir die Familie über fünf Staffeln begleiten, in all ihrer Dysfunktionalität und in allen ihren zum Teil erfolglosen Versuchen, sich weiterzuentwickeln. (…) Niemand ist perfekt, niemand hat wirklich einen Plan (…) wie im echten Leben.”

Bei mir haben diese 63 Folgen derart viele Triggerpunkte getroffen, dass ich echt Angst habe, sie noch einmal anzusehen. Und dabei hatte ich 2005 noch gar nicht alle Tragödien meines Lebens erlebt gehabt, harhar. Six Feet Under ist nicht nur eine Serie, es ist auch eine Qual, eine Überwindung, eine echte Herausforderung und doch das schönste Stück Seriengeschichte für mich persönlch.

Am besten ist die allerletzte Folge, über die der Standard schreibt: “Es bleibt eine großartige Familiengeschichte mit (…) wie manche meinen, genialem Ende.” Nein lieber Standard, das meinen nicht manche, das meinen ausnahmslos alle, die die fünf Staffen durchlitten haben. Die jüngste Tochter, Claire, verlässt in dieser Folge ihr Zuhause Richtung New York und will noch ein Foto von der Familie machen. Da hören wir von ihrem Bruder Nate die Worte: “You can’t take a picture of this, it’s already gone”. Das fand ich so gut, dass ich dieses Zitat auch in meinem Buch Geboren in Bozen eingebaut habe.

Die allerletzten Minuten verbringen wir mit einer derartig traurig-wunderschönen Autofahrt, mit einer Art Blick in die Zukunft, so was hat man noch nicht gesehen, untermalt von Sias Song Breathe Me. Wer da nicht weinen muss, Respekt.

Der Standard empfiehlt eine neuerliche Sichtung. Irgendwann, ja, wenn ich den Mut dazu habe.