almis personal blog

the shawshank redemption

diese woche ist mein drittes roger ebert buch angekommen – the great movies. ebert beschäftigt sich darin, wie unschwer zu erraten, mit filmklassikern. darunter auch the shawshank redemption (die verurteilten).

ein film, der schon des öfteren in newsgroups diskutiert wurde, da er in der internet movie database immer sehr weit oben gelistet ist – seite an seite mit the godfather, pulp fiction, schindlers liste, lord of the rings, star wars…also wirklich DEN großen und bekannten filmen. the shawshank redemption fällt da etwas aus dem muster und ebert beschreibt in seinem buch, dass der film in den kinos seine kosten nicht einspielen konnte und auch nach 7 oscarnominierungen nicht wirklich reüssieren konnte.

ebert: "it had a terrible title, it was a ‘prison drama’ and women don’t like those, it contained almost no action, it starred actors who were respected but not big stars, and it was long at 142 minutes." wie gesagt, der film zog in den kinos kaum, aber: "instead, one of the most remarkable stories in historiy of home video, it found real mass audience on tapes and discs and trough tv screenings. within five years, shawshank was a phenomenon, a video best seller and renter that its admires feel they’ve discovered for themselves. (…) in april 1999 it was occupying first plase in den internet movie database worldwide vote of the 250 best films, it’s usually in the top five." richtig erklären kann sich ebert das nicht, obwohl er den film für hervorragend hält: "maybe it plays more like a spiritual experience than like a movie." und "all good art is about something deeper that it admits."

ich habe den film vor einigen jahren ebenfalls gesehen und er ist zweifelsohne sehr gut, aber sein konstanter platz an der spitze der top 250 ist in den letzten 12 jahren überrascht auch mich. vielleicht spricht der die menschen deshalb an, weil er von den harten und grausamen seiten des lebens erzählt, ohne jedoch selbst bitter und resignativ zu sein und ohne den blick auf die schönheiten zu vergessen. er gibt den zuschauern hoffnung. und auf welchem platz befindet sich der film jetzt gerade…mal nachsehen

no sleep till meidling

feldversuch schlafentzug geht – nach 2 tagen pause – weiter. ich habe heute früh ernsthaft unseren postboten nicht läuten gehört, obwohl ich neben der eingangstür gestanden bin. langsam werde ich wunderlich.

in der nacht hat das bereitschaftshandy um 1 uhr geklingelt. das habe ich gehört. 

er: "wir sollen in verschiedenen zimmern schlafen, wenn ich bereitschaft habe."

ich: "genau, du im schlafzimmer und das handy in der küche."

bin erstaunt, dass ich noch fähig bin, witze zu machen.

monet und so

morgen ist das "herkömmliche" faschingsfest im kindergarten, ende letzter woche fand das kunstfaschingsfest statt. die kostüme wurden im kindergarten selbst gestaltet und ich habe sie nicht gesehen. dialog mit meinem sohn. 

ich: "als was war p. verkleidet?"

adrian: "als monet".

ich: "und l.?"

adrian: "als gustav klimt".

ich (zu ihm): "wahrscheinlich war n. als kandinsky". 

ich dachte, das wäre ein hervorragender gag, bis ich heute eines besseren belehrt wurde – das thema des faschingsfestes lautete nämlich tatsächlich: "wir sind künstler, wir sind maler – claude monet, gustav klimt und wassily kandinsky."

herrlich, ich liebe diesen kindergarten und den kunstschwerpunkt. auch wenn es im ersten moment sehr überraschend ist, das dreieinhalbjährige kind von impressionisten, expressionisten und wiens jugendstilikone sprechen zu hören.

antiheteronormativ!

mein neues lieblingswort: antiheteronormativ. 

im falter von dieser woche gibt es eine wirklich geniale stellenausschreibung, es wird ein geschäftsführer für ein "studibeisl" gesucht, der sowohl den betrieb organisieren, die waren einkaufen, das personalmanagement durchführen und die buchhaltung machen soll, sowie auch das marketing, dazu mitarbeit im cafe und in der küche. dieser tausendsassa soll natürlich viel erfahrung im gastobereich haben, als koch (vegan, vegatarisch und ökologisch), aber das beste sind die grundsätze, zu denen er sich bekennen muss, nicht inhaltlich überraschend, aber in ihrer menge und formulierung doch ähm, interessant:

"basisdemokratisch, feministisch, antisexistisch, progressiv, antidiskriminierend, antirassistisch, empanzipatorisch, ökologisch-nachhaltig, antifaschistisch, antinationalistisch, antiklerikal, antipatriachal, antiheteronormativ (hier ist es wieder), antikapitalistisch und solidarisch."

endspurt

jetzt gehts endgültig in den endspurt meines doktoratsstudiums. 

habe mich diese woche mit meiner betreuerin zusammengesetzt und die prüfungsgebiete festgelegt. auf der germanistik wählt man da eine epoche, eine gattung und einen autor aus, lernt alles relevante dazu und erstellt eine leseliste. ich habe mir max frisch, den naturalismus und das bürgerliche trauerspiel ausgesucht – letzteres ist hoffentlich kein schlechtes omen; aber ich hatte schon bei meiner mündlichen matura eine frage zu diesem themenkomplex. irgendwas sehr lebensbejahendes über die kindermörderin von hebbel, wenn ich mich richtig erinnere.

als nächstes muss ich bei meinem zweitprüfer aus der medizinischen psychologie vorsprechen (ich habe eine fächerübergreifende arbeit verfasst) und ebenfalls prüfungsthemen ausmachen. und dann brauche ich a) irgendwie zeit zwischen jobs und kinderbetreuung und b) vor allem wieder mal mehr schlaf als 3, 4 stunden am stück. "wir" wachsen nämlich gerade. gähn. ähm ich meine: ich bin voll motiviert.

wenigstens muss ich mich vor keinem sill.plag fürchten, meine dissertation hat die plagiatsprüfung nämlich bestanden.

offiziell halb vier

adrian ist seit heute offiziell so alt wie er ist. also halbvier ungefähr, wie er es ausdrückt. 

wir hatten heute nämlich den – wie wir jetzt wissen – letzten psychologischen entwicklungstest. und da wurde eben das festgestellt: alle entwicklungsverzögerungen sind beseitigt, er hat aufgeschlossen, es gibt keine wesentlichen abweichungen mehr zu kindern in seinem alter. es ist nicht so, dass ich das nicht irgendwie schon erwartet habe: zu offensichtlich waren seine fortschritte in den letzten wochen und monaten. trotzdem tut es gut, dass auch von fachleuten zu hören und gleichzeitig ist es ziemlich unwirklich, wenn man einige zeit lang einfach nur gehofft hat, dass er überhaupt überlebt und in weiterer folge von manchem gehört hat, dass seine defizite enorm sind und bleiben werden. ich habe sehr lange nicht an die zukunft gedacht und ich habe nichts als selbstverständlichkeit betrachtet.

gerade seine neugier, sein ehrgeiz, sein starker wille haben das mit hoher wahrscheinlichkeit möglich gemacht. und seine förderung zuhause, was man als elternteil ja auch nicht ungern hört. die meisten kinder aus schwangerschaftswoche 25, so die psychologin, sind in diesem alter nicht an diesem punkt.

das bestärkt mich darin, dass man – so platt es klingt – nie aufgeben sollte, an etwas zu glauben. auch nicht an ein kleines wunder.

das waren die oscars…

es ist schon seit jahren eine liebgewonnene tradition, dass leute, die mich am montag nach den oscars anrufen oder treffen, fragen: "bist du zufrieden?"

ja, liebe leute, ich bin zufrieden, denn ich schätze sowohl natalie portman als auch colin firth als hervorragende schauspieler und das schon seit einiger zeit. portman mag ich vor allem in leon der profi und natürlich in closer und colin firth ist unheimlich süß in bridget jones’s diary, ziemlich erotisch in girl with a pearl earring und sehr beeindruckend in a single man aus dem vorigen jahr (wo er ebenfalls nominiert war). da ich weder black swan noch the kings speech bisher gesehen habe, kann ich zu diesen speziellen rollen noch nichts sagen, aber ich bin davon überzeugt, dass beide ihre auszeichnung völlig zurecht erhalten haben.

ich freue mich außerdem, dass es inception – mein persönlicher film des jahres 2010 – auf vier oscars gebracht hat, auch die drei oscars für the social network gehen völlig in ordnung. nach den kommentaren von filmmuseumsdirektor alexander horwath bin ich speziell auf blue valentine gespannt, in dem es um das scheitern einer ehe gehen soll. sowas sind meine lieblingsthemen, also nicht, dass meine ehe kurz vor dem scheitern stehen würde, wirklich nicht, aber mein lieblingsthemen in filmen sind ja bekanntermaßen beziehungen, liebe, sex und leidenschaften. 

interessant finde ich auch, dass trent reznor mastermind der nine inch nails einen oscar für die filmmusik – oder wie alexander horwath sagte, soundcollage – für the social network bekommen hat. ist das so wie in einem unternehmen, wo ein angestellter den nächsten karriereschritt wagt? beispielsweise teamleiter wird? bei reznor wäre das dann der career-move vom industrial-rocker zum oscar gekrönten komponisten, harhar. übrigens nahm er den preis gemeinsam mit atticus ross entgegen. die beiden vielleicht besten namen des abends.

zur gala…ein anderes mal…nur soviel: ich gebe roger ebert – und praktisch allen anderen – recht.

thoughts on oscar, zwei

auch die nebenrollen oscars dürften spannung versprechen. es gibt
keine so klaren favoriten wie beispielsweise im letzten jahr christoph
waltz. christian bales (the fighter) chancen werden sehr hoch eingeschätzt, allerdings hat er mit mark ruffalo
– ähnlich wie firth – einen kandidaten dazubekommen, der nicht für den
globe nominiert war. bei den weiblichen nebenrollen sind gleich 2 damen
ebenfalls für the fighter nominiert. der film hat offensichtlich soviele nebenrollen wie crash.
die hauptrolle spielt übrigens mark wahlberg. für den globe nominiert,
aber nicht für den oscar. er musste wohl bardem platz machen…

regie ist ebenso schwer vorauszusagen wie film – mehrere regie-stars sind mit david fincher (der ja wohl für fight club schon lange einen oscar zuhause stehen haben sollte), darren aronovsky und den coen brüdern vorgeschlagen. ich sehe leichte vorteile für aronovsky. die drehbücher sollten aber recht eindeutig an inception bzw. the social network gehen.

die diesjährige oscarverleihung wird jedenfalls keine so gemähte wiese wie das sonst oft der fall ist. ob es ein durchmarsch von the social network wie bei den globes wird (glaube ich weniger), ein plädoyer für den konventionell-zeitlosen britfilm (the kings speech), die stunde des psychodramas (black swan) oder doch wieder eine feier für die coens (glaube ich gar nicht, da das erst 2008 der fall war) mit true grit….nachdem ich wirklich überhaupt kein gefühl für den sieger habe, wette ich auf einen außenseiter: the fighter.

wie man sieht: ich bin supernackt. aber das ist auch mal schön so! und nochwas ist schön: dass erneut alexander horwath vom filmmuseum für den orf kommentiert.

for your consideration, zwei

wahhhh, der orf hat mir drei stunden meines lebens gestohlen und zwar gestern abend. das ganze nannte sich songcontest vorausscheidung

ok, ich geb zu: die songs waren bei weitem nicht so übel, wie ich angekommen hatte. die peformances nicht so peinlich wie bei ähnlichen gelegenheiten. die show allerdings zog sich furchtbar in die länge, es gab eine hauptmoderatorin (miriam weichselbraun), zwei nebenmoderatoren (andi knoll und robert kratky von ö3) und jede menge a-c promis, die andauernd zweifelhafte wortspenden abgeben sollten. gefehlt hätte nur noch niki lauda, der mit einem mann tanzt. nach dem voting mussten die drei bestplazierten nochmal performen und dann gabs ein stechen. und am ende gewinnt natürlich nicht mein favorit, sondern die unvermeidliche ballade – gesanglich zwar perfekt vorgetragen, aber vermutlich zu wenig außergewöhnlich, um in düsseldorf irgendwie aufzufallen.

mein herz schlug ja für die zweitplazierten, trackshittaz mit oida taunz (alter, tanz!). normalerweise mag ich solche ballermannmusik nicht und die lyrics sind auch ziemlich tief (der breite oberösterreichische slang wird aber außerhalb der grenzen vermutlich ohnehin nicht verstanden), aber das ist irgendwie ein echter ohrwurm und die ziehharmonika hat österreich-bezug. auch die drittplazierten klimmstein feat joe summner hatten mit paris, paris einen durchaus innovativen song am start. joe summner ist übrigens stings sohn und hat, wie sein vater, den charme von einem halben liter haltbarmilch, was der fröhlichkeit aber keinen abbruch tat. einen besonderen benefit hätte es gehabt, wenn der von stermann und grissemann unterstützte richard klein mit bigger, better, best nach düsseldorf gefahren wäre. dann hätte die beiden nämlich den songcontest live kommentiert. was schon sehr fein gewesen wäre. aber auch das sollte nicht sein.

aber ok, nun ist es nadine beiler mit the secret is love geworden und dafür muss man sich nicht genieren, auch wenn wir damit nichts "reißen" werden. bis montag muss ich adrian übrigens die worte "oida taunz" wieder abgewöhnen, die ich heute die ganze zeit gesummt habe. harhar.