almis personal blog

Meine Hood

Gestern war ich bei unserem Flodo Penny gerollert. Nur schnell paar Sachen besorgen.

Manche auf twitter, die in der Nähe wohnen, bezeichnen ihn als “Ghetto-Penny”, darüber kann ich nur lachen, gehts mal zu einem Penny in Favoriten, then we talk again harhar. Das zeigt immer wie unterschiedlich man an Bezirke herangeht, je nachdem von wo man ursprünglich kommt, find ich.

Aber das wollt ich eigentlich gar nicht erzählen. Ich hab also einige Sachen besorgt und die Kassiererin hat vergessen, mir eine kleine Limonadenfalsche (fürs Kind) zu verrechnen. Ich habs nicht bemerkt und sie auch erst, als sie beim Kunden hinter mir kassieren wollte. Die Flasche hat 39 Cent gekostet. Ich hatte aber überhaupt kein Kleingeld im Börsel. Das liegt auch ein bisschen an Flodo, weil wir hier sowenige Bankomaten haben, zahl ich meistens mit Karte. Jedenfalls kram ich hektisch in meiner Tasche herum, um sich nicht doch noch irgenwo was bares findet, da sagt der Mann nach mir, er zahlt das für mich.

Da war ich erstmals sprachlos, ja, es ist nicht viel Geld und ich hätt ja auch nochmal mit Karten zahlen können, aber er ließ das nicht zu, und das fand ich doch sehr nett. Ich grub dann immer noch eine Weile in meiner Tasche herum, ob ich nicht doch noch was finde, doch er hatte sonst nur einen Salat und war somit schnell mit dem Zahlen fertig. Ich hab mich natürlich bedankt und – da kommt wieder Flodo ins Spiel – mir gedacht, dass unser Grätzel doch irgendwie was sehr ländliches, verbindliches hat, wo solche kleinen Gesten der Hilfsbereitschaft dann vielleicht doch etwas öfter passieren als anderswo.

Parallelstraßen

Mein alter Wohnort in Favoriten hat mit dem neuen in Floridsdorf sehr wenig bis gar nichts gemein, aber gerade im Sommer fällt mir doch eine Parallele auf.

Die Straße An der oberen alten Donau, die ich regelmäßig befahre, erinnert mich mit ihrem anarchistischen Anspruch immer an die Quellenstraße im 10. Bezirk. Auf der Quellenstraße fährt die wohl berüchtigste Straßenbahnlinie Wiens, der 6er, zu jeder Tages- und Nachtzeit voll mit skurillen Fahrgästen. Aber nicht nur das, die Autos auf der Quellenstraße fahren ohne Rücksicht auf Verluste rückwärts aus Parklücken, Kinder laufen ohne Schauen auf die Straße, es wird quer über die Straße gestritten, der Geräuschpegel ist sehr hoch. An der oberen alten Donau gibt es zwar keine Straßenbahn, nur einen Bus, aber im Sommer ist das Gewusel ähnlich: da laufen die Kellner vom Birner mit allerhand Spesen quer über die Straße, Leute mit Rädern zuckeln vor einem, von rechts nähert sich jemand mit einer riesigen Luftmatratze und links im Augenwinkel sieht man einen Rollerfahrer sich zügig dem Zebrastreifen nähern, usw.

So unterschiedlich die Gegenden auch sind und die Menschen die man dort trifft, eines haben sie gemeinsam: Man muss mit dem Auto wirklich höllisch aufpassen und am besten im Schritttempo diese Straßen befahren.

Schnee in Wien

Am Sonntag war Wien kurze Zeit ein richtiges Winterwonderland – sehr pittoresk an der alten Donau:

Viele konnten bei minus 10, 11 Grad nicht widerstehen und sind am (teilweise!) gefrorenen Gewässer eisgelaufen und haben Eishockey gespielt. Anzuraten ist das aber nicht unbedingt, etwas später konnte man lesen, dass eine ältere Dame eingebrochen ist.

Wenn man auf dem Bild die Schwäne und Enten betrachtet, kann man auch feststellen, dass es immer ein paar Bereiche mit fließendem Wasser gibt.

Better don’t try this at home.

Bye bye 2016

Es ist eigentlich schon alles zu 2016 gesagt worden, nur noch nicht von allen. Daher melde ich mich jetzt auch noch zu Wort. Harhar.

Viele mochten 2016 ja nicht, weil in diesem Jahr sehr schlimme Dinge passiert sind, eine Häufung an Todesfällen, Terrorismus, politischer Extremismus/Dilettantismus – andere waren enttäuscht, dass über dieses Jahr so geschimpft wird, weil sie zum Beispiel ein Kind bekommen haben und 2016 nicht als “Scheißjahr” in kollektiver Erinnerung behalten möchten.

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Das ist sehr verständlich. Ich war 2016 auf einigen Hochzeiten und Taufen. Für eine Menge Menschen war das Jahr besonders im besten Sinn. Im übrigen glaube ich, dass kein einziges Jahr nur mit positiven oder nur mit negativen Attributen versehen werden kann. Wie meistens im Leben beinhaltet jedes Jahr beide Anteile. Wie auch schlimme Ereignisse selbst ja oft einen Lerneffekt bei Menschen erzielen, viel mehr als glückliche Zeiten das tun. Und einen oft dankbarer zurücklassen für das, was man hat.

Für mich war 2016 ein produktives, oft herausforderndes Jahr. Ein Jahr, in dem ich mich, so denke ich, weiterentwickelt habe #thisisforty brachte bisher mehr Gelassenheit, und wo ich auch dem Kind dabei zusehen konnte, wie er sich geradezu rasant entwickelt. Wie jedes Jahr am Ende denke ich mir, dass ich froh bin, dass er größer wird und man besser, anders miteinander kommunizieren kann, andere Dinge miteinander teilen und erleben kann.

Schön habe ich auch gefunden, dass ich dieses Jahr einiges positives Feedback bekommen habe, beruflich und auch privat, erst in den letzten Tagen ein Kompliment bekommen, das mich sprachlos im besten Sinn zurückgelassen hat.

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In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein friedvolles 2017 mit vielen positiven Momenten, die im Gedächtnis haften bleiben.

 

Alte Hood

Im Zuge des Ausgehens am Wochenende war ich auch wieder mal in meiner alten Hood, Favoriten. Zwar haben wir im 10. Bezirk noch unsere Familie, aber abgesehen von Besuchen in den Wohnungen dort, bin ich nur noch selten im dem Bezirk, in dem ich zwar 37 Jahre gelebt habe, seit mittlerweile drei Jahren aber nicht mehr ansässig bin. Denn nun lebe ich in Floridsdorf, ganz im Norden anstatt sehr im Süden Wiens.

Es ist schon witzig, wieder mal die Wohnung zu besuchen, in der ich aufgewachsen bin und dann mit dem Bus zum Reumannplatz und später wieder zurück zu fahren. Der Bus ist übrigens um 21.30 komplett voll, alle Sitzplätze belegt. Es ist zu dieser Zeit mehr los als im Bus in Floridsdorf während der rushhour. Der Flodo-Bus, der übrigens nur alle zwanzig Minuten fährt, führe zu dieser nachtschlafenen Zeit halb zehn Uhr abends auch gar nicht mehr. Wie auch den ganzen  Sonntag nicht! Dafür wird man von Busfahrer gegrüßt.

Anhand dieser Eckdaten kann man sich vorstellen, dass das Leben in Favoriten ein vollkommen anderes ist als in Floridsdorf. Das Kind sagt zum Beispiel immer, “Hier bei uns am Land…” also da weiß man schon Bescheid. Zu Transdanubien hat wohl jeder so seine Meinung (gehört nicht mehr so richtig zu Wien), zu Favoriten aber definitiv auch, und die ist nicht immer so positiv.

Ich habe lange mein Leben in Favoriten gar nicht hinterfragt. Ich mochte an Favoriten, dass man das auch nicht musste. Man kann sehr ungestört von Trends und Klassen-Etüden, von Sehen und Gesehen werden, einfach sein. Es interessiert im Prinzip keinen, außer man will Streit anfangen. Das geht in Favoriten schon sehr gut. Aber sonst kann man sehr unbehelligt leben. Eigentlich hab ich erst nachzudenken begonnen, als ich drei Monate in Südtirol gelebt habe und nichts vermisst habe. Nach Favoriten verzehrt man sich nicht gerade vor Sehnsucht. Und mit Kind kommt man dann ins Nachdenken, darüber wie und wo man weiterleben will. Am Ende war ich nicht mehr sehr glücklich in Favoriten, was vielleicht auch am Bezirk, definitiv aber mehr an mir und den Lebensumständen lag.

Trotzdem war der Ausflug in den alten Lebensraum schön, auch wenn es erstaunlich ist, wie schnell man sich entwöhnt und eigentlich fast fremd fühlt. Denn auch Favoriten hat sich weiterentwickelt.

Habemus Bundespräsident

Nach dem spannenden Wahlsonntag, wurde es ein fast ebenso aufreibender Wahlmontagnachmittag. Nachdem sie gegen 15 Uhr auf twitter die Gerüchte verdichteten, dass Van der Bellen das Rennen machen könnte, wurde eine Sonder-Zib in Kürze angekündigt.

Normalerweise schalten wir den Fernseher zu der Zeit nicht ein, daher weiß ich auch nicht, ob es da regelmäßig Weißblaue Geschichten spielt, oder ob das nur gestern der Fall war, jedenfalls war das insofern sehr lustig, als wohl hunderttausende Österreicher gestern irgendwelche Uralt-Folgen der beschaulichen bayrischen Serie gesehen haben. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass hierzu zahllose Witzchen gemacht wurden, manche interpretierten übermotiviert in die antiken Folgen auch einen aktuellen politischen Bezug. Der beste Tweet hierzu kam vielleicht von Journalist Guido Tartarotti:

 

Was hätte man da alles senden können, im Bewusstsein, soviele Seher aufmerksam vor den Schirmen zu haben, aber ok. War es eben das. Die Firmen, die Werbung zu diesem Zeitpunkt gebucht haben, konnten sich jedenfalls freuen.

Nachdem man erfahren hat, dass Floridsdorf mehrheitlich doch noch auf Van der Bellen umgeschwenkt hat (das war btw. bei der letzten Nationalratswahl auch so, dass die Briefwähler die politische Färbung noch verändert haben) und Simmering damit als einziger Wiener Bezirk (knapp) Hofer vorne hatte, wurde – NACH etlichem Herumreden und Vorlesen des Facbook Postings von Norbert Hofer, in dem er seine Niederlage schon eingestand – auch endlich vom BMI der neue Bundespräsident Alexander van der Bellen bekanntgegeben. Leichte Geburt wars keine, aber sauspannend (oder auch “arschknapp” mit 49,7 zu 50,3 Prozent) allemal.

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Ein Adieu

Jetzt ist die Erstkommunion des Sohnes auch vorbei.

Es ist noch gar nicht so lange her, da haben wir überlegt, welche Kirche wir dafür auswählen sollen. Von der örtlich nächstgelegenen wurde eher abgeraten, also haben wir uns zwei Schulkollegen angeschlossen und unser eigentliches Gemeindegebiet verlassen und haben damit einen wirklich guten Griff getan.

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Zwar war die Vorbereitung in unserer gewählten Kirche sehr umfangreich, umfangreicher als in anderen Pfarren: alle zwei Wochen Samstag Gruppenstunden und Sonntag Messe, diverse Pfarrecafe ausrichten helfen (ich kann nun Kekse backen und Aufstrich machen), drei Elternabende, eine Wallfahrt, diverse Spezialaktionen (Martini, Adventmesse, Mette, Aschenkreuz usw), aber gerade das hat natürlich bewirkt, dass man sich sehr intensiv mit dem Kirchenjahr und auch der Gemeinschaft auseinandersetzt. Und die Gemeinschaft war gleichermaßen herzlich wie ungezwungen, man wurde schon bald mit Namen angesprochen und freundlich begrüßt, aber es war nie Zwang oder Druck dahinter, man wurde eingeladen, sich Aktionen zu beteiligen, aber es gab niemals das Gefühl dazu, man müsse das nun machen, sonst wäre das irgendwie ein Problem.

Die Folge ist: einerseits freuen wir uns, dass das Ziel Erstkommunion, auf das so lange hingearbeitet wurde  – der Tag war sehr schön – erreicht ist, andererseits wird diese Regelmäßigkeit der Treffen schon abgehen. Ich hoffe aber doch, dass man auch ohne “äußeres Korsett” der Kirche und der dortigen Gemeinschaft in einer gewissen Form treu bleibt.

Lesen Sie beim nächsten Mal: Wie man am Tag einer großen Feier zwar vor Aufregung um fünf aufwacht, kurz vor dem Weggehen dann aber fast am Krawattenknoten für das Kind scheitert, dessen Hose plötzlich zu groß ist, man dann noch die eigenen Strümpfe zerreißt und so das pünktliche Ankommen fast torpediert. Harhar.

Easter Holidays 3

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Heute haben wir am Vormittag einen kleinen Ausflug bei uns an der oberen alten Donau gemacht. Der Sohn ist mit dem Rad gefahren, ich war zu Fuß unterwegs.

So richtig strahlend sonnig wars ja nicht unbedingt, aber die Luft war mild und ein paar nette Fotos konnte man trotzdem schießen. Und das Rad konnte auch wieder aus dem Winterschlaf geholt werden.

 

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Streifzüge durch die Bezirke

Gestern waren wir mit Freunden im 2. Bezirk essen und danach im Augarten. Es war erst mein zweiter Besuch insgesamt im Augarten (der erste erfolgte im Sommer anlässlich eines Kindertheaterstücks) und ich kenne die Gegend – die als “bobo” gilt und den Beinamen Mazzesinsel trägt, ganz ganz schlecht.

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Das ist schon interessant. Am besten aller Bezirke kenne ich natürlich Favoriten (erst kürzlich geschildert). Dann, glaube ich, den dritten Bezirk, zu dem ich immer viel Bezug hatte, da ich viele Jahre lang dort gearbeitet habe und meine Hauptauftraggeber nach wie vor dort ansässig sind. Früher wollte ich auch gerne mal in den 3. ziehen. Auch den 23. Bezirk kenne ich halbwegs gut, zumindest die Ecke, in der unser Garten liegt. Und natürlich kenn ich die Gegend um “meine Uni” und den ersten Bezirk, plus angrenzende Umgebung (4. Bezirk, 8. und 9. Bezirk).

Kaum Bezug hab ich zu den Bezirken 11 bis 19 gesamt, abgesehen vielleicht von Döbling, weil meine Mama ihr Leben lang dort gearbeitet hat, (aber es ist basically upper class). Im 20. waren wir zumindest immer im Kino, und Transdanubien hab ich früher nicht mal ignoriert – hat sich natürlich geändert, seit ich hier lebe. Harhar.

Generell kann man sagen, wenn man in verschiedenen Bezirken auf Spielplätze geht, dann erfährt man einiges über die jeweilige Gegend. Man braucht sich nur die Kleidung ansehen (Jeans versus Hermes Tücher), die Sprache anhören (“Hearst Oida” ja oder nein) und auf vorbeikommende Polizeiwägen (ja/nein) achten

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Na ja, jedenfalls den 2. kenne ich eben sehr oberflächlich (Dianabad eigentlich nur) und es ist eine komplett andere Welt, die wir da gestern betreten haben, ganz andere Leute, ganz andere “Attitude”. Und Lokale haben beispielsweise den Namen “Pizza Mari” (sic!!) und beschreiben sich “als einzigen Sitz seit 2008”. Tja, irgendwann muss Tradtion ja schließlich beginnen.