almis personal blog

Frühstück Sonnwendviertel

Heute hab ich mich mit K. getroffen, meiner ehemaligen Arbeitskollegin.

Sie, Ex-Favoritnerin hat mir, auch Ex-Favoritnerin das Sonnwendviertel gezeigt, das ich wirklich noch gar nicht kannte und wir sind ein bisschen dort herumgestreift und dann wir waren beim Mann (unbezahlte Werbung) dort frühstücken.

Ich hatte das Startup Frühstück mit Cappucino
Die Mann-Filiale, quasi mitten auf der Wiese – gegenüber vom Motorikpark

Als das Kind damals im Urlaub auf die Welt kam, musste ich ja in der Firma Bescheid geben und habe gehofft, dass K. ans Telefon gehen würde (das kann man auch in meinem Buch nachlesen). Das hat sie getan und hat wunderbar reagiert und deshalb sind wir auch immer noch befreundet, obwohl wir beide schon lange nicht mehr dort arbeiten.

Und jetzt erzähle ich ihr seit zweieinhalb Jahren quasi ein und dasselbe mit Updates und es interessiert sie immer noch und sie stellt total interessante Fragen und sagt immer so hilfreiche Sachen und dafür bin ich sehr dankbar.

Nach dem Frühstück haben wir uns noch den berüchtigen Brunnen vom Künstlerkollektiv Gelatin angesehen, der voriges Jahr eröffnet wurde und sehr “umstritten” ist:

Ich wusste nicht so wirklich, was ich dazu sagen soll, gefällt er mir, gefällt er mich nicht, gehts überhaupt darum oder wie oder was, aber mittlerweile ist mir das richtige Wort dafür eingefallen: Er ist gesprächswertig! harhar.

ESC: Raab ist zurück, zwei

Mittlerweile hat Stefan Raab eine Pressekonferenz zu seinem ESC-Engagement gegeben. Es nennt sich “Chefsache ESC 2025”, was ich nett und auch selbstironisch finde. Er hat gesagt: “Natürlich fahren wir dahin, um zu gewinnen. Sollten wir nur Zweiter werden, können Sie mich gerne abstrafen, dafür stehe ich zur Verfügung.”

Das ist doch mal eine Ansage, nicht so wie sonst immer quasi “Dabeisein ist alles” und super, wenn wir es in die Top 15 schaffen, weil so klingt es dann leider auch. Das mag ich, wenn jemand sich wirklich engagiert, das spricht für die Motivation.

Leider wird Barbara Schöneberger anscheinend doch wieder moderieren und alle auf X so: “Whyyy?” Ja, warum, wir hatten in der Internet Schiene des WDR so viele tolle Leute, die die Songcheck-Sendungen gemacht haben, die den Bewerb lieben und ihn besser kennen als ich – also nicht, dass ich der Nabel der Welt wäre, aber das ist bei mir immer so eine Richtschnur, weil ich, denke ich, recht viel über den ESC speziell der letzten zehn Jahre weiß, aber da kann ich noch einiges dazulernen. Und die waren obendrein auch wirklich witzig.

Raab hat auch gesagt: “Das ist mal eine Veranstaltung, wo nochmal alle Leute zusammenkommen können, und vielleicht auch mal gemeinsam was genießen können, deswegen macht es so großen Spaß, sowas nochmal zu machen. In einer Zeit, wo ansonsten nur noch Blasen existieren, die parallel zueinander funktionieren, aber nicht miteinander.”

Ich glaube, da hat er den ESC heuer in Malmö nicht gesehen, harhar. Leider ist selbst der Songcontest nicht mehr von Spaltungstendenzen gefeit, aber ich weiß was er meint, und ich hoffe sehr, dass es im neutralen Basel nächstes Jahr wieder anders laufen wird.

Ricky G.

Zur US-Präsidentschaftswahl möchte ich Ricky Gervais zitieren, der vor einigen Tagen ein Video von sich selbst in der Badewanne gedreht hat, in dem er sagte:

“Hi guys, Ricky G. here. Wellness und Beauty Influencer. As a celebrity I know all about stuff, like science and politics. So trust me when I tell you who you should vote for. If you don’t vote the right way, that’s a hate crime and it makes me sad and angry and I have to leave the country. And you don’t want that.”

Harhar.

The Brutalist, zwei

Kleine Spoiler möglich

The Brutalist rechnet in gewisser Weise mit dem amerikanischen Traum als solchem ab, er lässt aber auch László Tóth nicht als makellosen Helden erscheinen. Als Tóth die Frau seines Cousins kennenlernt, fragt er ihn bald einmal “Is she a Schickse?” Dass sein Cousin eine Katholikin geheiratet hat, behagt ihm nicht. Es ist natürlich so, dass Tóth jede Menge Gegenwind erfährt, auch aufgrund seiner Herkunft, aber auch er selbst hat Vorurteile. Und er macht genausowenig Zugeständnisse, er will mit dem Kopf durch die Wand, und letztendlich sind wir hier wieder bei der Frage der Trennung von Werk und Künstler. Denn ist Tóth eine Art Genie? Wahrscheinlich. Ist er eine angenehme Persönlichkeit? Eher nicht.

Wie ich ja schon vor einigen Wochen geschrieben habe, ist The Brutalist sowas wie der Comebackfilm von Adrien Brody, auch wenn er ja nie wirklich weg war. Aber so etwas hat er tatsächlich seit The Pianist nicht mehr gemacht. So eine große Performance, die so viel an emotionaler Bandbreite zeigt – Weinen aus Freude, Weinen aus purer Verzweiflung, verschiedene Phasen des körperlichen Verfalls, verschiedene Phasen großer psychischer Probleme – da ist einfach alles dabei. Und hinzu kommt noch, dass er eine Person spielt, die kaum zugänglich erscheint, trotzdem aber faszinierend ist und interessante Dinge – auch über Architektur – sagt.

Guy Pearce als Antagonist sieht manchmal Brad Pitt erstaunlich ähnlich und legt seinen Selfmade-Millionär irgendwo zwischen jovialem Gönner und größenwahnsinnigem Irren an, der aber phasenweise wirklich amüsant und auch fürsorglich erscheint. Selbstverständlich trägt Pearce als Van Buren allerhand Masken. Einzig Felicity Jones als Tóths Ehefrau hat mich nicht restlos überzeugt. Sie war mir zu spröde, wobei das natürlich eh genau passt, in diesem durch und durch spröden Film (ich habe aber leider gelesen, dass Marion Cotillard zuerst diese Rolle hätte spielen soll und die mag ich sehr, insofern natürlich etwas unfair von mir, die beiden jetzt zu vergleichen)

Dass dieser Film nur zehn Millionen Dollar gekostet hat mag man kaum glauben, zu monumental erscheint hier alles, vor allem die Großbaustelle des Projekts von Tóth, die auch irgendwie wie die Wotrubakirche mal fünfzig wirkt, harhar. Aber auch das gesamte Set-Design, die Kameraführung, die Musik, die Ausstattung und Kostüme, das hat alles sowas “epochales” und genau das wird vermutlich auch alles bald Oscar nominiert sein harhar.

Bis dahin kann man sich überlegen, wie man die Aussage “It’s not about the journey, it’s about the destination”, die im Film postuliert wird, interpretieren würde. Einer von sehr vielen spannenden Denkanstößen. The Brutalist wird dann Ende Jänner im Kino zu sehen sein.

The Brutalist, eins

Kurz zum Inhalt, von The Brutalist, Regie Brady Corbet.

László Tóth, (Adrien Brody) ein ungarischer Jude und Holocaust-Überlebender, wandert 1947 in die USA aus. Seine Frau Erzsébet (Felicity Jones) und die Nichte Zsófia, die von ihm getrennt wurden, haben ebenfalls überlebt, dürfen aber noch nicht ausreisen. Tóth kommt bei seinem Cousin und dessen Frau in Philadelphia unter. Attila ist schon vor langer Zeit in die USA gezogen und komplett assimiliert, er hat ein Möbelgeschäft. Obwohl ihm Attila seine erste Arbeit als Innenarchitekt verschafft, kommt es bald zu Spannungen. Bis der Selfmademillionar Harrison Van Buren (Guy Pearce) auf Tóth aufmerksam wird und ihm mit einem Großprojekt beauftragt…

Milde Spoiler möglich

Wir kennen das Bild, wenn Einwanderer erstmals die USA betreten, und die ikonische Freiheitsstatue sehen, die mit so vielen Assoziationen verknüpft ist. Es ist meist der Beginn einer schwierigen, aber doch erfolgreichen Heldenreise, die in der Regel dem vielzitierten “American Dream” huldigt. Nun Corbet machte es anders. Als wir die Statue erstmal sehen, steht sie unerklärlicherweise auf dem Kopf, wie auch auf dem Filmplakat. Und das ist schon das erste deutliche Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt, dass etwas “verkehrt” ist und, dass das vermutlich kein klassisches amerikanisches Epos wird, obwohl es formal so wirkt; es ist streng in große Kapitel unterteilt (inklusive einer 15 minütigen Intermission) und beleuchtet einen Zeitrahmen von 1946 bis 1980.

Dazu hören wir von Anfang an den atonalen, aber auch kraftvollen Soundtrack von Daniel Blumberg, mit einem zentralen musikalischen Motiv, das Tóth begleitet und immer wieder, vor allem in kritischen Situationen auftaucht. Wie der architektonische Stil, den Tóth vertritt – er sagt einmal, er hat “Bauhaus” studiert – wie sein eigenwilliger Charakter, seine Vergangenheit, seine Familie und seine Gegenwart, ist auch an dieser Musik absolut nichts einfach, lieblich oder einnehmend. Denn Tóth widersetzt sich dem amerikanischen Traum in gewisser Weise. Oder sagen wir so: Was muss man tun, um diesen zu erleben? Wie sehr muss man sich anpassen? Wie stark von seinen eigenen Idealen abrücken? Und wie “dankbar” muss man sein? Als Tóth einmal zu jemanden “Welcome to America” sagt, klingt es ein bisschen wie eine Drohung.

Und hier kommen wir wieder zum Buch The Fountainhead (harhar, ja sorry, ich hab die ganzen 726 Seiten gelesen, ich muss es erwähnen). Weil dieser Film hat tatsächlich sehr viel von dieser vielzitierten “Bibel”, vor allem Tóth selbst ist in gewisser Weise Horward Roarke nachempfunden; wie Roarke ist Tóth ein kompromissloser Architekt, wie Roarke sehr streitbar bis eigensinnig und jetzt nicht übertrieben liebenswert. Und: Roarke wird ja beauftragt, eine Sozialeinrichtung zu bauen und womit wird Tóth in The Brutalist betraut? Richtig.

to be continued…

The Brutalist, Overtüre

Es ist kein Spoiler, dass die Protagonisten von The Brutalist, László Tóth (Adrien Brody) und Harrison van Buren (Guy Pearce) einmal nach Carrara fahren, um Marmor zu kaufen, weil es kommt auch im Trailer vor.

Und dann sitzen sie, Kaffee trinkend, quasi dort, wo ich auch mal gesessen bin. Das Kind war damals vier Jahre alt, und fand die Lastautos, die da enorm waghalsig in den Steinbrüchen hin und her fuhren, natürlich toll.

Steinbrüche von Carrara im Juli 2012

Jedenfalls warten die beiden auf einen Geschäftspartner, der mit ihnen ein Marmor-Deal machen will und sie warten. Und warten.

Achtung Witz-Spoiler.

Irgendwann sagt Van Buren zu Tóth: “That is why I don’t wanna do business with italiens. They are the mexicans of Europe”.

Harhar. Und das war dann eigentlich schon das einzige lustige an diesem Film. Morgen dann mehr dazu.

Allerheiligen

Slow morning mit Kaffee, Ei, Toast mit Erdbeermarmelade, Wordle und Zeitungen lesen

Am Kräuter- und Gewürze Skriptum für einen Auftraggeber weiterarbeiten

Darüber informiert werden, dass wird endlich neue (und nette!) Gartennachbarn haben

Eine große Runde durchs Donaufeld machen

Allerheiligen im Donaufeld, 1. November 2024

Mit dem Kind und dessen Freund auf ein spätes Mittagessen zu Vapiano gehen

Diverse Herbsturlaubsthreads auf diversen Social Media Kanälen durchscrollen

Formel 1 Sprint Quali mit der Patchworkfamilie schauen

Diesen Blogeintrag schreiben, wie immer an jemanden denken, in Frieden mit allem sein

Feiertag fertig.

Happy Halloween

Ich hab mit Halloween ja nicht so viel am Hut, aber…

Und Süßes gibts auch:

Schon etwas geplündertes Süßigkeiten-Arsenal

Es waren Vierjährige da, die ich leider anlügen musste und ihnen sagen, wie ur gruselig sie sind – in Wahrheit waren sie total süß, harhar. Aber die Jugendlichen sind wirklich sehr scary.

Jetzt lege ich mich wieder aufs Sofa und lese (heute sehr) stilecht American Psycho weiter!

ESC: Raab ist zurück

Wieder einmal ESC-News. Stefan Raab ist nicht nur (so halb) zurück im TV, sondern auch voll und ganz beim ESC. Er wird, wie es heißt, eine wichtige Rolle beim deutschen Vorentscheid spielen und das kommt ja nicht von ungefähr.

Deutschland tut sich seit Jahren beim Songcontest äußerst schwer, seit dem Sieg von Lena 2010 mit Satellite waren sie nur einmal in den Top fünf und dafür aber viermal gleich auf dem letzten Platz, dreimal auf dem vorletzten. Und sind wir uns ehrlich: Wäre Deutschland nicht als Mitglied der Big Five jedes Jahr fix gesetzt, hätten sie es meistens nicht ins Finale geschafft. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, die anderen der Big Five hätten es oft auch nicht leicht, Ausnahme Italien.

Der ganze deutsche Vorentscheid ist jedenfalls fast immer ein Trauerspiel – inklusive der ur schlechten Moderation von Barbara Schöneberger, die den Bewerb offensichtlich hasst. Das ist ihr gutes Recht, aber was macht sie dann dort. Jedenfalls waren die Songs in den letzten Jahren meistens eher von trauriger Qualität und man kann nur den Teilnehmer Jendrik zitieren, der im Jahr 2021 für Deutschland antrat und in seinem Lied die ikonischen Zeilen sang: “I don’t feel hate. I just feel sorry.”

Raab hingegen hat eine super Bilanz, mit seinen eigenen Kompositionen reichte es immer zu einem guten Platz. Guildo Horn belegte 1998 mit Guildo hat euch lieb in der noch Spaß-Ära des ESC den siebten Platz, Raab selbst wurde im Jahr 2000 Fünfter mit Wadde hadde dudde da. Legendär und auch eher ein singuläres Vergnügen: Österreich gab damals 12 Punkte. Max Mutzke wurde mit einer Raab Komposition 2004 Achter. Lenas Song hat Raab zwar nicht geschrieben, aber er hat sie ausgewählt und gemanagt, was 2010 zum Sieg führte. Ähnliches gilt für Roman Lob 2012 (8. Platz).

Natürlich ist viel Zeit vergangen, Raab ist wie wir alle älter geworden, ob er noch sein Mojo hat, keine Ahnung, aber viel schlechter kann es jetzt ja auch nicht werden, harhar. Also immerhin eine spannende Entscheidung und die Vorentscheidshow wird hoffentlich auch einen Quantensprung in Sachen Qualität erleben.

Vorlesen

Ich hab es ja nicht so mit “Erziehungsideologien”, aber gestern berichtete orf.on, dass Vorlesen wohl gut für Kinder ist (No shit, Sherlock!) und dem kann ich jetzt nicht widersprechen. Obwohl das beim Kind erst mit der Volksschule angefangen hat. Davor, so mit drei, vier Jahren, ist er einfach aus dem Zimmer gegangen, wenn ich zu lesen angefangen habe.

Dann aber, mit Schulstart, haben wir abends immer eine Stunde gelesen, also ich, in der Hoffnung, dass er einschläft, was aber nie passiert ist. Wir haben den ganzen Kanon gelesen, Astrid Lindgren, Christine Nöstlinger (ich habe wirklich viele Bücher von beiden), Momo, Die unendliche Geschichte, Die fünf Freunde, diverses von Erich Kästner, Mira Lobe und Märchen und Sagen und einiges aus der Bücherei, es war ein sehr schönes Ritual, dass eher meiner mütterlichen Kernkompetenz entsprach, als einem Kleinkind nachzulaufen harhar.

Einmal, da war das Kind krank und hat hoch gefiebert, habe ich ihm die halbe Nacht vorgelesen, mit seinem Kopf an meinem Oberarm. Da ist er dann aber tatsächlich irgendwann eingeschlafen und weil das Buch so spannend war – ich erinnere mich leider nicht mehr daran, welches es war – habe ich einfach noch eine Weile weiter laut vor mich hingelesen und das war trotz allem dann gemütlich und heimelig.

Lesen kann schon sehr glücklich machen. (No shit, Sherlock!)