almis personal blog

Ausfahrt

Gestern habe ich die erste Ausfahrt mit dem Kind gemacht, sorry für den laufenden Autocontent, harhar. Gleich über die Tangente in den Garten.

Ich komme jetzt dazu, random süße Hunde auf Rückbänken zu fotografieren, die das Kind beim Fahren nebenbei auch noch entdeckt.

Wie niedlich! hihi

Natürlich habe ich zwei, drei (oder Jugendsprech sechs, sieben/ six, seven, aber so viele waren es wirklich nicht) Dinge angesprochen und das Kind so, ja das hat ihm schon sein Fahrlehrer gesagt, dass die Eltern immer dreinreden, vor allem die Mütter. Harhar, da besitzt einer Lebenserfahrung.

Es war natürlich eh nicht notwendig, er fährt wirklich gut, erstaunlich routiniert schon. Wir waren dann mit der Oma in der Pizzeria und im Garten Weihnachtskekse jausnen. Dann wieder zurück über die Autobahn und das Formel 1 Rennen geschaut, was aus unserer Sicht überraschend positiv verlaufen ist.

Also Fazit: Nach einem sehr schönen Traum einen guten Tag erlebt, an dem ich ganz auf die Sonntagsmelancholie vergessen habe beziehungsweise gar nicht dazu gekommen bin. Der Montag war dafür nicht so super – habe mich unter anderem mit heißem Nudelwasser verbrannt und bin erst nach Stunden wieder in der Lage schmerzfrei zu tippen- aber man kann nicht alles haben, nicht? Harhar.

Unterschiede

Ich nach 25 Jahren Führerschein: Lese den Wetterbericht, schaue die Strecke auf Maps an. Betrachte die Fotos der Parkplatzsituation vor Ort. Checke die Verkehrsnachrichten. Bin nervös. Überlege, wann ich am besten aus der Garage fahren, respektive wann die wenigsten Leute dort zu erwarten sind. Überlege, ob ich nicht doch lieber die Öffis nehme. Und dann alles nochmal von vorne.

Kind am Tag 1 nach der Führerscheinprüfung und im Begriff mit seinem Freund auf ein Konzert zu fahren.

Ich: Hast du dich informiert wie du da hinkommst und wo man da genau parken kann?

Kind: Das seh ich dann schon. Bye.

Was frag ich überhaupt? Harhar.

Frühstück Ströck Feierabend

Neues aus der Rubrik Frühstücken in Wien. Heute waren L. und ich im Ströck Feierabend und zwar in der Filiale in der Burggasse, nur ein paar Schritte von unserem letzten Frühstückslokal entfernt. Am Foto sieht man auch, dass die Weihnachtszeit vor der Tür steht.

Ströck Feierabend, Filiale in der Burggasse

Das Feierabend zeichnet sich durch eine bunte Frühstücksauswahl mit diversen Klassikern der süßen und pikanten Frühstücksküche aus. Großer Pluspunkt: es war wirklich sehr schön warm im Lokal. L. und ich sind Kummer und zugige Locations gewöhnt, harhar. Die Speisekarten sind übrigens auch sehr farbenfroh:

Sehr hübsch alles!

L. hat sich diesmal für das Porridge mit Früchten entschieden (und ein weiches Ei), ich auch mal wieder für Ei und zwar in Form einer Eierspeise in einem Croissant. Flaumig und leicht. Die Cappuccini haben es leider nicht mehr aufs Foto geschafft.

Wir haben übers Autofahren von Jungerwachsenen gesprochen (#ausgründen) und ich merke, ich mach mir echt viel zu viel Gedanken und entwickle mich noch auf den letzten Metern zur Glucke und alles nur wegen meiner eigenen Auto-Ambivalenz, das muss aufhören, harhar. Und auch über die friedliche Vorweihnachtszeit, wo wir permanent nur in der Komfortzone sind und alles ur easy läuft harhar not. Überhaupt haben wir “viel zu viel” geredet und waren ewig dort und gut wars!

Erste Male

Das Kind ist Führerscheinbesitzer. Hurra! Hurra?

Ich fühle mich zurückversetzt zur Kindergarteneingewöhnung, als ich irgendwann an Tag 3 oder 4 schweißgebadet neben der Eingangstür gestanden bin, nachdem mein weinendes Kind fortgetragen wurde und ich gehen sollte. Ja, irgendwann passiert das. Nach drei Jahren quasi nonstop zusammensein war das sehr flashig. Man (bzw. ich) hatte ein bisschen verlernt, wie das ist, wieder ein einzelner Mensch zu sein. Die Pädagogin erzählte mir später, das Kind hätte in meiner Abwesenheit gefragt, wo denn jetzt eigentlich der Renault sei, harhar. Super thematische Klammer auch.

Oder wie er das erste Mal alleine in die Schule gegangen ist. Oder mit den Nachbarskindern zum Spielplatz. Der Vater von K. läutete damals bei mir an und fragte nach, ob sie ganz alleine dort wären und ich so, na L. (ein Kind, das gefühlt immer kurz davor stand, out of the blue in die alte Donau zu fallen oder ohne Schauen auf die Straße zu laufen) ist auch dabei. Und der Vater dann so: Na ok, wenn L. dabei ist, dann ist ja alles gut. Harhar.

Oder wie er das erste Mal alleine bei der Oma geschlafen hat, mit der U-Bahn gefahren und weggeflogen ist.

Und jetzt also Auto fahren. Oder wie mein erwachsenes Kind es ausdrückt: Jetzt chill einmal! Ich tue mein Bestes.

Elternsprechtag (der letzte)

Vor elf Jahren war ich bei meinem ersten Elternsprechtag. Die sehr junge Lehrerin hatte eine ebenfalls sehr junge (Förder)lehrerin zum Zuhören mit und fragte mich, ob das okay für mich sei, es wäre ihr erster. Und ich daraufhin: “Klar, es ist auch mein erster Elternsprechtag” harhar. Tatsächlich war ich ur nervös. Aber so war das Eis gebrochen. Wobei es nicht viel zum Eis brechen gab, denn es war eh alles bestens.

Heute war mein letzter Elternsprechtag. Und es ist so geblieben (minus der Nervosität). Ich bin sehr dankbar dafür, ich weiß aus meiner eigenen Schulzeit, dass das nicht selbstverständlich ist. Im Prinzip hätte ich zu gar keinem Sprechtag gehen müssen, ich hatte nie eine Vorladung. Aber dem Kind wars wichtig, dass ich seine Lehrerinnen und Lehrer kennenlerne und ich fand es auch schön. Ehrlich gesagt freue ich mich immer am meisten, wenn ich höre, dass er ein lieber und angenehmer Mensch ist, die Noten sind mir nebensächlich.

Auch wenns der letzte war, ich werde den Elternsprechtagen nicht hinterhertrauern. Ich habe sie voll ausgekostet mit jeweils immer sieben, acht, neun Terminen. Heute waren es etwas weniger, weil das Kind wollte, dass wir Eltern uns aufteilen.

Der O-Ton der Professorinnen und Professoren jedenfalls so: Wir sehen uns dann bei der Maturafeier. Das war süß.

Herausforderungen

Mit fast 50 Jahren hat man ja eh irgendwie schon mal alle Gefühle durchlebt, so denkt man.

Aber es gibt Momente, wo doch etwas passiert oder auftritt, was man so noch nicht kennt, ein bisschen “Fühlen aus zweiter Hand”, das einen aber wieder auf die eigenen, noch nicht vollständig geheilten Wunden aufmerksam macht. Wenn man jemand anderem “beistehen” will und dann merkt, man hat selber gar keine zufriedenstellenden Antworten. Und es tut alles ein bisschen weh, für jemand anderen und auch einem selbst.

Dennoch sind am Wochenende auch gute Dinge passiert, ich suche ja immer danach, nach den guten Dingen. Wir sind am Samstag am späteren Nachmittag mit dem Auto (to be) vom Kind auf den Kahlenberg gefahren. Es war ein schönes Herbstlicht…

Novemberlicht, Foto vom Kind gemacht

Wir haben oben einen Kaffee getrunken und das Auto näher angeschaut. Dann waren wir Abend essen in einer gemütlichen und guten Pizzeria in Klosterneuburg und haben anschließend das irrsinnig unbefriedigende F1 Quali (aus unser Sicht) geschaut.

Als dann alle außer dem Kind weg waren, wollte ich noch was arbeiten, bin aber doch am Sofa liegen geblieben, ich war einfach zu erschöpft. Ich wollte auch keinen Film, wo ich irrsinnig “invested” bin, sondern einen, den ich vielleicht aus Oscar Gesichtspunkten schauen sollte.

Jedenfalls wars Frankenstein von Guillermo del Toro. Del Toro interessiert sich grundsätzlich nicht für die Gegenwart oder irgendeine Form von heutiger Psychologie, sondern arbeitet immer mit fantastischen und archaischen Tropen (Blut und Boden, Hinrichtungen am Hauptplatz, Halbwesen usw harhar) und ungelenkem Overacting. Das ist so ungefähr das Gegenteil von dem, was ich am Kino mag oder suche. Und deshalb hat Frankenstein für mich auch nicht funktioniert, ich glaube, das ist so ein Film, den man entweder für ein Meisterwerk hält oder mit dem man gar nicht connecten kann.

Heute habe ich gearbeitet, bessere Gespräche geführt bzw. auch bessere Denkanstöße geben können, ein viel besseres F1 Rennen gesehen und letztendlich kann ich jetzt wieder ruhiger an jemanden denken, um mein Wochenende abzuschließen.

Ferienende

Jetzt schlug wieder mal die goldene EPU-Regel zu: Sobald irgendein großes Projekt startet, das mehrere Monate dauern wird, melden sich mindestens zwei anderen Auftraggeber auch und wollen ebenfalls etwas von einem. Aber ich freue mich eh, es ist gemütlich, sich in diesen dunklen Monaten stundenlang interessanten Interviews zu widmen, im Schein der Stehlampe, an meinem kleinen Computerarbeitsplatz. Ich habe das sehr gerne, und habe am Wochenende gleich begonnen, damit ich zumindest das Gefühl habe, ich habe einen zeitlichen Vorsprung herausgearbeitet.

Außerdem am Wochenende, Patchworkfamilien-Essen mjam angenehm, sich bekochen zu lassen:

Lasagne kunstvoll verschwommen in Szene gesetzt

Und im Kino am Spittelberg war ich auch noch, oida, was für ein Brainwash. Wo sind die Zeiten, in denen man einfach so ins Kino gehen konnte und nicht mit dem letzten heißen Scheiß indoktriniert wurde.

Aber die Gegend ist sehr schön und stimmungsvoll:

Wunderschöner Spittelberg

Gesehen habe ich übrigens den Film Loveable, ich habe das Gefühl, bald kann ich Norwegisch, das war mein sechster Film aus diesem Land heuer.

Es ist die Geschichte einer scheiternden Ehe und vielleicht reicht es jetzt auch mit den über-psychologisierenden Beziehungsgeschichten. Ich finde das prinzipiell ja sehr interessant, aber irgendwie kommen wir nicht weiter, bei den Ehen, die aus lauter Work/Life Disbalance und Kinderkram ihre Magie verlieren. Ja dann krieg vielleicht nicht gleich vier Kinder, wenn es mit zweien schon nicht funktioniert harhar. Diese Filme nämlich, die uns nicht sagen können, wie man dem aus dem Weg geht und irgendwie eine langjährige Ehe schafft, die mehr ist als (bestenfalls) eine Interessensgemeinschaft. Manchen Menschen gelingt das in real life, aber andere haben einfach keine Begabung dafür, und das ist in Loveable (wie so oft, sonst wärs keine Geschichte) eindeutig der Fall.

Und so sind die Ferien schon wieder um. Der Monat wird arbeitsreich und schulisch anspruchsvoll und noch so viele Filme sind zu sehen, harhar.

Halloween

Am heutigen Halloween war ich im Kino, um The Mastermind zu sehen (ja stimmt, hat absolut nichts mit Halloween zu tun). Das Kind wollte ursprünglich zuhause bleiben, ist aber dann doch am Zentralfriedhof gefahren, wo irgendein Remmidemmi war.

Nachdem in unserem Haus viele Kids wohnen, die jedes Jahr herumziehen und ich 15 Euro für Süßigkeiten ausgegeben habe, auf denen ich nicht “sitzenbleiben” wollte, hatten das Kind und ich eine super Idee. Wir sind gegen 16 Uhr gegangen und haben ein Post it an die Tür geklebt:

Als ich um ca. 20.30 nach Hause gekommen bin, fand ich das vor:

Diese Schale war ursprünglich bis oben voll

Fazit: Sie haben sich bedient, wie ich das wollte, waren aber nicht ur gierig und haben noch etwas für eventuelle Nachfolger übrig gelassen harhar.

Happy Halloween! Ich geh ins Bett.

Spielen

Ich stecke immer noch tief in der Gedankenwelt von Karl Ove Knausgård. Jetzt werden sich alle denken, oida wie lange noch dieser Knausgård, aber “leider” ist jeder Roman mehrere hundert Seiten dick. Derzeit lese ich Kämpfen, und da haut Knausgård einfach mal ein 400 Seiten Essay über Hitlers Mein Kampf raus. Ich gebe aber zu, das habe ich (vorläufig) überblättert, weil mich mehr interessiert, wie Knausgård Ehekrise weitergeht.

Fertiggelesen habe ich davor Spielen. Es ist das Buch, in dem Knausgård über seine Kindheit schreibt, die auch die schwierige Beziehung zu seinem Vater beleuchtet, auf Seite 336 schreibt er: “Ich hatte eine solche Angst vor ihm, dass ich selbst unter Aufbereitung all meiner Willenskraft nicht in der Lage bin, sie heute wieder heraufzubeschwören.” Warum diese Angst? Seine Mutter ist eine liebevolle und pragmatische Frau, die immer ein offenes Ohr für die Kinder und an der Karl Ove sehr hängt. Der Vater ist das krasse Gegenteil. Wann immer der Volksschulehrer von der Arbeit nachhause kommt, versucht Karl Ove unsicht- und unhörbar zu werden. Er kann nicht mehr frei atmen, er hat immer Angst, etwas falsch zu machen. Und natürlich macht ein Kind von fünf sechs, später zehn, elf Jahren eine Menge “falsch”, nach den komplett abwegigen Ansichten seines Vaters. Was diesen dann dazu bringt, psychisch und physische Gewalt gegen seinen Sohn auszuüben. Er packt Karl Ove bei den Ohren, er wirft ihn aus Wut gegen die Wand, nennt ihn einen Nichtsnutz.

Unter diesem Vorzeichen wundert man sich nicht über die spätere ja, ich würde es Alkoholkrankheit Knausgårds nennen. Es war ein Versuch, seine vielen Verletzungen in dieser Kindheit zu überwinden oder zumindest stark zu verdrängen. Aber er hat aber auch schöne Erinnerungen an seine Kinderzeit und da gilt oft, Happiness isn’t a story, harhar. Er streift mit anderen Kindern durch den Wald, sie spielen Fußball, erkunden die örtliche Müllhalde und essen zu viele Süßigkeiten. Interessanter finde ich, wie Knausgård beispielsweise über seine Großeltern schreibt, wie er sich selbst zu ihnen in Beziehung setzt und überlegt, welche Menschen sie waren, bevor sie Großeltern wurden. Er beobachtet bei einem Besuch: ” (wie) Großmutter und Großvater dort in ihrem Sonntagskleidern saßen, unangefochen von der Umgebung und allem, was in ihr geschah (…)” und weiter “(…) da sah ich sofort, dass sie nicht hierher gehörten” (S.54)

Oft geht es auch darum, was für ein Mensch er selbst war, ist und sein wird und es wundert ihn, dass das Kindheits-Ich genauso wie das zukünftige Greisen-Ich immer “Karl Ove” heißen würde, obwohl es sich dabei um ganz verschiedene Personen handelt. To be continued. Die Ehekrise wird noch arg!

Viennale 4

Heute war der letzte Viennale Tag für mich. Ich hatte meine neue Boho-Jacke an, manche sagen ich sehe aus wie ein Schaf. Ich sage: Boho-Jacke! Harhar.

Davor war ich allerdings noch mit dem Kind auf der Bank – Volljährigen-Banksachen erledigen und dann waren wir noch sehr gut chinesisch essen in der Stadt.

Nicht an die gute Fotoqualität gewöhnen, das Foto ist vom Handy des Kindes gemacht

Dann hat er mich noch zum Gartenbaukino begleitet, wo es für mich dann in den Film After the Hunt ging. Und bei diesem Film passierte im Vorfeld etwas seltsames. Fast jeder, dem ich davon erzählte, meinte: Ah der, na ja, ich weiß nicht, der ist ja so umstritten. Ja. Und? Ich mein, nur weil ein paar random Menschen im Internet oder auf Filmfestivals irgendwas “umstritten” nennen, schauen wir es uns nicht selbst an und bilden uns nicht mehr unsere eigene Meinung? Jetzt, nachdem ich den Film gesehen habe, weiß ich auch warum er “umstritten” ist. Weil sich Regisseur Luca Guadgagnino nämlich zwischen alle Stühle setzt und nicht den Narrativ bedient, den man von ihm als homosexuellen Indie-Regisseur erwartet und sich auch (unter anderem) über “queere” Begrifflichkeiten ein bisschen lustig macht. Oder anders gesagt: Guadagnino geht wohl derzeit einiges am Arsch auf die Nerven, was unsere gesellschaftlichen Diskurse betrifft und ich verstehe ihn voll.

Uncut Flyer @ Gartenbaukino

Was ich in mein Review schreiben will, weiß ich noch nicht, wird wieder schwer. Ich könnte einfach so eine Ansammlung an Buzzwords schreiben, die für sich selbst sprechen:

Septum-Piercing, Masektomie, Dey, #metoo, Cancel Culture, Generationenvertrag, Kollektivschuld, Misogynie, Jihad…

Ok,vielleicht etwas zu dadaistisch. Harhar. Die Viennale geht dem Ende zu, aber der November bringt viele neue tolle Filme, diese Woche schon The Mastermind mit Josh O’Connor, oder was passiert, wenn ein Kunstraub nicht so ausgeht wie letztens im Louvre.