das neue album der französischen indieband phoenix nennt sich wolfgang amadeus phoenix.
wie findet man das? ist das witzig, selbstgefällig, ironisch, originell, bemüht, extravagent, nervig…? schrill bezeichnet es die band selbst. und zu einer band aus versailles passt dieser titel auch irgendwie. nach schmutziger anarcho-musik klingt es natürlich nicht. what you see ist what you get, nehme ich mal an.
vor ein paar jahren habe ich too young und everything is everything im auto rauf und runter gehört. beide songs haben tolle lyrics. auch wenn sie sich punktuell anscheinend widersprechen. in too young heißt es: "i guess i couldn’t live without the things that made my life what it is", in everything is everything – fightclubesk: "the things i do possess, sometimes they own me too". aber irgendwie stimmt ja tatsächlich beides.
phoenix sänger thomas mars ist mit sofia coppola zusammen. phoenix steuerte einige songs zum coppola-film marie antoinette bei – am wochenende im free-tv zu sehen. und hier schließen sich natürlich dann auch alle kreise, was die noblesse und eleganz betrifft. die gediegene französische band, die regisseurin mit dem klingenden namen, das salzburger musikgenie und die dekadente königin. ich hoffe nur btw. und offtopic, die vereinigten bühnen wien beschließen nicht auch noch, ein musical über marie antoinette herauszubringen (elisabeth, rudolf und eben mozart! gibts ja schon).
im falter ist eine schöne kritik zu wolfgang amadeus phoenix zu lesen, unter dem titel "neigungsgruppe traurig tanzen". der falter meint, phoenix vertont die schönheit der nacht und die wunderbare leichtigkeit des frühlings. das tut sicher niemandem weh. aber es gibt schlimmeres.