Heute war dann Ostern im Garten. Auch 16-jährige suchen noch ganz gerne Ostereier.
Und nach der Osterpause: Kafka und die Frauen. Morgen. Teaser! Harhar.
my little place on the web…
Heute war dann Ostern im Garten. Auch 16-jährige suchen noch ganz gerne Ostereier.
Und nach der Osterpause: Kafka und die Frauen. Morgen. Teaser! Harhar.
Frohe Ostern an alle meine Leserinnen und Leser!
Die erste Folge von Kafka, die den Titel Max trägt, ist die heiterste. Es ist die Folge, in der Kafka (Joel Basman) tatsächlich noch recht viel lacht.
Es geht in dieser Folge vor allem um Kafkas Freundschaft zu Max Brod und dem Prager Kreis, noch zwei weiteren Schriftstellern, Felix Weltsch und Oskar Baum, der blind ist. Alle sind Juden. Max Brod wird Kafkas engster Freund und sowas wie sein Literaturagent. Heute würde man es Manager nennen. Immer wenn Brod (gespielt von David Kross) die Szenerie betrifft, freue ich mich, er wird schnell meine Lieblingsfigur; er hat viel Charisma und ist mir einfach total sympathisch – auch wenn er genau genommen ein Strizzi ist. Brod nimmt das Leben leicht, er ist ein Boheme, hat zahlreiche Freundinnen (“Ich bin eben in jede verliebt”), trinkt und isst mit Begeisterung, er schreibt gern und viel, er veröffentlicht auch das meiste davon. Während Kafka nach dem Motto arbeitet, dass nichts gut genug ist, sagt Brod, seine eigenen Werke sind eben “gut genug”. Das mag auch ein Grund für diese Freundschaft sein, Brod ist quasi alles, was der schwermütige Kafka nicht ist, er vermittelt ihm immer auch etwas von seiner Lebenslust und reißt ihn mit.
Es gibt so viele tolle Szenen in dieser Folge. Der Prager Kreis trifft sich zum Beispiel in einem Lokal und sie lesen sich gegenseitig ihre Texte vor. Kafka liest: “Wir kamen mit guter Schnelligkeit immer weiter in das Innere einer großen, aber noch unfertigen Gegend, in der es Abend war.” Felix Weltsch fragt daraufhin: “Unfertige Gegend? Bist du dir sicher? Oskar Baum sagt: “Ich verstehe es nicht, aber es ist gut. Was sagst du Max?” Und Brod: “Ich glaube ich habe noch nie was besseres gehört.” Alle lachen. Aber Brod meint es ernst. Er ist komplett überzeugt vom Talent Kafkas. Ein anderes Mal trifft sich Brod mit Verlagsmenschen von Rowohlt und schwärmt von Kafka, er sei “der größte Schriftsteller der Welt”. Der eine Verlagsmensch fragt ihn darauf nach Werken von Kafka, worauf Brod zugeben muss, dass Kafka noch nichts veröffentlicht hat.
Eine Szene spielt quasi in der Zukunft und der schon ältere Max Brod wird von einem Interviewer bezüglich Kafkas Nachlass, den Brod verwaltet und herausgegeben hat, gefragt, warum er, Brod, manche Passagen gestrichen hat. Danach sehen wir eine Szene, in der Brod und Kafka das Prager Original Toni Pachinger (Robert Palfrader) besuchen, der von seinen Eroberungen schwärmt, Nacktbilder herumreicht und generell geht es relativ derb zu. Palfrader in einer typischen Rampensau-Rolle. Danach beugt sich Brod zur Kamera, bricht die vierte Wand und sagt den Zusehern: “Das muss ich doch streichen, das versteht sich doch von selbst, dass von so einem Abend niemand erfahren darf”. Was ja doppelt lustig ist, weil wir die Szene ja eben trotzdem gesehen haben und wissen, was gestrichen worden ist.
Am Ende der Folge fragt der Interviewer Brod, was ihm – dem eher mittelmäßigen Schriftsteller ohne jede literaturwissenschaftliche Ausbildung – das Recht gäbe, der Herausgeber von Kafkas Gesamtwerk zu sein. Da sagt Brod: “Er war mein bester Freund.” Und das zeigt die Serie auch. So leichtlebig Brod sein kann, so sehr ist er bis zum Schluss an Kafkas Seite und nimmt auf der Flucht einen extra Koffer mit, nur um Kafkas Nachlass transportieren zu können. Ohne ihn hätten wir viele von Kafkas Texten nie kennengelernt.
Auf ORF hatte jetzt die neue Miniserie Kafka von David Schalko Premiere.
Ich habe davor ein Interview mit Schalko gelesen, in dem er sagte, er wolle mit dieser Arbeit gegen das Klischeebild von Kafka ankämpfen. Meine erste Reaktion darauf war: Na genau! Ich glaubte ihm kein Wort. Warum? Ich war vor Jahren gefühlt die Einzige, die die Serie Braunschlag furchtbar fand, während sonst jeder begeistert war. Und zwar deshalb, weil es für mich in dieser Serie keine Protagonisten, sondern nur Klischeefiguren gab. Und nun sollte derselbe Schalko also eine Kafka-Serie ohne Klischees inszenieren? Ich war sehr skeptisch. Und: Ich habe jetzt alle sechs Folgen gesehen und bin hin und weg von Kafka! Leider verhält es sich damit ein bisschen umgekehrt zu Braunschlag, ich bin naja, nicht die Einzige, aber sehr viel Publikumszuspruch gab es wohl nicht. Deshalb werde ich jetzt hier ausführlicher bloggen, damit David Schalkos nächste Serie nicht wieder sowas wir Braunschlag wird. Harhar.
Also Kafka ist, wie erwähnt, in sechs Folgen aufgeteilt. Die Folgen sind zwar halbwegs chronologisch angeordnet, ab dem 23. Oktober 1902, dem Tag, an dem Kafka Max Brod kennenlernt, sie sind aber auch thematisch gegliedert. Das bedeutet, es gibt eine Folge über seine Freunde, den Prager Kreis um Max Brod, die Max heißt, es gibt eine Folge Familie – die wohl deprimierendste Folge der ganzen Serie mit Nicolas Ofczarek, der den wirklich sehr schrecklichen Vater von Kafka spielt . Es gibt eine Folge Bureau, die sich vor allem Kafkas Tätigkeit in einer Versicherungsanstalt widmet. Und es gibt drei Folgen über Frauen, mit denen Kafka eine Beziehung hatte (man kennt sie wohl aus den Briefen, die Kafka an sie geschrieben hat) Felice, Milena und Dora. Dora ist die letzte Folge, in der Kafka auch stirbt.
Erzählt wird von einer allwissenden Erzählfigur, die sich aber ständig hinterfragt, was sie da eigentlich erzählt – “Nein, man muss anders anfangen”, heißt es in jeder Folge. Und das finde ich genial , denn es weist die Zuseher daraufhin, dass man jede Geschichte auch komplett anders beginnen und erzählen kann; dass man an einem anderen Ausgangspunkt starten, dass man verschiedene Aspekte unterschiedlich gewichten kann, jede Geschichte auch Dinge nicht erzählt (bewusste oder unbewusste Leerstellen) und, dass ein Erzähler, auch wenn er vorgibt alles zu wissen, selbst mit einem Hintergrund ausgestattet ist, mit einer Perspektive und Ansichten.
Die Serie ist auch filmtechnisch extrem reizvoll gemacht. Jede Folge hat einen anderen Charakter: In Bureau spricht Kafka zum Beispiel ganz anders, viel “amtlicher” und “bürokratischer”, die Szenerie ist sachlicher. In Familie experimentiert Schalko, er hüllt die Wohnung der Kafkas in dunkles Blau und lässt das Licht rot strahlen als Kafka mit seinem Vater zusammentrifft; außerdem erscheint Kafka oder ein Kafka Alter Ego auch einmal als das Ungeziefer, wie er es in der Erzählung “Die Verwandlung” beschrieben hat und was dann damit passiert ist ziemlich gruselig. In der Folge Milena sieht man ausschließlich Kafka und eben Milena im Wienerwald spazierengehen und reden, streiten, flirten, so ein richtiges Beziehungsdrama durchleben. In der letzte Folge, Dora, wird das Sanatorium, das Kafka besucht, mit dem Schloss aus der gleichnamigen Erzählung quasi zu einem einzigen Ort – wie in einem mystischen Fiebertraum. Es gibt Zwischentitel mit Zitaten aus Kafkas Werken, die vierte Wand wird ab und zu sehr pointiert durchbrochen, es gibt spannende Kameraperspektiven, der Einsatz der Musik ist fabelhaft…
Also man merkt, ich bin begeistert. Zu den einzelnen Folgen dann bald.
Das Kind muss einige Bücher im Deutschunterricht lesen und ich bin neugierig und lese quasi mit. Das erste Buch ist Chucks von Cornelia Travnicek.
Was soll ich sagen? Dieses Buch ist das literarische Pendant zum Doomscrolling. Oder old school ausgedrückt: die junge Protagonistin Mae ist so etwas wie ein Hiob der Gegenwart. Was ihr alles widerfährt (Achtung Spoiler): Krebserkrankung des Bruders, Scheidung der Eltern, Entfremdung von der Mutter, Drogensucht, Vorstrafe wegen Körperverletzung, der Lebenspartner ist an Aids erkrankt.
Eine praktische Frage, ich bin mir nicht ganz sicher, wann der Roman zeitlich genau angesiedelt ist, sicher aber nach dem Jahr 2003 (da gibt es einen Hinweis im Buch). Ich bin keine Medizinerin, aber der Krankheitsverlauf einer HIV-Infektion, den Travnicek in ihrem Roman schildert, erscheint mir eher in die 1980er Jahre zu passen, wo es noch kaum Therapiemöglichkeiten gab und eine HIV-Infektion quasi ein Todesurteil war. Ich mag mich irren, aber ich glaube (und hoffe), dass das in den 2000er Jahren so nicht mehr der Fall war bzw. ist, auch die Homepage der Aids Hilfe Wien bestärkt diesen Eindruck.
Ich denke etwas wehmütig an die 1980er Jahren zurück, in denen ich literarisch sozialisiert wurde und an Christine Nöstlinger. Auch bei ihr war nicht alles in Ordnung, auch bei ihr gab es Beziehungskrisen und Krankheiten und Mobbing und Depressionen, aber wenn ich von Christine Nöstlinger (und meinem Opa) eines gelernt habe, dann, dass das Leben leichter wird, wenn man es mit Humor nimmt, so gut wie möglich. Nöstlingers Bücher waren immer auch sehr lebensbejahend und ich finde es wichtig, das Jugendlichen mitzugeben.
Bei Cornelia Travnicek lerne ich nur, dass eigentlich alles Orsch ist. Mich hätte das mit 16 Jahren nicht angesprochen, aber ich bin zugegebenerweise auch nicht die Zielgruppe.
Dann habe ich Dream Scenario gesehen, den neuen Film von Kristoffer Borgli mit Nicolas Cage.
Eine Kritik versprach es wäre die “Nicolas Cagiest performance ever”. Was gleichzeitig neugierig und auch etwas Angst macht. Cage spielt jedenfalls den in jeder Beziehung ziemlich durchschnittlichen Uni Professor Paul Matthews, dessen Ziel es ist, seine Ameisenforschung via Publikation einem breiteren Publikum näherzubringen. Tatsächlich erfährt er auf andere Weise Berühmtheit: Von einem Tag auf den anderen erscheint er in den Träumen bekannter und auch komplett fremder Menschen – rund um den Globus. Matthews tut gar nichts in diesen Träumen, er geht nur unbeteiligt herum oder steht da und schaut; dennoch geht er mit diesem Phänomen viral und erlebt seine 15 Minuten Ruhm. Bis sich die Dinge ändern…
Dream Scenario wird als Komödie beworben und es beginnt auch recht lustig. Wie die Prämisse des Films sich entfaltet, wie Matthews seinen Chef fragt, ob dieser von ihm geträumt hat, wie er plötzlich der beliebteste Professor der Uni wird, wie eine Marketingagentur Matthews einen Deal anbietet. Bald schon aber fragt man sich: Wie gehts weiter, was ist hier noch zu erfahren? Was kommt nach dieser sehr guten Idee, die aber nicht auf Spielfilmlänge trägt. Borgli entscheidet sich für einen Twist, der den Film – zumindest meinem Empfinden nach – in eher düstere Gefilde führt. Ich spoilere jetzt minimal, Borgli will damit wohl weniger eine Geschichte weitererzählen, sondern eher auf ein gesellschaftliches Phänomen aufmerksam machen, nämlich wie schnell man in diesen Tagen berühmt und dann auch wieder fallengelassen werden kann. Wie man dem Drehen der öffentlichen Meinung ausgeliefert sein kann, auch wenn man, wie Paul, gar nichts tut.
Für mich funktioniert das nicht. Ich finde den “skandinavischen” Look des Films grün-braun-grau schon während der witzigen Phase des Films deprimierend, die Traumsequenzen sind im Vergleich zu anderen “Traum”-Filmen wie Inception oder Eternal Sunshine of the Spotless Mind eher uninspiriert und vor allem kann ich mit dem Protagonisten gar nichts anfangen. Ok, Matthews soll ein nach außen hin langweiliger Mensch sein. Aber es hätte die Möglichkeit gegeben, ihn trotzdem zu einer vielschichtigen Figur zu machen, die einfach in der Öffentlichkeit zurückhaltend und blass wirkt, aber im Verborgenen stahlt und damit für die Zuseher interessant wird; aber Borgli bringt uns diesen Mensch nicht wirklich näher, was er fühlt, was in ihm vorgeht (abgesehen von der Obessesion mit Ameisen), wie er das Leben sieht. Selbst als Matthews etwas recht einschneidendes passiert, erfahren wir nicht, wie er sich dazu positioniert, was für Gedanken ihm nun durch den Kopf gehen.
Ja, Nicolas Cage ist gut, wenn er selbstironisch ist, er kennt überhaupt keine Eitelkeit, er hat sich oft genug über sich selbst und seine wilde Karriere lustig gemacht. Geboren in eine Schauspieldynastie, eigentlich heißt er ja Coppola, nimmt er extra einen anderen Namen an, und liefert alles von sehr guten Performances (Oscar für Leaving Las Vegas) bis hin zum extremen Overacting, er spielt in Qualitätsfilmen und in Trashproduktionen, heiratet oft, ist Elvis-Fan, hat Spielschulden, parodiert sich und seinen Nimbus erst unlängst in dem Film Massive Talent. Das alles denkt man ja immer ein bisschen mit, wenn er auf der Leinwand erscheint. Er hätte sich in Dream Scenario einen komplexeren Charakter verdient.
Heute wurde ich von einem Geräusch wach. Das Geräusch hörte sich ungefähr so an: “Tatata – Maax Verstaa-ppen.” Das Kind ist auf Urlaub, aber sein altes Handy nicht und aus irgendeinem Grund ist der Wecker auf eine komische Uhrzeit gestellt. Zu spät für die Schule und für die Ferien viel zu früh. Naja, egal, ich musste sowieso aufstehen, weil ich in den Prater gefahren bin.
Das kam daher, weil meine NÖ Card noch eine Woche gilt und meine Freundin K. meinte, ob ich mit ihr Riesenrad fahren will, das wäre mit der Karte gratis (statt 14 Euro, unbezahlte Werbung). An sich würde ich das gerne tun, habe aber auch latente Höhnenangst. Ich frage das Kind, ob ich das machen soll, was ich mir auch hätte sparen können, weil er sowas immer befürwortet. Na jedenfalls haben K. und ich uns heute gegen zehn Uhr am Praterstern getroffen. Es war schön sonnig und es gab blauen Himmel; windig wars leider auch, ob das Riesenrad überhaupt fährt, bei diesem Sturm? Harhar.
Wie immer kurz vor so einem Überwindungs-Ereignis denke ich mir: Wieso tue ich mir das eigentlich an, aber K. ist sehr lieb und fragt mich viele Sachen, um mich davon abzulenken, dass ich Angst habe. Als wir in die Gondel steigen meint sie: Schau mehr schaukeln als jetzt wird es oben auch nicht. Ich beschließe ihr zu glauben. Und sie hatte tatsächlich recht!
Ich war dann schon froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte und K. war stolz auf mich; ich ehrlich gesagt auch. Danach gingen wir auf Kaffee und Mittagsfrühstück ins Nordbahnviertel und wir redeten wieder über die Dinge, die uns beschäftigen, bei mir ist es eh immer das gleiche, aber K. wird nicht müde, sich das anzuhören und mir ihre Perspektive mitzugeben. Außerdem haben wir noch über die Miniserie Kafka gesprochen (bald mehr dazu) und darüber, was wir uns das nächste Mal anschauen werden.
Israel darf jetzt, nachdem sie die Lyrics ihres Songs geändert haben, doch am ESC teilnehmen und zwar mit der Sängerin Eden Golan und Hurricane.
Wobei sie eigentlich nur eine Wetterereignis-Metapher (Rain) durch eine andere Wetterereignis-Metapher (Hurricane) ersetzt haben. Und Hurrikan ist die verheerendere, die mehr zerstört hat oder mehr zerstören kann, wenn man jetzt auf die Symbolik achtet. Aber ich denke mal, der EBU war es vor allem wichtig, dass der Monat wegkommt, October Rain ist quasi die Red Flag gewesen, die direkte Assoziationen hätte auslösen können.
Man kann aber prinzipiell in den Text immer noch alles hineinlesen was man möchte und das ist ja auch ein integraler Bestandteil von Kunstrezeption. Jamala durfte mit 1944 (für die Ukraine) außerdem ebenfalls antreten, wo immerhin folgendes gesungen wurde: “They come to your house, they kill you all and say: we’re not guilty.” Was zu den düstersten (und politischsten!) ESC-Lyrics aller Zeiten zählen dürfte, und zwar ganz methapernlos, sondern wortwörtlich, es ging um die Krimtartaren. Und es ist auch komplett gegen die humoristische Anleitung Love Love Peace Peace von Mans Zelmerlöw und Petra Mede von 2016, was man beim Schreiben eines ESC-Songs beachten sollte: “Let it be about something everyone can connect to. Love works. Peace is also a popular way to go. ABBA actually won the competition with a song about war with Waterloo, but this is not something we recommend”. Naja, und dann hat Jamala genau 2016 mit einem quasi Kriegssong gewonnen.
Gewinnen wird Israel heuer sicher nicht, dazu ist alleine schon die Teilnahme viel zu “umstritten”. Hurricane ist aber eine dramatische und auch außergewöhnliche Ballade, deren Qualität schon anerkannt werden wird, denke ich, weil dieses Jahr auch kein sehr starker Balladen-Jahrgang ist.
Yoko ist der Nachbarshund im Garten. Benannt nach Yoko Ono. Yoko hat auch einen Job, sie ist ein Therapiehund in einer kinderpsychologischen Praxis. Ihre Kernkompetenzen sind dabei kuschelig sein und sich geduldig streicheln lassen.
Weitere Kernkompetenzen von Yoko: Fremdes Katzenfutter fressen, in keiner Weise auf den Ruf des eigenen Namens zu reagieren und so lange vor dem Nachbarsgartentürl stehenzubleiben, bis sie hineingelassen wird.
Von meiner Freundin L. habe ich einen Jahresvorrat an wunderschönen Notizbüchern (in einer tollen Schachtel) bekommen.
Nachdem das Kind morgen auf Urlaub fährt, werde ich wohl gleich mit dem ersten beginnen.
Hemingway hat mal gesagt, Schreiben sei einfach: “All you do is sit down at a typewriter and bleed.”
Vor dem Typewriter kommt das Notizbuch. Ich könnte keine Poetikvorlesung halten, ich kann nur sagen, dass die Suche nach dem richtigen Wort oder Satz ein Erlebnis ist, das mich fasziniert, manchmal auch ein Abenteuer, oft eine Herausforderung. Ich möchte Eindrücke festhalten, Momente und auch Menschen. Solange ich schreiben kann, sind diese Menschen bei mir und das ist so ein warmes und beruhigendes Gefühl. Daran denke ich diese Woche oft.