letzten donnerstag war oliver baier in willkommen österreich zu gast. das bedeutet also da waren anwesend: stermann, grissemann und baier. wäre jetzt noch harald schmidt eingeladen gewesen, hätte das ziemlich gut das spektrum meines persönlichen "comedy"-konsums der letzten 15 jahre wiedergespiegelt.
oliver baier war mit seiner ö3-sommerradioshow one o clock anfang der neunziger sowas wie die einstiegsdroge. diese radiostunde, die von erziehungsberechtigten gerne auch als "untergang des abendlandes" bezeichnet wurde, avancierte unter jugendlichen bald zum kult. genau sagen wieso kann ich heute gar nicht mehr. sicherlich spielte die selbstironie und die gehörige portion an antihumor eine große rolle. dazu gab es einen sidekick, der nicht manuel andrack hieß, sondern klaus hörr. eine der für mich tollsten aktionen war die silvesterfeier am 31. august (nachdem man ja im dezember nicht auf sendung war) mit sekt und donauwalzer. das hatte für mich was wildes, anarchistisches, bei dreißig grad plus und um halb zwei am nachmittag (ja mein gott, ich war 17…). nachdem mit one o clock schluss war, wechselte ich ziemlich rasch zu fm4 und damit zu grissemann und stermann. von den glücklichen erdbeeren oliver baiers zu fiktiven filmvorschauen wie für go home, atom, angepriesen als: "riesenzoff mit der antimaterie" und "gags mit dem teilchenbeschleuniger" versprechend.
baier pendelte in folge zwischen kommerz und nische. ich kann mich erinnern, dass grissemann und stermann ihn einmal während einer freitagabendlichen salon helga sendung anriefen und er auf dem weg zum arbeitsplatz ö3 gerade ihre sendung hörte. dass er derzeit neben seiner moderationstätigkeit als schauspieler tätig ist (was ihn wiederum mit harald schmidt verbindet; und auch ein bisschen mit grissemann), veranlasste grissemann (den "bösen bullen" in WÖ) dazu, ihn zu drängen, sich doch endlich mal für etwas zu entscheiden. er selbst (also grissemann) hätte auch unheimlich viele angebote vom theater, müsse aber "den deutschen durchfüttern." dass baier lieber im hintergrund bleibt als die rampensau rauszulassen, merkte man im gespräch tatsächlich sehr deutlich.
hm, wie bringe ich schmidt jetzt auch noch unter? schmidt sah ich recht exzessiv ende der neunziger und etwas darüber hinaus (wie nennt man das, was nachher kommt?). 2002 waren wir mal in köln live dabei. das war aufregend. am valentinstag. so stelle ich mir valentinstage vor. harhar. und ich habe über harald schmidt indirekt sehr wichtige kontakte geknüpft. außerdem mochte ich manuel andrack. ehrlich.