Ich habe derzeit eine Muskel/Nervenentzündung im Bereich Hüfte/Oberschenkel und kann mich schwer bewegen. Ich kann nicht sitzen, schlecht gehen, es ist alles ziemlich mühsam. Diesen Text schreibe ich liegend am Handy.
Diese Gesundheitskrise ist vielleicht ein Produkt der letzten Monate. Ich hab für einen neuen Auftraggeber gearbeitet, der mir nicht gut getan hat und bei bei sich jetzt noch andere Abgründe auftun (tbc). Diesen Arbeitgeber hab ich auch ausgewählt, obwohl es von Anfang an ein Stress war, weil ich mich ein bisschen mit Arbeit betäuben wollte.
Jetzt lieg ich da und wäre einfach nur froh, wenn ich wieder einen normalen Alltag hätte, die Viennale besuchen könnte und die vielen tollen Oktober Filme anschauen, die anlaufen. Doch der Lehrmeister Leben meint wohl, ich muss zunächst noch andere Dinge lernen. Zum Beispiel (noch besser) loslassen, noch mehr bei mir sein und mich um mich kümmern.
Gestern habe ich fünf Stunden auf ORF 3 die Hörbiger Doku gesehen und es war so gut und interessant. Dazu wahrscheinlich noch mehr. Am Ende haben Andre Heller, der sehr gut mit Paula Wessely befreundet war, und eben Wessely das Lied “Wenn der Herrgott net will, nutzt das gar nichts” gesungen, ein nur vordergründig weinerliches Wienerlied. Da musste ich ein bisschen weinen. Einerseits wegen der derzeitigen Lage und auch, weil ich das Lied von meinem Opa kenne, der das auch manchmal gesungen hat, obwohl er nicht wirklich gläubig war (im Gegensatz zu meiner Oma). Es hat etwas enorm Tröstliches, weil es nicht von Resignation erzählt, sondern von Akzeptanz.