almis personal blog

an der adria

ich frage mich langsam, warum immer gerade dann prominente tode passieren, wenn ich auf urlaub bin. bei prinzessin diana damals waren wir auf zakynthos, bei michael jackson jetzt in lignano. und während in zakynthos in jeder besseren taverne rund um die uhr cnn lief und mancher wirt mit tränen in den augen die berichterstattung verfolgte, verzichtete die karaokebar von sabbiadoro auf dj ötzi-hits und und spielte den ganzen abend lang michael jackson songs, zu denen niemand sang. 

generell ist sabbiadoro der lauteste der drei stadtteile von lignano, aber wir hatten unsere ferienwohnung etwas versteckt, in der nähe der lagune, gemietet. man kann also an der belebten flaniermeile wein trinken und beim schaufensterbummel eis essen, nachts aber trotzdem entspannt schlafen. unser appartement lag in einem kleinen park, umgeben von pinien. die anderen feriengäste waren zumeist auch familien. man konnte jeden nachmittag kleine buben auf dem balkon gegenüber fußball spielen sehen. und jeden morgen einen südtiroler vater dabei beobachten, wie er mit dem auto schnell das frühstücksgebäck holen fährt. nachts konnte man auch mal ein paar jugendliche unerlaubt im pool baden hören. ich mag das. wie hat alan shore das mal in boston legal formuliert? "i like to be alone – among others."

an einem regentag machten wir einen ausflug nach triest. dort regnete es nicht – es schüttete. was dem ersten eindruck einer stadt ja nicht unbedingt zuträglich ist. zumal italienische städte einen generell nicht so leicht für sich einnehmen. ich weiß auch nicht wieso. sie wirken oft auf den ersten blick mäßig einladend, altmodisch, ungepflegt. zu triest kann ich soviel sagen, dass wir ein sehr kinderfreundliches lokal gefunden haben, ich glaube es hieß bar vittorio veneto (aber welche bar heißt in der gegend nicht so?). der kellner schlug vor für "il piccolo" eine weiche gemüselasagne zu machen und die hat adrian dann auch sehr gut geschmeckt. durch den regen leider keine zeit für james joyce, miramare oder sonst irgendwelche sights. aber es ist trotzdem nett zu sagen, man hat zumindest mal in triest zu mittag gegessen.

jeden morgen erhob sich "il piccolo" aus seinem gitterbett und sah nach ob wir noch schlafen. wir taten so als würden wir, worauf er sich auch nochmal hinlegte. ähnlich entspannt lief die ganze woche ab.

it is july

wieder zurück von einem ausgesprochen entspannten und abwechslungsreichen italien-urlaub.

im ersten moment fällt es schwer, nicht bis in die nacht hinein bloßfüßig auf dem balkon zu sitzen und die laue abendluft zu genießen. aber in wien scheint zumindest der dauerregen der letzten zeit vorerst abgeklungen zu sein.

in den nächsten tagen dann ein paar urlaubsimpressionen.

holiday

eigentlich hatte ich ja vor, noch etwas über den theaterabend am montag zu schreiben – es gab die pitmen-painters – über adrians wachsende vorliebe für autos und vor allem über meine gefühle vor der abreise nach südtirol…

doch wie es so ist vorm urlaub, auch wenn man schon vor wochen organigramme (harhar) gezeichnet hat, irgendwie fallen einem in den tagen vor der abreise dann trotzdem noch dutzende dinge ein, die zu erledigen sind. also wird das alles anfang juli nachgeholt. 

jetzt freue ich mich auf die fahrt, auf die zeit in südtirol und bin gespannt wie sich das anfühlt, bald 2 jahre danach. und ich freue mich darauf, das meer wiederzusehen.

bussi baer

heute im garten ein paar alte bussi-bär hefte von 1980 und 1982 gefunden. ob die wohl schon etwas wert sind? 

hergeben würde ich sie aber so und so nicht. sie sind mit vielen kindheitserinnerungen verbunden. bussi-bär war und ist ein sympathieträger. 

witzig finde ich, dass es den bussi-bär heute noch gibt. natürlich ist auch hier die zeit nicht spurlos vorbeigegangen. bussi telefoniert jetzt mit klapphandy. 

mr. jarmusch

ein lieber new york urlauber hat mir teile seiner sonntagsausgabe der new york times geschickt. es ist ja schon sehr cool, diese weltbekannte zeitung mal in der eigenen badewanne zu genießen.

unter anderem gab es darin ein porträt über jim jarmusch zu lesen. wir sind ja besitzer der jarmusch-filmkollektion und haben praktisch alle seiner langsamen, oft plotfreien, häufig dialogarmen werke gesehen. mr. jarmusch (so nennt ihn die new york times) hat einen neuen film gedreht – the limits of control

im porträt – der ganze artikel ist sprachlich wirklich schön formuliert – betont er, wie wichtig das reisen für seine kreativität und seine arbeit ist. sein erster film trägt ja auch den titel permanent vacation. jedenfall heißt es im artikel: "his career, while not exactly a permanent vacation, has been consecrated to the romance of wanderlust und and the possibilities of cross-cultural exchange." jarmuch selbst sagt: "the oldest narrative in the world is the journey". und: "being in a place where you don’t understand certain things is really inspiring for your imagination."

the limits of control selbst soll ähnlichkeiten mit dead man aufweisen, dem film aus dem jahr 1995 mit johnny depp. für mich interessanterweise fast der am schwierigsten zu konsumierende jarmusch.

kolumnen am wochenende

ich liebe es, am wochenende zeitungen um mich zu scharen. gut, am sonntag so und so – sie sind ja hierzulande äh, na ja nicht gratis, aber sie hängen überall herum, am samstag sind sie besonders dick, mit ihren wochenendbeilagen. 

die wochenendbeilage des kuriers nennt sich freizeit und enthält u.a. einige kolumen, die ich gerne lese. 

da wäre einmal über leben von guido tartarotti. tartarotti setzt sich mit kultur im engeren und weiteren sinn auseinander und hat einen guten schmäh. letzten samstag ging es etwa um seinen besuch im kino und den genuß von illuminati. tartarotti: "illuminati dauert gefühlte sieben wochen und drei tage. die schauspieler gehen entfernt schauspielähnlichen tätigkeiten nach und schauen dabei drein als hätten sie verstopfung." und weiter: "ich ziehe meine jacke an und denke, wäre ich in facebook könnte ich jetzt schreiben, dass ich meine jacke anziehe." ich war so begeistert von den formulierungen, dass ich ihm die ganze kolumne laut vorgelesen habe.

weiters gibt es da die kolumne sex in der freizeit. und ich nehme an, dass noch niemand der blattmacher die je wirklich gelesen hat, denn die wortwahl und die unverblümtheit derselben – dagegen nimmt sich carrie bradshaws sex and the city kolumne wie die einer klosterschülerin aus. gabriele kuhn schrieb letztens über getrennte schlafzimmer. kuhn ist dagegen: "getrennt zu schlummern mag für viele der höhepunkt auf der reise in ihre ich-AG sein. aber wirklich lustig ist’s auch wieder nicht, jeden f… (das wort ist in der zeitung ausgeschrieben, ehrlich) zu organisieren wie eine gipfelkonferenz." aber hallo!

ganz zum schluß stellt ernst molden (liedermacher, schriftsteller, intellektueller) in wien mitte stadtbetrachtungen an. unlängst übers ac/dc konzert. er war einen tag nach selbigem im wiener prater und hatte dort eine begegnung mit einem übriggebliebenen fan. der erhob sich vor ihm aus der wiese, bekleidet mit jeans und schwarzem shirt: " ‘oida’ begann er, um nach einer geraumen weile hinzuzusetzen, ‘waasst wie leiwaund?". ‘kommas vurstön’ antworte ich." man kann das quasi bildlich vor sich sehen. perfekt!

singles, drei

bei der singles-recherche ist mir dann noch eine relativ ungewöhnliche madonna-single untergekommen: bedtime story

madonna singt da (übrigens von bjork verfasst, zu der das ganze auch ein kleines bisschen besser passen würde): "today is the last day that i’m using words. they’ve gone out, lost their meaning…words are usless, especially sentences."

fast so stimmig als würde sie singen: "today is the last day that i’m undressing in public."

singles, zwei

zum thema untypische single-auskoppelungen könnte man ja bücher füllen. 

man denke nur an queens bohemian rhapsody vom album a night at the opera. fast 6 minuten lang, voller tempi- und stilwechsel (von opernhaft bis balladesk, von hart bis leise), refrainlos, mit anspruchsvollen lyrics eigentlich ungeeignet für die hitparade. dennoch äußerst erfolgreich und heute ein echter klassiker. 

guns n’ roses ließen sich vermutlich davon beeinflussen – axl rose hat mal gesagt, dass a night at the opera seine erste platte war – und brachten mit november rain einen fast 9-minütigen song als single heraus. der allerdings im radio meistens am beginn des gitarrensolos von slash ausgeblendet wird. armer slash. in einem regina spektor song heißt es wiederum dazu: "and on the radio you hear november rain, that solo’s awful long, but it’s a good refrain." guns n’ roses haben es natürlich nicht so mit understatement: das dazu gehörige video zeigt axl rose beim heiraten und direkt anschließend beim begräbnis seiner angetrauten. wieso genau sie gestorben ist, bleibt im dunklen.

mit 6 minuten ebenfalls relativ lang ist auch die michael jackson single thriller aus dem gleichnamigen album. wobei hier das dazugehörige video – oder besser gesagt der kurzfilm – fast noch erstaunlicher ist als der song selbst. das video dauert eine viertelstunde und zählt zu den teuersten, gleichzeitig aber auch zu den bekanntesten musikvideos überhaupt. die vollversion von thriller bekommt man im musik-tv nicht allzuoft zu sehen. ihre ausstrahlung in voller länge war aber beispielsweise der letzte song in der allerletzten von paul king moderierten mtv greatest hits ausgabe.