
Ohne (sonstige) Worte

my little place on the web…

Ok, Thema Texte beim ESC.
Mir sind Songtexte an sich schon wichtig, ich kann aber auch damit leben, wenn sie uns jetzt nichts bahnbrechend neues erzählen. Womit ich weniger anfangen kann, sind sehr platte bis nachtssagende Lyrics, die nur aus abgegriffenen Satzbausteinen bestehen. Looking at you, Niederlande.
Ich fand Niederländisch als Sprache bei den jüngeren ESC Beiträgen sehr charmant – Europapa voriges Jahr (bin immer noch nicht drüber weg, dass der Song wegen – wie mittlerweile klar – nix disqualifiziert wurde), und auch der Mental Health Awareness Song De Diepte von 2022 war phonetisch poetisch. Ha! Französisch ist die Muttersprache des Interpreten Claude, ok. Aber warum dann nicht das ganze Lied so, warum dann noch Englisch dazu?
Die erste Zeile von besagtem Beitrag, der C’est La Vie heißt, lautet: “C’est la vie. She sang to me” Und sorry, da bin ich direkt raus. Das ist so: Reim dich oder dich fress dich in der polyglott Version. Und es wird auch nicht besser, weil es geht weiter mit Stehsätzen wie “C’est comme ci, c’est comme ça”, und “La vie en rose. La vie en noir”. Oida. Oder: “Et quelle miracle. Sometimes in love, sometimes miserable.” Nein, einfach nein! Harhar.
Für mich ist dieser Song ja sowas wie eine Abwandlung von Que Sera, Sera, das von Doris Day in einem Hitchcock Film (Der Mann, der zuviel wusste) gesungen wurde. Da geht es bekanntlich auch darum, dass die eine Mutter ihrem Kind erklärt, dass niemand weiß, was das Leben so bringen wird. Nur, dass es bei Que Sera, Sera für mich funktioniert.
Musikalisch ist der niederländische Beitrag ok, mir aber auch zu gefällig. Ich bin heute grantig, sorry Claude. Harhar. Das wird ohnehin weiter oben landen, weil mein Geschmack natürlich nicht das Maß aller Dinge ist.
Gestern: Die Wien Wahl.
Nach der Hochrechung um 17 Uhr, stellt Peter Filzmaier sinngemäß fest: Die FPÖ hat zwar circa 14 Prozent dazugewonnen, aber es ist eh wurscht, weil niemand mit ihr eine Koalition eingehen will.
Aha.
Vor der Wahl: Bitte geht wählen, jede Stimme zählt.
Nach der Wahl: Außer, wenn ihr FPÖ wählt.
Ich weiß nicht, aber ich glaub, man muss kein FPÖ Sympathisant sein um sich zu denken: Demokratie hab ich mir früher irgendwie anders vorgestellt.
Gestern recht früh aufgestanden, das Kind nochmal Physik abgeprüft (alles super gelaufen), und danach ins Hidden Kitchen.
Nachdem es geregnet hat, sind wir nicht zu Fuß von Wien Mitte gegangen wie sonst immer, sondern mit der Ubahn gefahren. Es ist zur Frühstückszeit immer noch nicht extrem viel los, um es vorsichtig zu formulieren, also kommet alle harhar. Es ist wirklich sehr gut.
Danach gab es noch ein “böses” Croissant, das heißt wirklich so. Rund zwei Euro teurer als ein herkömmliches, dafür auch viel mehr Kalorien.
Den Rest des Tages habe ich mit dem Schreiben von Kursskripten verbracht. Etwas, das ich neuerdings jeden Monat mache und am Monatsende wirds oft zeitlich ein bisschen eng. Ach ja und am Abend hab ich guilty pleasure mäßig Germanys Next Topmodell geschaut. Ich musste halt bügeln. *hust*
Heute war wieder Gehen angesagt. Nachdem das Wetter nicht so super war, hat die Wandergruppe den Klettersteig verschoben (da wär ich nicht mitgefahren) und wir sind einmal um die alte Donau gegangen. Das ist nicht anstrengend, nur recht weit.
Anfangen hat es an der unteren alten Donau:
In dieser Gegend habe ich einmal einen schönen Flächenwidmungsspaziergang gemacht:
Wenn du von deinem Garten aus einen direkten Blick auf die Uno City hast:
Interessante Architektur entlang der alten Donau, das erinnert mich stilistisch irgendwie an A Clockwork Orange.
Am Ende wieder “daheim” an der oberen alten Donau gelandet. Und da wurde es dann langsam auch ein bisschen sonniger und wärmer.

Ingesamt über zehn Kilometer gegangen, 15.000 Schritte, drei Stunden draußen unterwegs.
Nicht im Bild: Der Bananensplit bei Bortolotti. Harhar.
Fast in einer Sitzung habe ich Es geht mir gut von Jessica Anthony gelesen.
Das Buch habe ich von M. zum Geburtstag bekommen und es hat mich wirklich mitgerissen. Auch wenn die Erwartungen, die ich anhand von Cover, Klappentext und speziell dem Zitat auf dem Cover, hatte praktisch gar nicht erfüllt wurden. Harhar. Das Zitat lautet: “Dieser Roman schafft das Unmögliche: Er erzählt etwas Neues über die Ehe.”

Wobei: Vielleicht erzählt er etwas Neues über eine Ehe in den 1950er Jahren, abseits der Klischees. In dieser Zeit spielt Es geht mir gut nämlich, und zwar im sonst literarisch eher weniger beachteten Bundesstaat Delaware. Im Fokus steht Kathleen Beckett, eine Frau um die 30, verheiratet mit Virgil, Mutter von zwei Söhnen im Volksschulalter. Der Roman erzählt aber nicht nur ihre Geschichte, die eines Einzelkindes ständig streitender Eltern, einer aufstrebenden Tennisspielerin, die diesen Sport genauso wie die Liebe zu ihrem Tennislehrer, Billy, aufgegeben hat um – wie John Irving es vielleicht ausgedrückt hätte, eine “Mittelgewichtsehe” zu führen. Eine Ehe mit Virgil bei dem sie “ihre Gefühle unter Kontrolle hatte.” Sie erzählt auch die Geschichte von Virgil, der ebenfalls seinen großen Traum aufgegeben hat, nämlich den, sein Leben als Saxofonist zu verbringen: “sein ganzes Leben lang hatte er sich mit den Plänen, die andere für ihn machten, arrangiert.”
Ich denke, Menschen, die in ihrem Leben nicht tun (können), was sie lieben, kämpfen mit diesem Verlust, führen ein Leben, das sich gar nicht wir ihr eigenes anfühlt. Und das schwingt hier sehr stark mit. Kathleen und Virgil tun die DInge, die von einem verheirateten Paar zu dieser Zeit erwartet werden, die sie aber überhaupt nicht glücklich machen. Eigentlich leben sie wie Fremde nebeneinanderher, denn nachdem die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird, erfahren wir Leser, dass beide zum Beispiel Elvis hassen, vom jeweils anderen aber glauben, dass sie/er ihn verehrt. Und deshalb bringen sie für den jeweils anderen das Opfer, sich einen neuen Film mit ihm anzusehen. Diese grundsätzliche Sprach- und Kommunikationslosigkeit führt zum üblichen: Eskapismus in Affären und Suchtmittel.
Obwohl man das alles irgendwie kennt, ist der Roman extrem spannend und vielschichtiger als angenommen, weil er ein paar Twists einbaut, die man so nicht erwartet hat. Ich mag sehr, wie genau die Autorin ihre Charaktere beschreibt, mit so vielen interessanten Details und Eigenheiten, dass es wirklich spannend ist, immer mehr von ihnen zu erfahren, sie immer besser kennenzulernen. Und ich mag auch die Stimmung, die dieser Roman vermittelt – an diesem unheilvollen Tag, dem 3. November 1957, als quasi in einem Paralleluniversum die Hündin Laika mit Sputnik in den sicheren Tod geschickt wurde, was im Roman immer wieder Thema ist. In Delaware ist dieser Sonntag ein ungewöhnlich warmer und so beschließt Kathleen ihn im Pool der Wohnhausanlage der Familie zu verbringen. Auch das ist nur auf den ersten Blick idyllisch und wird im Laufe der Stunden und mit dem Absinken der Temperaturen (sowohl außen als auch Pool) immer sinistrer. So als würde alles auf ein schlimmes Ende, nicht nur für den Hund, hinauslaufen.
Wie es ausgeht, verrate ich natürlich nicht. Ich bin auch nicht ganz sicher, was ich davon wirklich halten soll. Sicher ist aber, dass ich Jessica Anthonys Schreibstil sehr mag und jetzt noch mehr von ihr lesen möchte.
Diese Woche ist jeden Tag Wer wird Millionär und das stundenlang. Das könnte von mir aus ja immer so sein, ich schaue sonst nichts im Fernsehen. Allerdings würde ich dann abends nie mehr zum Arbeiten kommen, auch nicht so ideal.
Gestern gab es jedenfalls diese spannende Frage:
Habe dann mit dem Kind diskutiert. Also angefangen hat es damit, dass ich “einer” gesagt habe, nämlich der Mond. Das Kind: Der Mond ist kein Planet. Ich: Sicher? Harhar. Ok nein, der Mond ist natürlich kein Planet, würde nie was anderes behaupten. *hust* Na gut, hab ich gesagt, dann ist die Antwort: “Keiner”. Und das Kind dann: Doch “einer”, die Erde, weil wir sind auf der Erde. Und ich dann so: Ja, aber wenn ein Astronaut die Erde betritt, also geboren wird, ist er ja noch kein Astronaut. Harhar. Das Kind dann: Aber der Astronaut ist auf der Erde.
Die Antwort “einer” hat übrigens gestimmt und der Kandidat hat es (mit Hilfe) dann auch genommen. Aber ich finde, da könnte man wirklich drüber streiten, das ist eine philosophische Diskussion. Das Kind: Nein da gibt’s nichts zu diskutieren. Oida! Harhar. Jedenfalls sind die gemeinsamen Quiz-schau Abende sehr lustig.
Außerdem hab ich gestern Abend eine Nachricht bekommen, ein kleines Bild von jemand, ganz unerwartet und das hat mich so glücklich gemacht, dass ich heute in der Küche herumgetanzt bin, einfach so als wäre ich nicht ganz bei Trost. Auch sehr schön!
Ich war wieder mal im Cinecenter und habe mir dort den österreichischen Film von und mit Pia Hierzegger Altweibersommer angesehen. Ich war mit doch Abstand die Jüngste im recht gut besuchten Saal.
In Altweibersommer geht es um die drei Freundinnen Elli (Hierzegger), Astrid (Ursula Strauss) und Isabella (Diana Amft), die – wie jedes Jahr – gemeinsam auf einem Campingplatz in der Steiermark ein paar Urlaubstage verbringen. Da Elli sich aber gerade von einer Chemotherapie erholt, findet dieser Urlaub nicht im August, sondern im, richtig, Alterweibersommer statt. Weil das Wetter aber schlecht ist und sich einiges Unvorhergesehenes ereignet, fahren die drei bald weiter nach Venedig…

So, ich sag jetzt mal was grundsätzliches. Es ist leicht, über Filme zu schreiben, die einem gar nicht gefallen, die einen vielleicht sogar ein bisschen wütend machen und es ist auch leicht, über solche zu schreiben, die man richtig liebt. Schwierig wird es bei Filmen, die irgendwie “ganz ok” sind. Und das ist Altweibersommer für mich, er ist ganz ok, wie letztens Sing Sing. Aber er hätte meines Erachtens wesentlich mehr Potential gehabt.
Irgendwie entscheidet Altweibersommer sich nämlich nicht so richtig, was er wirklich sein möchte. Und er wagt auch leider gar nichts. Das Licht, der letzte Film von Tom Tykwer, war sicher nicht vollends gelungen und stimmig, aber Tykwer hat so einiges versucht, was neu und für mich spannend war. Altweibersommer dagegen ist ein bisschen uninspiriert und ich habe das Gefühl, Pia Hierzegger wollte einen Film machen, auf den sich viele “einigen” können, der aber halt null edgy ist. Josef Hader taucht am Anfang auf und ist natürlich witzig, aber danach ist der Film eher so mittelmäßig amüsant. Er setzt sich aber auch nicht so richtig mit den schweren Themen Krankheit und Midlife Crisis auseinander, die er anreißt; er bleibt immer sehr an der Oberfläche.
Es gibt einen Moment, da reden die drei Frauen über Männer. Isabella, die immer an bereits Vergebene gerät, will sich endlich jemanden suchen, der alleine ist und Elli sagt ihr dann: “Wenn einer in unserm Alter allein ist dann ist er gestört. Ich darf das sagen, ich bin selber gestört.” Dieser Satz hat im Publikum die größte Ressonanz gehabt und den Film hätte ich tatsächlich auch gerne gesehen, über die “Gestörtheit” von Frauen um die 50. In Wirklichkeit wird nicht mal die “Gestörtheit” von Elli selbst reflektiert, die sich sehr selbstbestimmt gibt und ihre Freundinnen immer in die Schranken weist, wenn diese ihr zu dominant erscheinen. Sie selbst sagt aber ihrer eigenen, erwachsenen (!) Tochter permanent – dabei aber auch total selbstgerecht – was diese tun und lassen soll.
Ich finde es von mir ja auch etwas nervig, dass ich den Regisseuren immer vorschlage, was sie stattdessen für einen Film hätten drehen sollen harhar, aber ich hätte tatsächlich lieber einen Film gesehen, der darüber erzählt, was alles “schiefgelaufen” ist im Leben, in Beziehungen, einen Film über Verwundungen und Traumata. Über das Verhältnis zu den eigenen Eltern und zu den Kindern, die das Nest verlassen. Etwas über persönliche und berufliche Selbstverwirklichung. Eine Art Zwischenresümee oder auch eine Vision, was man mit dem Rest des Lebens noch anfangen kann. Aber das gibt es hier nur in Spurenelementen.
Außerdem noch am Wochenende auf dem Programm: Ein Patchworkfamilienausflug. Siehe: oarge Wanderreise der anderen im kommenden Sommer. Ich bin unter Vorbehalt mitgegangen, nämlich, dass ich vielleicht umdrehen muss harhar. Destination: Ysperklamm. Aber nicht den Rundweg, sondern zum Gipfel rauf und wieder runter. Erster Stopp: Frühstück Mc Cafe.

Nach eineinhalb Stunden Fahrt waren wir dann im sonnigen, für mich immer auch etwas sperrigen Waldviertel. Der Fluß im Wald war wirklich super wildromantisch, echt schön. Die Wanderung selbst: Gar nicht meines. Nur Stiegen, Stiegen, Stiegen steigen, dazwischen ein paar Steine, auf die man klettern muss. Es geht irrsinnig in die Beine. Aber gut, die Wandertruppe muss das trainieren, ich verstehe es. Aber mir persönlich taugt es nicht. harhar.

Jemand sagte dann zu mir: So spürt man sich mal. Und ich: Ich spür mich eh viel zu sehr. Mein Ziel ist, mich viel weniger zu spüren. Harhar.
Kurz vor dem Gipfel, nach 80 Minuten recht zügig bergaufgehen, hab ich dann w.o. gegeben, weil mir total übel geworden ist. Die Fitnessuhr zeigte zu diesem Zeitpunkt Puls 180. War mir dann zu heikel, dass ich in die Schlucht kotze. Ich bin dann mit einer armen Person, die sich geopfert hat aufzupassen, dass ich nicht irgendwo im Wald liegen bleibe, wieder abgestiegen. Danke für die Unterstützung.

Das Zurückgehen war dann aber sehr angenehm und mit jedem Schritt habe ich mich besser gefühlt. Mein Glück war, das Gasthaus war unten, nicht oben, sonst hätte ich kein Essen gehabt. Man sieht, mir war nicht sehr lang übel, harhar. Jedenfalls haben wir uns dort auf die Terasse gesetzt, die anderen sind aber dann aber fünf Minuten später auch schon da gewesen, also soo weit wäre es bis oben wirklich nicht mehr gewesen.

Essen war rustikal-gut, danach haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht, wo ich den Rest des Abends nur noch am Sofa gelegen bin. Das, finde ich, ist immer der beste Moment einer Wanderung. Man ist erschöpft, es tut einem alles weh und man schläft danach wie ein Stein.
Ich empfehle die Wanderung ausdrücklich für Menschen mit einem Stiegen-Fetisch.
Vor bald drei Jahren, als ich den ersten Stock meines Hauses neu gestaltet habe, wusste ich, da muss eine Lichterkette her.
Es war die Zeit, als ich mir von allen möglichen Dingen irgendwie eine Lösung erwartet habe, so auch von der armen kleinen Lichterkette, so weit außerhalb ihres Kompetenzbereichs harhar. Da sollten nicht nur Fotos drangehängt werden, sondern auch Impulse, Gedanken, schöne Sätze, die ich über die Zeit hin auf Facebook und in anderen Foren gefunden und die mich angesprochen haben. Ich habe diese dann auf Fotos im Retroformat drucken lassen.
Diese Woche war es wieder soweit und ich habe mir ein paar neue bestellt. Hier eine Auswahl:
Sie machen mir eine Menge Freude und morgen werde ich ein paar davon dazuhängen.