Vor Silvester durfte ich Irene in Irland zu einer ihrer legendären Wien-Erkundigungen begleiten. Jetzt ist sie (leider) wieder in Dublin.
Aber Ende des Jahres war sie noch in Floridsdorf und da war ich dabei, Corona-konformer Ausflug, nun auf ihrem Blog nachzulesen. Es war wirklich sehr interessant und nett, sie hat mir auch alle Infos zu den beiden Standorten vorgelesen. Sowohl die Wallfahrtskirche Klein Maria Taferl, als auch die Pfarrkirche Stammersdorf stehen unter Denkmalschutz.
Außerdem hab ich mir heute u.a. Normale Menschen von Sally Rooney bestellt. Weil mich L. darauf aufmerksam gemacht hat, dass es dazu eine Serie gibt. Und weil ich dieses Jahr wieder etwas aktiver werden möchte, in Sachen Kolumnentätigkeit für Uncut.
Grau, nieselig, dunkel – im Grunde wirds gar nicht hell den ganzen Tag. Wenigstens ist es nicht übermäßig kalt. Und die alte Donau ist immer oder gerade auch bei so einer Wetterlage sehr fotogen. Ein bisschen hat es stellenweise sogar nach Venedig und der Lagune gerochen.
An der unteren alten Donau gibt es sogar zwei Lokale, die Punsch ausschenken. Natürlich ohne Alkohol und man muss den Punsch 50 Meter vom Lokal weg konsumieren, aber es war doch ein Stückchen Normalität, am Beeren- bzw. Orangenpunsch zu nippen. Der Teenie hat sogar eine Currywurst gegessen.
Übermorgen geht irgendeine Art von Alltag wieder los, mit Homeschooling und so, wie lang wissen wir nicht, weil es auch die Regierung nicht weiß. Schon interessant, wie sich alles in den letzten Monaten verändert hat.
Das neue Jahr geht gleich produktiv mit einer Kolumne los. Ich schreibe ja nur noch sporadisch, weil ich nicht sehr viel zum Serienschauen komme, habe mir aber für 2021 vorgenommen, da wieder aktiver zu werden.
Heute also die erste Kolumne über die Ricky Gervais Serie After Life.
Was ich von den bisher zwei Staffeln halte, könnt ihr wie immer auf Uncut nachlesen.
Zunächst mal: Happy 2021. Laut meinen empirischen Erfahrungen sind die ungeraden Jahre immer die besseren – also…
Gestern hab ich einen gemütlichen Silvesterabend verbracht, unter anderem habe ich die Fledermaus live aus der Wiener Staatsoper gesehen. Ohne Publikum versteht sich. Die Fledermaus ist meine Lieblingsoperette, ich kann fast mitsprechen, weil ich früher mit meinem Papa immer die Ausgabe mit Otto Schenk als Frosch gesehen habe. Der Gerichtsdiener Frosch ist ja keine Gesangsrolle, sondern tritt nur im 3. Akt auf und wird immer von einem meist bekannten Schauspieler, mit zumindest Hang zur Komik verkörpert. Gestern war das Peter Simonischek. Der aus dem Frosch einen Steirer macht.
Der Frosch bietet auch immer wieder Raum für Improvisation, neben den althergebrachten Dialogen. Am besten hat mir diesbezüglich gefallen, als der Protagonist aus seiner Zelle heraussingt: “Sing mit mir, sing mit mir, sing, sing!” Und Frosch antwortet: “Ich singe nicht mit dir, ich habe eine Sprechrolle.” Ich mag ja so Metaebene-Sachen.
Geknallt wurde auch heuer, trotz Verbot, aber hier an der alten Donau doch lange nicht soviel wie in den vergangenen Jahren. Feuerwerk hab ich kein einziges gesehen, es war aber um Mitternacht auch sehr, sehr neblig. Und in der Schnellbahn war es dann sehr, sehr leer. Um genau zu sein war ich um halb eins der einzige Fahrgast. Letztes Jahr am Praterstern war der gesamte Zug überfüllt…
Am heiligen Abend bin ich um halb sechs aufgestanden, weil ich jemand zum Bahnhof begleitet habe.
Es ist sehr dunkel und leer auf den Straßen, ganz früh am heiligen Abend, an einem milden, nieseligen heiligen Abend übrigens. Nur die Müllabfuhr fährt und die Standler am Markt packen ihre Sachen aus, solange sie noch öffnen dürfen.
Am Westbahnhof war dann auch nicht viel los. Entweder die meisten bevorzugen spätere Züge, oder viele sind schon gefahren oder heuer auch gar nicht.
Vor neun hab ich dann schon Suppe gekocht, man hat schon viel vom Tag, wenn man so früh aufsteht, allerdings ist mittlerweile der Feiertagsschlendrian wieder eingezogen und ich schlafe bis nach acht! Hui. Harhar.
Am Wochenende hab ich während einer Diskussion etwas ironisch gesagt “The future is female” und darauf der Teenie: “The future is post Gender”. Da war ich ehrlich beeindruckt.
Gestern war ich beim Nierenultraschall zur Nachkontrolle. Es ist glücklicherweise alles ok und ich muss erst im Juni wieder hin. Aber weil trotz Termin soviel los war, durfte ich aussuchen: Wartezimmer oder Spaziergang. Die Entscheidung fiel leicht und es ist ja gerade auch einigermaßen mild draußen, um nicht das Wort “Weihnachtstauwetter” zu verwenden.
Nachdem ich in der Gegend war, spazierte ich zum Ex-(Betriebs)kindergarten des nunmehrigen Teenies, den er von 2010 bis 2014 besuchte. Nun ist es sowieso schon immer etwas eigenartig, an Orte der Vergangenheit zurückzukehren, die man eine zeitlang dauernd, später dann aber gar nicht mehr aufgesucht hat. Und in Pandemiezeiten, in denen diese Orte ausgestorben sind, ist es noch spookier. Gerade, wenn – wie in diesem Fall – dieser Ort fast monumental wirkt, eine Festung aus Beton quasi. Hier fand immer das Laternenfest statt. Und da, an dieser Rampe, hat er sich öfter mal geweigert, weiterzugehen. Und hier, rund um diese Säulen, haben er und seine Freunde fangen gespielt und wir Mütter mussten achtgeben, weil es sich zwar um Gehsteig handelte, aber hier auch Autos hineinfahren und parken durften. Da ist er mit dem Roller rauf und runter gedüst und ich hatte natürlich diese Schreckensbilder im Kopf, vom stürzenden, sich überschlagenden, in seine Einzelteile zerfallenden Kind, mütterliches Kopfkino at its worst.
Dann denke ich an mein früheres Ich zurück, an meine Gedanken und Gefühle damals, und kann es gar nicht glauben, wie weit ich seither gekommen bin, direkt ins eigenartige Jahr 2020, das mich wiederum sovieles gelehrt hat.
Endlich ist das Voting der besten Zweitplatzierten des ESC zuende und in der neusten Folge von Merci Cherie kann man sich den Countdown anhören. Plus die Wertungen von ESC-Insidern wie Irving Wolther (Dr. Eurovison), William Lee Adams von Wiwibloggs oder Sascha Gottschalk und Sonja Riegel von ESC Greenroom.
Und was soll ich sagen? Das Endergebnis gefällt mir. Die ersten 7 Plätze belegen sechs Songs, die auch bei mir unter den ersten sieben sind – allerdings in anderer Reihenfolge. Und den Sieger des Merci Cherie Votings, ja der ist in meiner Wertung nur auf Platz 8 gelandet. Ich versuche das ganz verklausuliert zu schreiben, damit meine LeserInnen sich die Folge alle noch anhören. Clever, oder?
Einen Song will ich hier präsentieren, der in meiner Wertung um einen Platz besser abgeschnitten hat als im Podcast-Voting. Und der vielleicht nicht ganz so bekannt ist. Nämlich Si von Gigliola Cinquetti, die 1974 Zweite geworden ist. Übrigens hat Abba in diesem Jahr mit Waterloo gewonnen. Zu Unrecht, wie Marco Schreuder findet. Er meint, Cinquetti hätte gewinnen sollen. Bildet euch eure eigene Meinung.
Cinquetti hat übrigens den ESC tatsächlich einmal auch gewonnen. Nämlich bereits zehn Jahr vorher, 1964, mit Non ho l’eta. Auch ein sehr schöner Song, etwas Jugendschutz-rechtlich bedenklich vielleicht. Lyrics in etwa: Ich bin zu jung, um etwas mit dir anzufangen. Si ist da vielleicht die Antwort darauf?
Whatsapp Nachrichten an meine Mutter im Lockdown-Light: “Dein Föhnspray ist super.” Da weiß man dann auch, welchen Beruf die Mama früher hatte.
Jeden Tag kommen viele Packerl an. Hauptsächlich für meine Nachbarn. Dafür werde ich auch reich beschenkt, mit Sekt und Ildefonso, nur dafür, dass ich die Türe öffne. Aber ich freu mich natürlich darüber!
Der Weihnachtssstress geht mir nicht ab. Aber das jährliche Punschtrinken mit FreundInnen im alten AKH. Obwohl Grissemann in Willkommen Österreich gesagt hat, dass er folgendes auch in Zukunft an Christkindlmärkten verbieten würde: Standeln, Menschen, Punsch. Harhar. Sehr schön war übrigens das Gespräch mit Andre Heller. Ich habs hier am Blog eh schon öfters geschrieben, aber Heller könnte ich tatsächlich stundenlang zuhören und er könnte auch alles erzählen, es wäre wohl immer interessant und geistreich. Erika Pluhar war übrigens früher eine Kundin meiner Mutter (siehe erster Absatz) und ab und zu treffen sie sich dort, wo meine Mutter früher gearbeitet hat und plaudern ein bisschen, auf Distanz derzeit.
Was noch? Last Christmas hab ich heuer noch gar nicht gehört. Aber ich musste an ein musikalisches Review dazu denken, in dem es hieß, der Song wäre gar nicht so trivial, wie man meinen könnte. Man solle doch mal versuche, nicht den Refrain mitzusingen, sondern die Strophe. Ist gar nicht so leicht. Wie auch immer: ich liebe das Lied sowieso. Und noch mehr George Michaels Stimme.
Eigentlich denkt man sich das ja umgekehrt: Mensch kauft sich ein Auto, damit mensch frei wird. Damit man jederzeit überall hin fahren kann, das ist doch normalerweise der Inbegriff von Freiheit. Unabhängig sein, sich nicht an Fahrpläne halten müssen.
Ich wollte schon mit 18 keinen Führerschein machen. Es hat mich nie gereizt, vielmehr hatte ich immer Angst vorm Autofahren. Aber mir wurde gesagt, ich solle nicht mit irgendwelchen “Besoffenen” nach dem Ausgehen heimfahren. Das Argument macht sicher im ländlichen Bereich Sinn, aber in Wien gibt es öffentliche Verkehrsmittel und es gibt Taxis. Und auch als junger Mensch war ich mit niemandem befreundet, der “besoffen” Auto gefahren wäre. Der, der fuhr, hat eben nichts getrunken.
Ich habe den Führerschein erstaunlicherweise gleich beim ersten Mal geschafft. Und das Autofahren an sich, also der Akt (ohne andere störende Fahrzeuge auf der Straße) hat mir schon gefallen. Wirklich viel gefahren bin ich dann aber nicht. Und ich habe nie diesen Level erreicht, mich einfach ins Auto zu setzen und irgendwohin zu fahren und vorallem: dort einzuparken. Ich bin mehr oder weniger immer nur ein paar bekannte Strecken gefahren und wenn ich tatsächlich mal woanders hin musste, hab ich mir vorher in Google Street View angesehen, wie man zum Zielort kommt und wie die Parkplätze dort aussehen. Diese akribische Vorbereitung verkörpert schon alles andere als Spontanität und Leichtigkeit.
Das (damals noch) kleine Kind hat das Schimpfwort f*** gelernt und emsig wiederholt, das ich gebraucht habe, als wir abends mal aus dem Garten heimfahren wollten und die Batterie leer war. Ich habe manchmal Blut geschwitzt auf der Tangente und tatsächlich geschwitzt, wenn wir dort gute 40 Minuten im Sommer Stau standen. Auch davor hab ich oft gegoogelt, wieviel Verkehr dort ist und bin dann in einem günstigen Zeitfenster gefahren. “Gebraucht” habe ich das Auto nur für den Garten. Im Winter musste es dann gezwungenermaßen bewegt werden. Und jedes Jahr hat mir der Automechaniker gesagt, ich fahre zu wenig.
Deshalb bin ich froh, jetzt kein Auto mehr zu haben und das wird auch so bleiben. Mein “Lifestyle” ist bescheiden, ich fahre ohnehin nicht weit weg und meine Bahnen ziehe ich zu Fuß und per öffentlichen Verkehrsmittel. Das Kind wird immer älter und bald selbst mobil sein. Und überhaupt bin ich jetzt in einem Alter oder auch Gemütszustand, wo ich alles reduziere, Marie Kondo-esk quasi, ich will nur noch soviel Sachen haben, dass sie in ein Zimmer passen. Das wichtigste ist in meinem Kopf und meinem Herzen.