wenn es an liebeslieder geht, dann fällt mir natürlich auch mein all-time allerliebster pop song ein. do you remember the first time von der britischen indieband pulp. heuer 15 jahre alt, übt er auf mich immer noch diese unwiderstehliche faszination aus, an ihm werde ich mich nie satt hören. obwohl es nur ein einfaches lied ist, nix spektakuläres.
dieser song lief 1994 in heavy rotation auf mtv. und heavy rotation gilt hier gleich im doppelten sinn. abgesehen von seiner dauerpräsenz ist damit auch der stil des videos gemeint. die kamera fängt die akteure ein, umrundet sie, schwenkt nach oben, nach unten, steht auf dem kopf und tut noch einige andere dinge, die sich bei sensiblen zusehern eventuell auf den magen schlagen können. leadsänger jarvis cocker lümmelt auf einem bärenfell herum, die protagonisten werden auf den straßen englands bei verschiedenen balzritualen beobachtet, denn siehe songtitel. wenn cocker vom ersten mal singt, dann meint er natürlich nicht irgendein anderes erstes mal: "i can’t remember a worst time." ein paar songzeilen werden im öffentlich rechtlichen radio entschärft.
das ist aber natürlich nicht pulps einziger song, der sich mit beziehungsproblematik beschäftigt. schließlich handelt es sich bei partnerschaften und deren schwierigkeiten um eines der lieblingsthemen von jarvis cocker und co. in babies belauscht ein junger mann die schwester seiner freundin, die im nebenzimmer wohnt, mit anderen männern. einmal versteckt er sich in derem schrank, schläft ein und als die schwester ihn schließlich findet, betrügt er seine freundin mit ihr. seine entschuldigung: "i only went with her cos she looks like you". da muss man sich wohl schon etwas bessere argumente einfallen lassen.
in acrylic afternoons fragt cocker: "can i stay here lying under the table together with you now?", im großen-1995 hit der band (mitgröhlgarantie), disco 2000, will der protagonist seine jugendfreundin wieder treffen, egal was es koste: "what are you doing sunday baby, would you like to come and meet me maybe, you can even bring your baby". lipgloss schließlich beschreibt das einseitige ende einer liebe – "he changed his mind last monday, so you’ve gotta leave by sunday." diesen song haben wir früher noch auf kassette in meinem polo gehört. und er fand das gitarrensolo am ende des songs jedesmal wieder furchtbar. aber es muss nunmal furchtbar sein, denn es geht um das fiese ende einer beziehung, da passt kein schönes solo. form follows function.
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