almis personal blog

auf wiedersehen

wie heißt es in friedrich torbergs tante jolesch so schön: "alle städte sind gleich, nur venedig ist ein bisserl anders". 

das ist wahr, denn lässt man die ponte della liberta hinter sich, um beispielsweise sein auto im prakhaus tronchetto abzustellen, so verlässt man auch die motorisierte zivilisation und betritt einen ort, der für eltern mit babys, verunfallte, körperbehinderte, kranke und alte menschen denkbar ungeeignet ist. man kann sich fortan nur noch per vaporetto oder gondel fortbewegen, seine wege zufuß zurückzulegen und viele, viele stiegen zu steigen. das ist altmodisch, aber auch herrlich. venedig ist weltabgewandt und dort zu leben sicherlich eine herausforderung.

natürlich bröckelt venedig, viele prachtbauten sind abgewohnt, die farben ausgebleicht, manche viertel wirken düster und dubios. doch wie kitschig und überkandidelt wäre die stadt, würde sie in makellosigkeit glänzen, würde alles renoviert und neu gestrichen werden. ein unerträgliches disneyland wohl ohne diesen speziellen charme, den man fast vergisst, wenn man die stadt einige jahre nicht bereist hat, der aber sofort wieder gegenwärtig ist, wenn man in der dämmerung den canale grande entlangfährt. adrians augen waren ganz groß und er wurde still.  

wenn er etwas größer ist wollen wir nochmal einen silvester wie 1995/96 dort verbringen. bei san marco gläser zerbrechen. in dorsoduro einen espresso trinken. peggy guggenheims bilder ansehen. und dinge tun, die wir bisher noch nicht getan haben. in diesem sinne – bis zum nächsten mal.  

venedig mit kind

wir haben venedig bewusst als erstes richtiges reiseziel zu dritt ausgewählt (bisher waren immer opa und/oder oma im urlaub mitdabei) und dafür gabs mehrere gründe. 

zum einen kennen wir venedig sehr gut und wissen wie die stadt funktioniert. wir wissen, wo man parken kann, wie das mit dem vaporetto fahren geht, wie man zum zentrum gelangt, wo man gut essen gehen kann und wo es kindgerechte zonen gibt. wir müssen also nicht lange fahr- und straßenpläne studieren und uns erstmal zurechtfinden, sondern haben eine gewisse “mindmap” der stadt im kopf. zum zweiten gibt es in venedig “seeboote”, wie adrian sie nennt. das bootfahren ist für ihn – wie andere öffentliche verkehrsmittel – spannend und abwechslungsreich. zum dritten ist die fahrzeit mit dem auto noch ideal, netto sind das etwa fünf stunden von wien aus. und viertens ist das buggy-tragen ueber die zahlreichen bruecken zwar durchaus sport für erwachsene, andererseits kann ein kind sich dort auch relativ frei bewegen, weil es viel platz zum laufen und keine autos gibt. venedig gilt vielleicht nicht als grüne stadt, hat aber doch einige grünflächen (giardini) und spielplätze anzubieten.

außerdem ist das essen in italien hervorragend: pasta und nudeln kommen immer gut an – und seit kurzem gibt es in venedig sogar ein hardrock cafe (in unmittelbarer nähe von san marco). also war auch für pommes gesorgt. und für kinderunterhaltung: gleich beim eingang kriegt man stifte zum zeichnen und lustigen “lesestoff” in die hand gedrückt.

auch unser ausgewähltes b&b beim arsenal erwies sich als absoluter glücksgriff. der vermieter war in unserem alter, sympathisch und unkompliziert. unser zimmer war komfortabel und recht groß. die nächte waren problemlos, da adrian anstandslos ein- und durchschläft. das frühstück war die größte herausforderung, da es in einer art venezianischem salon angeboten wurde, der neben den b&b zimmern liegt. da adrian in der früh nichts isst, hatte er wenig interesse am tisch zu sitzen, sondern schaltete statt gerne mal die lampen ein und aus, tobte herum und zog an noblen venezianischen tischtüchern. es ist erstaunlich wie schnell man in so einem fall dann mit dem frühstück fertig ist. harhar.

aber alles kein problem für unseren vermieter. beim verabschieden meinte er nur lächelnd: “next time with a little sister?”. der mann hat nerven, aber wie man weiß sind italiener meistens sehr kinderlieb und geduldig. auch ein guter grund, mit kids nach italien zu reisen.

geburtstag, zwei

adrian döste im richtigen moment weg und so konnten wir längere zeit bei den vorbereitungen zum dreh zusehen. da wurde eine art baldachin aufgestellt und ein nettes buffet aufgebaut (nudeln, tiramisu und andere italienische köstlichkeiten). da wurden venedig-fahnen aus den fenstern gehängt und boote in stellung gebracht. ein bulliger bodyguard lief grimmig an set hin und her. ein requisiteur schüttelte missbilligend den kopf über die fake-reisepässe für den film. anscheinend handelte es sich um relativ schlechte fakes. und dann kam ein nobles braunes motorboot entlang, bei dessen kabine die vorhänge zugezogen waren. ein paar menschen standen an bord und hielten ihre nase in den wind, aber interessant war hauptsächlich die person, die versteckt hinter dem vorhang sitzenblieb. angelina

nach einem kurzen zwischenstopp im hotel – wie gesagt drei minuten vom filmset entfernt – erhielt ich einen lieben geburtstagsanruf und lief, mich mit deutschland unterhaltend, zurück zum dreh. angelina war inzwischen auf der bildfläche erschienen und es ging los. mehrere male fuhr sie mit ihrem boot unter der brücke des arsenals hindurch, diesmal an deck. wie unser vermieter uns erzählt hatte, war das eine absolute ausnahme. die brücke ist sonst permanent verschlossen. die szene war schauspielerisch keine besondere herausforderung und im grunde genommen sah ich nur angelinas langes braunes haar, aber es war trotzdem unheimlich faszinierend. ich hatte das gefühl, etwas großartigem beizuwohnen. in diesem moment könnte wohl auf der ganzen welt nichts spannenderes passieren als dieser dreißig sekunden dreh. mich als kino-aficionado erwischte das einfach auf dem richtigen fuß. ein weiteres mal werde ich aufgeregt sein, wenn the tourist ins kino kommt und ich nur auf diese eine szene warte. 

der abend klang mit einem spaziergang zum markusplatz und take-away pizza für drei langsam aus. mir gelang es, ein (wie ich finde) für venedig, für san marco bei nacht charakteristisches foto zu schießen:

and then later when it gets dark, we go home. beim nachhausekommen kauften wir valpolicella in der bar des haueses unseres b&b’s und bekamen gleich passende gläser dazu geborgt. im stiegenhaus war es stockfinster und ich hielt "luce scale" (den lichtschalter fürs stiegenhaus) für einen hausbewohner mit wohlklingendem namen und wollte ihn davon abhalten, den armen aus dem bett zu klingeln.. soviel zum thema italienischkenntnisse.

adrian schlief schnell ein und wir tranken unseren wein im schein der nachttischlampe. just a perfect day.

p.s. freue mich sehr darüber, dass diese kleine geschichte im wunderbaren blog von fishy gefeatured wird. danke! 

geburtstag, eins

mein geburtstag begann mit herumlümmeln zu dritt im b&b bett, sonnenschein, toasts und törtchen, kaffee, telefonanrufen und smsen.

ich hatte mir gewünscht, einen ausflug nach burano zu machen, das ist eine insel in der lagune von venedig, die für ihre spitzenstickereien bekannt ist. und auch für ihre bunten häuser. von markusplatz fährt man mit dem vaporetto beinahe eine stunde dorthin, aber das lohnt sich immer. taucht man in venedig schon in eine welt am rande der welt ein, so ist burano noch etwas weiter entfernt als das ende der welt. und das ist manchmal ja auch ganz schön. am schiff wehte ein angenehmer wind, auf burano war es dagegen schon recht warm, sodass wir nach einem bummel durch das städtchen draußen mittagessen konnten. wenn man einen tag vor frühlingsbeginn geboren ist, ist man es nicht unbedingt gewöhnt, am ehrentag ohne jacke in der sonne sitzen zu können. 34 jahre musste ich werden… nach studium der speisekarte entschied ich mich für pasta, obwohl die pizza viennese (tomaten, mozarella, würstchen) und die pizza ufo (ingredienti misti – also "alle möglichen zutaten") sehr verführerisch klangen. quasi eine kulinarische sneak premiere.

gegen zwei ging es wieder nach venedig, genauer gesagt zum fondamento novo. um zurück zu unserem hotel zu kommen, musste man den irrgarten an venezianischen gässchen durchlaufen und den hinweise schildern (per rialto oder per san marco) folgen. und diese auch mal bewusst ignorieren. es gehört zu einem besuch in venedig dazu, plötzlich an einem platz zu stehen, den man nie zuvor gesehen hat und auch nie wieder finden würde, würde man ihn suchen. und an dem man keine ahnung hat, wie man weitergehen soll. tja und irgendwann stand da das "tourist"-dreh schild und wir konnten dort nicht mehr weiter, obwohl wir fast am ziel waren. einer der momente, in dem ich wirklich froh war, ein wenig italienisch zu verstehen. denn einer der assistenten dort erzählte seiner bekannten ausführlich, was später noch passieren würde. "alle cinque" (also um fünf) würden die dreharbeiten beginnen und auf ihre frage, wann "die beiden" kämen, erläuterte er: "lui no. oggi solo lei". also nur sie. er und sie sind in diesem fall johnny depp und angelina jolie.

man glaubt ja irgendwie das man das alles träumt…to be continued…

back

zurück aus dem wunderbaren venedig, wo ich den vielleicht besten geburtstag meines lebens verbracht habe. 

vorneweg: johnny habe ich nicht gesehen (er hatte drehfrei, hrmpf) – aber angelina. das war dann doch aufregend. und wenn ich eine dieser paparazzi-kameras hätte, hätte ich dieses foto gemacht, denn bei dem dreh im arsenal war ich dabei. sehr schwer wurde es mir nicht gemacht, fanden die dreharbeiten für the tourist doch direkt neben unserem b&b statt. und das genau an meinem geburtstag.

haben natürlich noch viel mehr anderes erlebt, paar fotos gibt es auch in kürze. hach, cool 34 zu sein.