adrian döste im richtigen moment weg und so konnten wir längere zeit bei den vorbereitungen zum dreh zusehen. da wurde eine art baldachin aufgestellt und ein nettes buffet aufgebaut (nudeln, tiramisu und andere italienische köstlichkeiten). da wurden venedig-fahnen aus den fenstern gehängt und boote in stellung gebracht. ein bulliger bodyguard lief grimmig an set hin und her. ein requisiteur schüttelte missbilligend den kopf über die fake-reisepässe für den film. anscheinend handelte es sich um relativ schlechte fakes. und dann kam ein nobles braunes motorboot entlang, bei dessen kabine die vorhänge zugezogen waren. ein paar menschen standen an bord und hielten ihre nase in den wind, aber interessant war hauptsächlich die person, die versteckt hinter dem vorhang sitzenblieb. angelina.
nach einem kurzen zwischenstopp im hotel – wie gesagt drei minuten vom filmset entfernt – erhielt ich einen lieben geburtstagsanruf und lief, mich mit deutschland unterhaltend, zurück zum dreh. angelina war inzwischen auf der bildfläche erschienen und es ging los. mehrere male fuhr sie mit ihrem boot unter der brücke des arsenals hindurch, diesmal an deck. wie unser vermieter uns erzählt hatte, war das eine absolute ausnahme. die brücke ist sonst permanent verschlossen. die szene war schauspielerisch keine besondere herausforderung und im grunde genommen sah ich nur angelinas langes braunes haar, aber es war trotzdem unheimlich faszinierend. ich hatte das gefühl, etwas großartigem beizuwohnen. in diesem moment könnte wohl auf der ganzen welt nichts spannenderes passieren als dieser dreißig sekunden dreh. mich als kino-aficionado erwischte das einfach auf dem richtigen fuß. ein weiteres mal werde ich aufgeregt sein, wenn the tourist ins kino kommt und ich nur auf diese eine szene warte.
der abend klang mit einem spaziergang zum markusplatz und take-away pizza für drei langsam aus. mir gelang es, ein (wie ich finde) für venedig, für san marco bei nacht charakteristisches foto zu schießen:
and then later when it gets dark, we go home. beim nachhausekommen kauften wir valpolicella in der bar des haueses unseres b&b’s und bekamen gleich passende gläser dazu geborgt. im stiegenhaus war es stockfinster und ich hielt "luce scale" (den lichtschalter fürs stiegenhaus) für einen hausbewohner mit wohlklingendem namen und wollte ihn davon abhalten, den armen aus dem bett zu klingeln.. soviel zum thema italienischkenntnisse.
adrian schlief schnell ein und wir tranken unseren wein im schein der nachttischlampe. just a perfect day.
p.s. freue mich sehr darüber, dass diese kleine geschichte im wunderbaren blog von fishy gefeatured wird. danke!
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