almis personal blog

Urlaubstag zwei (und drei)

Den Mittwoch habe ich mit Schreiben begonnen und mich dann mit M. zu einem späten und sehr langen – circa vierstündigen – asiatischen Mittagessen getroffen. Das war wie immer sehr nett.

Am Donnerstag habe ich morgens erstmal Traumdeutung gegoogelt weil ich so viele seltsamen Dinge geträumt habe. Wirklich schlauer war ich dann aber auch nicht. Danach bin ich bei Sonnenschein zu Fuß ins Donauzentrum gegangen und war dort auch gleich Essen.

Schwammerlrisotto mit Huhn und Zitronen-Minze Limonade – unbezahlte Warbung

Ich wollte einen meiner Vapiano Gutscheine einlösen und bin (schon wieder) am Terminal gescheitert. Langsam glaub ich, es liegt an mir. Da geht mir das Kind ab, das neben mir steht und lacht (harhar)- mir dann aber zeigt, wie es geht. So habe ich eine Mitarbeiterin gefragt, die mir dann gleich das ganze Vapiano Prozedere erklärt hat, als wäre ich fünf Jahre alt. Aber sehr gut wars!

Danach bin ich zum Votivpark gefahren und habe DIE Magnolia fotografiert, die derzeit eh jeder knipst, der dort in der Gegend unterwegs ist. Voriges Jahr wollte ich das schon machen, aber als ich dort war, war genau noch eine einzige Blüte vorhanden. Diesmal war ich aber rechtzeitig dran.

DIE Magnolie im Votivpark

Ich bin schreibend eine Stunde im Park in der Sonne gesessen, wo es zwar warm, aber auch ziemlich windig war. Dann habe ich einen kleinen Spaziergang in der Umgebung gemacht. So viele Erinnerungen, überall.

Anschließend habe ich mir The Last Showgirl – natürlich im Votivkino – angesehen. Bei dem Film war ich ja etwas skeptisch, weil ich mir dachte, da erzählt der Titel schon die ganze Geschichte, aber da war noch viel mehr und es war auch nicht der Miseryporn, den ich mir erwartet habe. Es hat mir richtig gut gefallen. Ich werde noch mehr dazu schreiben.

Heute gabs dann wieder (dringende) Arbeit, aber immerhin im Garten, wo es angenehm warm war. Und spätabends kommt heute dann das Kind zurück.

Urlaubstag

Wie angekündigt, hatte ich gestern einen richtigen Urlaubstag, den ich mit lang schlafen – 8.30(!), einem Croissantfrühstück und längerem Lesen begann. Alles weiter unbezahlte Werbung.

Dann bin ich zum Ikea Westbahnhof gefahren und war gleich Mittagessen. Man bestellt übrigens dort mittlerweile auch an einem Terminal, was ich nach kurzem planlos Herumstehen auch begriffen habe. Ich musste an die Spitalsmensa in Bozen denken, wo wir Mütter immer Gutscheine fürs Essen bekamen. Und das Essen in italienischen Krankenhäuser ist wirklich sehr gut! Ich ging also mit meiner Bettnachbarin, die auch ein Frühchen hatte hin, wir kannten uns überhaupt nicht aus, sie fragte einfach an “Schalter” eine Mitarbeiterin: “Wia geat’n sell?” Südtirolerisch für: Wie funktioniert das hier? Harhar. Das fand ich so cool, weil ich damals noch viel zu unsicher gewesen und sicher erstmal fünf Minuten überlegt hätte, was ich tun muss.

Super Kottbullar Menü mit Holundersaft (warum er leicht rosa ist, bleibt das Ikea Selbstbedienungsautomaten-Geheimnis) und einer Mandeltorte mhmmm.

Danach wollte ich auf die Dachterrasse, aber im Lift merkte ich, dass ich Höhenangst habe. Früher hab ich mir das nie eingestanden, weil mein Papa extreme Höhenangst hatte, der hat sich nicht mal auf die erste Stufe einer Leiter getraut, und dieser Spleen familienintern also schon von ihm besetzt war.

Ich beschloss, also erstmal zu Thalia zu gehen und meine Geburtstagsgutscheine auszugeben. Weil ich bei Büchern aber heikel bin, habe ich da lange gebraucht. Ich habe mir unzählige Klappentexte durchgelesen und die vielversprechendsten davon in die Leseecke mitgenommen und dort weiter “inspiziert”.

Was gibt es Schöneres als jede Menge wohlgeordnet und anschaulich drapierte Bücher?

Ich habe mich schließlich für Benedict Wells Die Geschichten in uns und Jan Weilers Munk entschieden. Wells berichtet in seinem Buch über seine eigene Schriftstellerbiografie und übers Schreiben an sich, da kann ich sicher noch was lernen. Jan Weiler erzählt von einem Anfang 50-jährigen, der nach einem Herzinfarkt sein Leben, vor allem seine Beziehungen reflektiert und sowas interessiert mich ja immer sehr.

Habe dann an der Selbstbedienungskasse bezahlt, weil ich schauen wollte, ob die Gutscheine auch funktionieren (das hat bei mir nämlich schon mal nicht geklappt) und das war dermaßen kompliziert und unintuitiv, dass ich das nicht mehr machen werde. Bin eh voll Team menschliche Kassenkräfte.

Danach bin ich nochmal zum Ikea gegangen und diesmal auf die Dachterrasse, ich mein hey Challenge. War wirklich ein bisschen eine Überwindung, obwohl man dort eh nicht auf irgendwelchen Glasböden gehen muss, das würde ich fix nicht schaffen.

Dafür hab ich schöne Fotos mit nicht so schöner Wetterlage gemacht – aber bei Sonnenschein kann das ja jeder harhar.

Blick auf die Marahilferstraße bei unheilschwangerem Himmel und reger Bautätigkeit

und:

Blick auf die Kirche vom Maria am Siege

Danach hab ich zuhause viel geschrieben – ich habe mir ja vorgenommen, meinen Roman zu überarbeiten – und später mit dem Kind gechattet, der am Strand von Barcelona Abendessen war und die Jungs mussten sich dann tummeln, um rechtzeitig in der Unterkunft zu sein. Übrigens die Hotels, wo heutzutage Klassen absteigen, wow!

War dann ur lang, bis Mitternacht auf, harhar. Ein sehr feiner Tag, wo ich mich ganz leicht gefühlt habe.

Adolescence Takes

Mir wurde von mehreren Seite die Serie Adolescence empfohlen, wo es um einen 13-jährigen Jungen geht, der sich “im Internet radikalisiert” und dann unter Mordverdacht gerät. Nachdem ich erst eine Folge gesehen habe, werde ich dazu an sich noch nichts schreiben.

Was mir aber fix schon jetzt schon ur am Orsch geht, sind die “Takes” die medial zu dieser Serie ausgepackt werden. Artikel wie: Kennen wir unsere Kinder wirklich? Und Hass der Kinder, Angst der Eltern oder Der Horror aller Teenager Eltern.

Oida.

Frei nach Karl Lagerfeld: Wer sich erst aufgrund einer aktuell gehypten TV-Serie darüber Gedanken macht, was sein halbwüchsiger Sohn den ganzen Tag eigentlich so macht und/oder sich ausschließlich via üblicher Panikberichterstattung dahingegend manipulieren lässt, zu überlegen, ob sein Kind vielleicht ein Gewaltverbrecher ist, der hat wirklich die Kontrolle über sein Leben verloren.

So, das musste raus, harhar.

Eine andere Stimme

Immer wenn Harald Schmidt ein Interview gibt, so wie vor einigen Tagen zwei jungen Nachwuchsjournalisten für Jung in der Gesellschaft, und ich es mir anhöre denke ich, er sollte generell jede Woche irgendwo irgendwas sagen, es wäre so wichtig, eine Stimme wie ihn sehr viel mehr und öfter präsent zu haben. Eine Stimme abseits des Mainstreams.

Schmidt geht ja in seinen Betrachtungen immer so vor, dass er grundsätzlich mal alles lobt – zum Beispiel die deutsche Politik – um dann in Nebensätzen en passant einzuwerfen, was er wirklich davon hält harhar. Insofern war es erstaunlich straight forward, was er da über den früheren deutschen Gesundheitsminster Jens Sphan gesagt hat.

Nämlich: Ich finde Jens Spahn sehr mutig, dass er sich überhaupt noch vor die Kamera traut. Denn nach dem Satz “Corona ist die Pandemie der Ungeimpften”, hätte ich mal, wie Helmut Kohl sagte, ein paar Jahre die Rollläden heruntergelassen. Aber vielleicht wird er sogar wieder Minister.

Später im selben Interview, das insgesamt gleichermaßen kritsch wie köstlich ist, auf die Frage, ob man nicht mehr alles sagen könne bzw. dürfe, wie Thomas Gottschalk in seiner letzten Sendung meinte: “Tommy vielleicht, ich sage was ich will.” Ja, das merkt man, harhar und das ist gut so.

Six Feet Under Rewatch

Der Standard hat die Serie Six Feet Under (2001-2005) nach 20 Jahren noch einmal angesehen, um zu schauen, wie sie gealtert ist, Daniela Rom schreibt im Artikel “Schöner Sterben” darüber.

In Six Feet Under geht es um die Familie Fisher, deren Oberhaupt auch Bestattungsunternehmer ist, ansässig in Los Angeles. Er stirbt in der Pilotfolge bei einem Autounfall. Der Standard: “Von hier weg werden wir die Familie über fünf Staffeln begleiten, in all ihrer Dysfunktionalität und in allen ihren zum Teil erfolglosen Versuchen, sich weiterzuentwickeln. (…) Niemand ist perfekt, niemand hat wirklich einen Plan (…) wie im echten Leben.”

Bei mir haben diese 63 Folgen derart viele Triggerpunkte getroffen, dass ich echt Angst habe, sie noch einmal anzusehen. Und dabei hatte ich 2005 noch gar nicht alle Tragödien meines Lebens erlebt gehabt, harhar. Six Feet Under ist nicht nur eine Serie, es ist auch eine Qual, eine Überwindung, eine echte Herausforderung und doch das schönste Stück Seriengeschichte für mich persönlch.

Am besten ist die allerletzte Folge, über die der Standard schreibt: “Es bleibt eine großartige Familiengeschichte mit (…) wie manche meinen, genialem Ende.” Nein lieber Standard, das meinen nicht manche, das meinen ausnahmslos alle, die die fünf Staffen durchlitten haben. Die jüngste Tochter, Claire, verlässt in dieser Folge ihr Zuhause Richtung New York und will noch ein Foto von der Familie machen. Da hören wir von ihrem Bruder Nate die Worte: “You can’t take a picture of this, it’s already gone”. Das fand ich so gut, dass ich dieses Zitat auch in meinem Buch Geboren in Bozen eingebaut habe.

Die allerletzten Minuten verbringen wir mit einer derartig traurig-wunderschönen Autofahrt, mit einer Art Blick in die Zukunft, so was hat man noch nicht gesehen, untermalt von Sias Song Breathe Me. Wer da nicht weinen muss, Respekt.

Der Standard empfiehlt eine neuerliche Sichtung. Irgendwann, ja, wenn ich den Mut dazu habe.

Außerhalb der Zeit

Dieser Tage sind es fünf Jahre, dass Corona über uns hereingebrochen ist.

Vorige Woche hab ich Hors du temps gesehen, einen sehr kleinen französischen Film, der zu Anfang der Coronazeit spielt, zwei Paare sind in einem Landhaus gemeinsam, sie haben ziemlich unterschiedliche Ansichten zur Pandemie, aber weil es noch die Anfangszeit ist, als wir alle noch eine große Familie waren, sind es eher niedliche Streitereien Die Frau des einen Paares fragt den Mann des anderen, der einkaufen war, ob er auch beim Bäcker gewesen wäre und der entgegnete nein, er sei psychisch noch nicht bereit dazu, und sie dann so: “Ok dachte ich mir, dass die Bäckerei noch etwas zu schwierig ist” Harhar. Süß.

Irgendwie stimmt das, was Charles Dickens in einem völlig anderen Zusammenhang geschrieben hat: “Es war die beste und die schlimmste Zeit, ein Jahrhundert der Weisheit und des Unsinns, eine Epoche des Glaubens und des Unglaubens, eine Periode des Lichts und der Finsternis.” Anscheinend gab es solche Erfahrungen also immer schon.

Ich habe mich oft schrecklich gefühlt, was interessanterweise aber nie mit der Krankheit selbst zusammenhing, die ich dann erst im Juli 2022 bekam. Ich hatte einen Tag Fieber, am nächsten habe ich dann wieder langsam zu arbeiten begonnen, weil etwas dringend war, aber auch, weil es mir nicht schlecht ging. Es war die allerletzte Woche, in der man in Quarantäne gehen musste, weshalb ich auch demonstrativ viel Zeit am Sofa verbrachte und Seinfeld gebingt habe. Als ich dann wieder raus durfte, es war ein Sonntag, bin ich spazieren gegangen und habe dabei die ganze Zeit geweint, es war einfach alles zuviel. Seitdem war ich gar nicht mehr richtig krank. Ich habe mich aber oft auch außergewöhnlich glücklich gefühlt, in der Coronazeit, das hing nur indirekt mit dieser Ausnahmesituation zusammen, sondern einfach mit einem Menschen. Davon zehre ich bis heute. Wahrscheinlich sogar für immer.

Im Rückblick greift man dann immer auf so abgegriffene Phasen zurück, vieles hat sich geändert, durch diese Zeit, der Blick auf die Welt, auf die Medien, auch auf andere Menschen. Aber es ist halt so, zumindest für mich. Ich muss mich manchmal zurückhalten, nicht in einem “state of rage” zu sein, weil es irgendwie schon so ist, als wären mir die Augen geöffnet worden. Andererseits, nächste abgegriffene Phase, bin ich auch “gewachsen”. Es ist mir oft wurscht, was andere Leute von mir denken, das war früher nicht so.

Manchmal denke ich an Rilke (sowas schreiben auch nur Germanistinnen harhar): “Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken. Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.”

Parallele Mütter

Ich habe endlich Parallele Mütter oder Parallel Mothers oder Madres Paralelas, wie es bei Almodovar im Original heißt, angeschaut. Der Film läuft derzeit im Gratiszeitraum auf dem Arthaus + Kanal von Prime (unbezahlte Werbung)

Ich habe ja praktisch alles von Pedro Almodovar gesehen, diesen Film aus dem Jahr 2022 aber noch nicht, und das lag natürlich einerseits daran, dass der gerade in einer noch Halbcoronazeit in den Kinos war bzw eben auch nicht war, andererseits aber auch, weil mir nicht verraten wurde, worum es in dem Film eigentlich geht, außer halt um zwei Mütter – eine sehr jung, eine schon eher älter – die gleichzeitig ihre Kinder bekommen. Irgendwie war der Trailer ungewöhnlich nichtssagend.

Nachdem ich den Film jetzt aber gesehen habe, ist mir klar, weshalb das so ist, weil nämlich Almodovar – und das ist normalerweise eher nicht so sein Ding – in diesem Film so derart viele Plottwists eingebaut hat, dass man nichts darüber sagen kann ohne halt alles zu verraten. Also deshalb jetzt von mir die Info: In Parallel Mothers geht es um die End-30erin Janis (Penelope Cruz), die gleichzeitig mit Ana (Milena Smit), noch nicht 18, in einem Madrider Krankenhaus ihr Kind bekommt. Beide Kinder sind Mädchen. Ende. Harhar.

ACHTUNG !! SPOILER !! ACHTUNG !!

Als Janis Arturo (Israel Elejalde) dem Vater des Kindes, mit dem sie eine unverbindliche Beziehung hat, das Baby zeigt, meint der, er glaubt nicht, dass das sein Kind ist, es sähe ihm nicht ähnlich. Es hat viel zu dunkle Haut für Spanier. Janis sagt, sie habe Vorfahren in Venezuela. Arturo verlangt einen Vaterschaftstest. Janis wirft ihm mit all dem typischen spanischen Temperament wütend aus der Wohnung, weil er ihr so etwas unterstellt. Kurz darauf bestellt sie sich einen DNA Test nachhause und macht ihn selbst. Und ich sitze so vorm TV und denk mir, wieso macht sie das, sie weiß ja, dass sie die Mutter ist. Ok, war nicht der Tag mit der schnellsten Auffassungsgabe bei mir harhar. Und auch die weiteren Twists habe ich oft nicht kommen sehen. Aber sie machen den Film halt extrem spannend.

Im Gegensatz zu seinem Vorgängerfilm Pain and Glory (vor der Coronazeit, den ich in wunderbarer Begleitung gesehen habe, da sind sie wieder, die Erinnerungen), in dem Männer – Antonio Banderas super hier – die Hauptrollen spielen, haben die Männer bei Parallel Mothers wieder einmal gar nichts zu sagen, im wahrsten Sinn des Wortes. Man könnte hier einen umgekehrten Bechdel Test machen. Der Bechdel Test besagt ja, wie viele Frauen kommen in einem Film vor, reden sie miteinander und reden sie über etwas anderes als über Männer. Ich glaube, hier reden niemals zwei Männer über irgendwas miteinander harhar.

Die Frauen sind es, die hier die Kontrolle haben und die Vergangenheit aufarbeiten wollen. Denn die große dramaturgische Klammer des Films ist es, dass Janis und ihre Großmutter ihren Urgroßvater, der während des spanischen Bürgerkriegs ermordet und in einem Massengrab am Rande ihres Heimatdorfes beigesetzt wurde, “finden” möchte. Janis möchte, dass er und andere Dorfbewohner, exhumiert werden (Arturo ist Archäologe), damit diese in den Familiengräbern bestattet werden können. Es geht in diesem Film also auch über die eigentliche Handlung hinaus ganz viel um Herkunft, Geschichte, Erinnerung und Traumata. Es wird wieder einmal deutlich, welch kompliziertes Gebilde “Familie” – die auch Wahlverwandtschaft sein kann – immer ist.

Nachdem ich erst vor kurzem The Room Next Door, den aktuellen, ersten englischsprachigen Film von Almodovar gesehen habe, der mir auch gut gefallen hat, habe ich aber nach diesem Film jetzt festgestellt, dass das da doch irgendwie etwas fehlt, wenn Almodovar mit nicht-Spaniern arbeitet.

Der Sinn

Warum die Mutter das mit den Flugdaten wissen will ist, weil sie plant, in dieser Zeit eine Schreibwoche einzulegen. Harhar.

Praktisch wird es wahrscheinlich eh schwierig, weil garantiert dringende Aufträge in diesen Tagen kommen werden, aber man kann es sich ja trotzdem mal vornehmen. Vor kurzem hat mir eine Freundin geschrieben, dass ein Blogeintrag hier so sei “als würde ich in einem Kapitel in einem Buch lesen…” – das fand ich sehr lieb und sehr motivierend, weiterzumachen, an meinem Buch, danke.

Ich finde es immer interessant, welche Dinge Menschen brauchen, um glücklich zu sein. Im Song The Dark of The Matinee von Franz Ferdinand, gibt es ein Paar, wo der Mann sich über den Grant auf alles definiert und sie hört sich das an und er schildert das, was sie ihm entgegensetzt dann folgendermaßen: “You smile, mention something that you like. And how you’d have a happy life, if you did the things you like.” Da fühle ich mich immer sehr angesprochen, wenn ich das höre.

Ich schau mir gern an, was andere mögen. Für ganz viele ist es das Reisen oder der Urlaub, sie sind glücklich, wenn sie regelmäßig irgendwohin fahren oder fliegen können. Andere haben das Pole Dancing für sich entdeckt, das Feuerschlucken oder das Fotografieren. Da gibt es Menschen, die Autos lieben, ihre Pferde oder Hunde, Wanderungen, Gaming-Welten, Konzert- und Kinosäle oder alte Häuser. Ich kenne einen wunderbaren Menschen, der von letzterem begeistert ist, so etwas finde ich faszinierend.

Und weil ich das und anderes festhalten will, ist es bei mir ein Notizbuch und ein Kugelschreiber, was mich immer schon irgendwie gerettet hat. Wenn ich darüber nachdenken kann, wie ich das Leben beschreiben soll, wie ich anderen schildern soll, was in mir vorgeht oder welche Gedanken ich habe, und zwar so, dass sie das im besten Fall auch fühlen können, dann macht mich das wirklich zufrieden und ist eine Herausforderung, die nie endet.

Frühstück Japanese Pancakes

Heute waren L. und ich zur Feier des Semesterendes im Japanese Pancakes frühstücken. Wie immer unbezahlte Werbung. Im Übrigen sollte man die Reservierungsmöglichkeiten per Telefon und Email vergessen, und die Anmeldung per instagram durchführen, wie wir erfahren haben. Reservieren ist auf alle Fälle ratsam, denn das Lokal ist doch eher klein und als wir gegen 11 gingen, war es voll.

Außerdem wirbt das Lokal damit, in der Nähe vom Schwedenplatz zu sein, würde ich jetzt eher als eine Definitionsfrage emfpinden, was man unter “in der Nähe” versteht. Ich finde ja, es ist näher am Stephansplatz.

Wie auch immer, das Lokal ist gleich beim “neuen” Hidden Kitchen, in der sehr kurzen Drahtgasse und so wurden wir vorige Woche darauf aufmerksam. Zuerst gab es ein gesundes Frühstück mit viel Grünzeug:

Zucchini Benedict und Salmon Scramble

Und danach einen Namensgeber des Lokals. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mir unter Pancakes etwas anderes, nämlich Palatschinken, vorgestellt habe, ähm. Es ist aber ein “Eiweißdings”, gar nicht mal so süß, mit wenig Eigengeschmack, recht leicht, wenn man von der Nutellaschicht oben absieht harhar.

Nutella Banana Pancake

So haben wir das vergangene Semester Revue passieren lassen, die 7. Klasse ist ja schon nicht ganz ohne, wer wüsste das besser als ich, ich habe mir damals sehr schwer getan. Beide Male. harhar. Aber unsere Kinder haben es bisher gut geschafft.

Auf den Bahnhöfen dann viele Menschen mit Koffern, viel Aufbruchstimmung in die Ferien. Ich finde das schön, auch wenn ich nirgends hin fahre. Wie immer an Zeugnistagen bin ich irgendwie melancholisch. Und denke an an einen besonderen Menschen. Auch wie immer.

Ein Klassentreffen

Ich habe ja das Privileg, dass ich zu zwei Maturatreffen gehen kann. Zu denen der Klasse, die ich durch ungünstige Fügungen in der 7. verlassen musste, und zu den Treffen der Klasse, mit der ich tatsächlich maturiert habe. Dass ich damals sitzengeblieben bin war bitter, aber letztendlich habe ich zwei meiner besten Freundinnen nur durch diesen Misserfolg kennengelernt, also war es das trotzdem wert.

Dieses Jahr findet mein tatsächliches 30. Maturajubiläum statt und es ist auch etwas geplant, wie ich vor einigen Tagen durch eine Nachricht erfahren habe. Und jetzt gehe ich quasi voll in die Offensive und schreibe hier öffentlich lesbar dazu, was ich mir dazu denke und verwende keine Ausreden. Harhar. Zum einen habe ich sofort einer Freundin aus der Klasse geschrieben, dass ich nicht dahin möchte, wo alle happy-pepi und erfolgreich sind. Sie hat mir dann was sehr liebes geantwortet. Aber de facto ist es so, ich fühle mich zu verletztlich derzeit, um ein solches Treffen zu besuchen.

Zumal solche Feiern ja auch immer so eine klare Prämisse haben. Es geht ja niemand dorthin, um alle die Facetten, die ihn ausmachen, alle dunklen Geheimnisse und Bekenntnisse, Wünsche und Hoffnungen zu offenbaren. Dann wäre es vielleicht wirklich eine interessante Veranstaltung. Man wird aber eher die vergangenen 30 Jahre irgendwie repräsentieren und sein Leben auf eine Punchline subsummieren müssen. Aber wenn ich mich schon erklären soll, dann in meinem Roman, der sich dafür 300 Seiten lang Zeit nimmt. harhar.

Ein für mich sehr besonderer Mensch hat in einer sehr bedeutungsvollen Email einmal geschrieben: Schau auf dich! Im Moment versuche ich mich auf das zu konzentrieren, was mir guttut und was mich irgendwie weiterbringt und nicht auf das, was ich irgendwie “durchstehen” muss. Das mag ich nicht und das mache ich auch nicht mehr. Da gehe ich dann lieber ins Kino und fahre dann durch die Nacht heim und denke an diesen sehr besonderen Menschen, denn das gibt mir Kraft. Und darum geht es mir jetzt.