almis personal blog

ESC – The return – Litauen

Ok, es geht los ESC-mäßig. Die ersten Songs für den diesjährigen Songcontest werden präsentiert.

Und heuer ist dabei etwas komplett neu: es gibt Interpreten und gar nicht mal so wenige, die letztes Jahr angetreten wären und das auch dieses Jahr wieder tun. Natürlich mit anderen Songs, so will es das Reglement. Das bedeutet aber auch, dass man nicht nur die Interpreten und die Songs beurteilt, sondern sie auch irgendwie in Relation zum Vorjahr setzt. Besonders interessant ist das natürlich bei den Kandidaten, die letztes Jahr als hohe Favoriten galten und für die die Songcontest-Absage daher besonders bitte war. Allen voran Island und Litauen. Von Island weiß man bis dato noch nichts über den neuen Song, doch Litauen haben ihren bereits veröffentlich. Er heißt Discoteque.

Erinnern wir uns kurz an 2020. Da wollte The Roop mit On Fire antreten und das war alles in allem ziemlich nerdy:

Besonders prägnant war ihr Style, die Art wie sie tanzten und wie ihre Handbewegungen. Und wie Conchita in einer ORF ESC-Sendung überrascht bemerkte, der Refrain ist ein Instrumentalteil. Abgewechselt von “La La La”. Also dadaistisch durch und durch.

Im Jahr 2021 entwickelt sie ihren Stil weiter. Sie kleiden sich jetzt gelb und gehen im Video von der Bühne runter um – pandemieverträglich – backstage alleine zu sein. Das ist im Video sehr schön inszeniert, angefangen mit den letzten Tönen von On Fire.

Ob man jetzt besonders Gefallen an dem Song selbst findet oder nicht – ich persönlich stehe diesem Song irgendwie ähnlich gegenüber wie On Fire: ich anerkenne das Gesamtkonzept, aber so richtig erreicht es mich nicht – es ist durchaus on point, im Jahr 2021 einen Text zu bringen, der lautet: “Lets discoteque here at my home, it is ok to dance alone.”

Wobei ich schon auch hoffe, dass nicht alle auf den Corona-Zug aufspringen, weil ich will zumindest beim ESC nicht andauernd an das alles beherrschende Thema erinnert werden. Aber die Ukraine ist da noch konsequenter, was das betrifft. Aber dazu ein anderes Mal.

LIZVC 82

Morgen ist also wieder Schule. Für zwei Tage.

Ich “Brauchst du deinen Zirkel morgen?”

Teenie:”Ich glaub nicht.”

Ich: “Gut, ich weiß nämlich nicht, wo er ist.”

Wie es der Teenie formulieren würde: Motivation kickt rein. Keine Ahnung, wie wir das früher fünf Tage die Woche geschafft haben. Harhar. Wir sind halt aus der Übung.

Was war noch los? Armie Hammer geht gerade seiner Karriere verlustig, weil es ziemlich verstörende Gerüchte zu seinem Privatleben gibt. An sich bin ich ja der Meinung, dass sexuelle Vorlieben Privatsache sind und bleiben sollen, wenn das Ganze aber ins Kriminal abrutscht, wirds natürlich schwierig. Man weiß ja auch nicht was nun stimmt oder nicht, aber mich macht es betroffen, weil ich Call me by your name für einen der besten Filme der letzten Jahre halte – Hammer spielte dort eine der beiden Hauptrollen.

Und: ich habe Serotonin von Michel Houellebecq gelesen und es ist genauso verstörend-amüsant wie alles andere, das ich bisher von ihm kenne. Als nächstes folgt dann Elementarteilchen.

LIZVC 81

In der letzten Woche hatte ich arbeitstechnisch viel zu tun. Ich beschäftige mich beruflich derzeit recht viel mit tradtioneller chinesischer Medizin und das vor allem auf die Ernährung bezogen. Das ist richtig interessant und manchmal auch etwas schwierig, was die Fachbegriffe betrifft wie etwa “Shang Han Za Bin Lun” – ja, so habe ich auch geschaut. Ich bin froh, dass ich Skripten dazu erhalte, in denen das Fachvokabular großteils nachschlagbar ist.

Gestern gabs wieder eine Pressekonferenz zum Thema Lockdown-Ende und wie bei vielen ist bei mir eine gewisse PK Müdigkeit eingetreten. Nostalgisch denke ich an den Tag zurück, wo wir alle auf die Pressekonferenz zur Wahl des Bundespräsidenten 2016 gewartet habe und stattdessen gab dann noch eine Folge Weißblaue Geschichten, ja das waren noch Zeiten. Auch wenn man dazu sagen muss, dass damit das letzte Wort nicht gesprochen war, schließlich wurde unsere BP Wahl damals wiederholt und wir dachten, wie oarg alles ist, na ja.

Heute ist die Ankündigung einer PK jedenfalls eher eine Drohung. Na ja, anyway: Es gibt wieder Präsenzunterricht, ab nächster Woche, zweimal die Woche um genau zu sein, und die Schichteinteilung ist natürlich keineswegs so, wie es die Schule vorgesehen hat. Ich war sehr froh, dass ich das noch nicht in meinem Kalender notiert hatte, weil sonst müsste ich alles wieder durchstreichen und schon mein Kalender 2020 ist voller durchgestrichener Termine, es sah nicht schön aus.

Ach ja und Youtube hat mir was von Harald Schmidt hereingespült, er war beim Podcast von Hazel Brugger zu Gast und hat das getan, was er am besten kann, einfach reden. Über die Bedeutung von Medien heutzutage, über Cancel Culture oder einfach darüber, dass an Filmsets immer der Dialekt nachgemacht wird, den der Produzent spricht, zb Berlinerisch oder Bayrisch. Er sagt aber auch: “Wo es nicht so geht ist, wenn das Team aus Wien kommt, weil die meisten diesen Wiener Akzent nicht so drauf haben.” Sehenswert.

LIZVC 80

Jetzt war ich wieder mal im Donaufeld spazieren, bzw. bin einmal “auf die andere Seite” einkaufen gegangen; sehr mysteriöse Wetterstimmung:

Sonst tut sich nicht viel, wie sonst auch meistens im Jänner und dann noch Jänner UND Lockdown. Auf Netflix wird jetzt Dawson’s Creek angeboten und ich musste einfach reinschauen, wie diese Teenie-Serie mit den manierierten Dialogen heute auf mich wirkt. Nachdem die Serie ja immer schon ironisch rezipiert werden konnte, ist sie ganz gut gealtert.

Und ich lese gerade Sie hat Bock von Katja Lewina, die sich in vielen Essays die Frage stellt, wie sexistisch ist unser Sex. Angeregt von der #metoo Bewegung, denkt Lewina u.a. darüber nach, wie selbstbestimmt frau beim Sex sein kann, wie sehr sie sich nach (männnlichen) Bewertungsmaßstäben taxieren lassen muss, und wieviel offene Beziehung eine Partnerschaft verträgt. Laut Lewina viel. Damit tue ich mir ja schwer, also ich finde es interessant, mich damit zu beschäftigen und hab auch kein (moralisches) Problem damit, nur für mich ist es halt nichts. Aber gut, muss ja auch nicht.

Subtile Botschaft in der Bücherei-Auslage.

LIZVC 79

Was ist der Unterschied zwischen einem Kleinkind und einem Jugendlichen? Ein Kleinkind kann um 5.30 aufwachen, unausgeschlafen und grantig sein und sich dennoch strikt weigern, nochmal ein Auge zuzutun. Darunter müssen alle leiden. Mir tut jetzt noch jeder Knochen weh vor Schlafmangel, wenn ich dran denke. Ein Teenie hat um 8.55 eine kurze Videokonferenz, legt sich ins Bett und pennt eineinhalb Stunden bis zur nächsten. Faszinierend! Der Schlaf vor Mitternacht ist dafür allerdings sehr unpopulär geworden.

Ich war bei Thalia und habe mir meine vorbestellten und bezahlten Bücher aus dem Schließfach geholt, dazu muss man nur seine Abholnummer eingeben, dann öffnet sich wie von Geisterhand die Lade mit dem Buch. Ist schon sehr praktisch, quasi “kontaktlos” in Reinkultur. Und auch hier handelt es sich wieder nicht um bezahlte Werbung. Folgende Bücher habe ich erstanden, mit meinem eigenen hart verdienten Geld:

Auch ein Fall für #frauenlesen auf Twitter, merke ich gerade. Rachel Cusk und Danach hab ich schon fertig. Ich muss erst noch mehr drüber nachdenken, bevor ich mich hier näher dazu äußere, es ist auf eine sehr distanzierte Art und Weise geschrieben, dafür, dass es um ein so persönliches Thema wie Trennung geht, aber sprachlich hat es mich sehr angesprochen. Mehr dann ein andermal.

Normale Menschen, eins

Nachdem ich weniger Zeit auf sozialen Netzwerken verbringen möchte, hab ich wieder mit dem Lesen angefangen.

Als Kind und Jugendliche habe ich Bücher geliebt. Ich habe viele Wochenend-Nachmittage im Bett verbracht und habe stundenlang gelesen und war in einer ganz andere Welt. Das hatte diverse Gründe. Dann habe ich Literatur studiert. Aber das Lesen ist mir mit den Jahren mehr und mehr abhanden gekommen. Oder es hat sich transformiert, ich habe andere Dinge gelesen. Teilweise, weil mir die Ruhe für Romane gefehlt hat, teilweise, weil ich eine sehr anspruchsvolle Leserin bin. Wenn ich nicht in die Sprache und Gedankenwelt des Autors kippe, lege ich das Buch ganz schnell wieder weg. Ich bin nicht der Typ der, weil er ein Buch angefangen hat, es um jeden Preis fertig liest, nein denn: wozu? Wem will ich damit etwas beweisen? Das ist ja kein Wettbewerb in Durchhaltefähigkeit.

Gerade würde ich also gerne wieder lesen und ich habe Glück. Wie schon geschrieben, habe ich mir Normale Menschen von Sally Rooney bestellt. Ich war anfangs skeptisch, was ich mit einer Coming of Age Liebesgeschichte anfangen soll. Nur um Missverständnisse auszuschließen: ich lese am liebsten Beziehungsgeschichten. Aber ich bin fast 45 Jahre alt. Ich interessiere mich eher für Beziehungsgeschichten von Leuten in meinem Alter. Oder zumindest ab 30. Denn ich hatte die Vorstellung, dass junge Menschen, die erst an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen, noch wenig (Beziehungs)Erfahrungen haben, sie haben auch keine Narben, sie haben einfach sehr viele Dinge noch nicht erleben können, die Menschen später im Leben schon geprägt haben. Und die mich interessieren.

Und ja, Marianne und Conell, die Protagonisten in Normale Menschen sind jung und in gewissen Dingen unerfahren; dennoch ist ihre Geschichte von der ersten Seite an packend und tiefergehend. Und die Beobachtungsgabe von Rooney, ihre Fähigkeit, Stimmungen zu beschreiben ist faszinierend. Und für mich, die ich auch schreibe, auch sehr inspirierend.

LIZVC 77

Vor Silvester durfte ich Irene in Irland zu einer ihrer legendären Wien-Erkundigungen begleiten. Jetzt ist sie (leider) wieder in Dublin.

Aber Ende des Jahres war sie noch in Floridsdorf und da war ich dabei, Corona-konformer Ausflug, nun auf ihrem Blog nachzulesen. Es war wirklich sehr interessant und nett, sie hat mir auch alle Infos zu den beiden Standorten vorgelesen. Sowohl die Wallfahrtskirche Klein Maria Taferl, als auch die Pfarrkirche Stammersdorf stehen unter Denkmalschutz.

Außerdem hab ich mir heute u.a. Normale Menschen von Sally Rooney bestellt. Weil mich L. darauf aufmerksam gemacht hat, dass es dazu eine Serie gibt. Und weil ich dieses Jahr wieder etwas aktiver werden möchte, in Sachen Kolumnentätigkeit für Uncut.

Noch einen schönen Feiertag!

LIZVC 76

Am Wochenende waren wir in der Gegend spazieren.

Wien sieht derzeit andauernd so aus:

Grau, nieselig, dunkel – im Grunde wirds gar nicht hell den ganzen Tag. Wenigstens ist es nicht übermäßig kalt. Und die alte Donau ist immer oder gerade auch bei so einer Wetterlage sehr fotogen. Ein bisschen hat es stellenweise sogar nach Venedig und der Lagune gerochen.

An der unteren alten Donau gibt es sogar zwei Lokale, die Punsch ausschenken. Natürlich ohne Alkohol und man muss den Punsch 50 Meter vom Lokal weg konsumieren, aber es war doch ein Stückchen Normalität, am Beeren- bzw. Orangenpunsch zu nippen. Der Teenie hat sogar eine Currywurst gegessen.

Übermorgen geht irgendeine Art von Alltag wieder los, mit Homeschooling und so, wie lang wissen wir nicht, weil es auch die Regierung nicht weiß. Schon interessant, wie sich alles in den letzten Monaten verändert hat.

LIZVC 75

Zunächst mal: Happy 2021. Laut meinen empirischen Erfahrungen sind die ungeraden Jahre immer die besseren – also…

Gestern hab ich einen gemütlichen Silvesterabend verbracht, unter anderem habe ich die Fledermaus live aus der Wiener Staatsoper gesehen. Ohne Publikum versteht sich. Die Fledermaus ist meine Lieblingsoperette, ich kann fast mitsprechen, weil ich früher mit meinem Papa immer die Ausgabe mit Otto Schenk als Frosch gesehen habe. Der Gerichtsdiener Frosch ist ja keine Gesangsrolle, sondern tritt nur im 3. Akt auf und wird immer von einem meist bekannten Schauspieler, mit zumindest Hang zur Komik verkörpert. Gestern war das Peter Simonischek. Der aus dem Frosch einen Steirer macht.

Der Frosch bietet auch immer wieder Raum für Improvisation, neben den althergebrachten Dialogen. Am besten hat mir diesbezüglich gefallen, als der Protagonist aus seiner Zelle heraussingt: “Sing mit mir, sing mit mir, sing, sing!” Und Frosch antwortet: “Ich singe nicht mit dir, ich habe eine Sprechrolle.” Ich mag ja so Metaebene-Sachen.

Geknallt wurde auch heuer, trotz Verbot, aber hier an der alten Donau doch lange nicht soviel wie in den vergangenen Jahren. Feuerwerk hab ich kein einziges gesehen, es war aber um Mitternacht auch sehr, sehr neblig. Und in der Schnellbahn war es dann sehr, sehr leer. Um genau zu sein war ich um halb eins der einzige Fahrgast. Letztes Jahr am Praterstern war der gesamte Zug überfüllt…

LIZVC 74

Am heiligen Abend bin ich um halb sechs aufgestanden, weil ich jemand zum Bahnhof begleitet habe.

Es ist sehr dunkel und leer auf den Straßen, ganz früh am heiligen Abend, an einem milden, nieseligen heiligen Abend übrigens. Nur die Müllabfuhr fährt und die Standler am Markt packen ihre Sachen aus, solange sie noch öffnen dürfen.

…mitten im Dritten…

Am Westbahnhof war dann auch nicht viel los. Entweder die meisten bevorzugen spätere Züge, oder viele sind schon gefahren oder heuer auch gar nicht.

Vor neun hab ich dann schon Suppe gekocht, man hat schon viel vom Tag, wenn man so früh aufsteht, allerdings ist mittlerweile der Feiertagsschlendrian wieder eingezogen und ich schlafe bis nach acht! Hui. Harhar.