immer wenn ich victoria von schweden sehe, muss ich an k. denken, meine beste freundin aus kindertagen. meine großmutter meinte immer, dass k. victoria ähnlich sähe. k., mit der ich jeden sommer verbrachte, in diesem kleinen kärntner dorf.
ich weiß nicht wie victorias sommer als kind aussahen, doch k. und ich hatten die wunderbarste zeit. wir waren den ganzen tag draußen. vormittags gingen wir im wald pilze suchen und nachmittags im schattigen garten von k.’s tante im bottich baden. wir flitzen mit unseren rädern herum. fuhren auf traktoren mit – ich liebte das rumpeln und das rattern der maschinen. oder wir gingen kartoffel jäten. zeitungen austragen. bei hochzeiten zusehen (und versuchten nach der zeremonie kleingeld und bonbons zu fangen – dafür gibt es einen schönen windisch-kärnterischen ausdruck, den ich aber nicht buchstabieren kann). wir trafen andere kinder und spielten verstecken. tollten auf heuböden herum. hüpften gummi. jeden abend holte mein großvater mit einem krug heißes wasser und jeden abend trommelte er denselben takt auf diesen krug. er brachte uns immer zum lachen.
als victoria während der pubertät in eine krise geriet, weil sie andauernd von den medien beobachtet wurde, wurde es zwischen k. und mir auch komplizierter. die sommer bekamen einen anderen charakter. wir waren keine kinder mehr, die selbstverständlich miteinander spielen konnten und dieselben vorlieben teilten. die monate, die uns trennten, schienen von jahr zu jahr unüberwindbarer zu werden und unsere interessen entwickelten sich in verschiedene richtungen. zum nachdenken ging ich alleine in den wald. oder setzte mich zum schreiben hinter eine scheune. wir waren nicht mehr so fröhlich. mein großvater war krank und nun versuchte ich ihn zum lachen zu bringen, wenn es ihm schlecht ging.
heute liegt auch diese zeit lange hinter uns. ich verbringe jeden sommer ein paar tage in diesem dorf, das ich liebe. meine großeltern sind gestorben, aber mein mann ist da, mein sohn. wie ich es mir immer gewünscht habe. und k. darüber freue ich mich. ihr trockener humor, den ich immer sehr geschätzt habe, ist zurück. wir denken gerne an unsere days in the sun zurück. nun laufen ihre nichte, ihre neffen und mein sohn die wege entlang, die unsere waren.
und victoria? auch sie ist erwachsen geworden und beweist, dass eine prinzessin im jahr 2010 mit 33 heiraten darf. und dann durchaus einen bürgerlichen mit einer coolen nerdbrille. und auch wenn diese hochzeit keine bescheidene indie-feier ist, sondern pomp und trara und stundenlange live-berichterstattung im fernsehen bedeutet, dann gibt es da doch diesen oder jenen moment, der nur dem paar gehört. ob wohl victoria auch gerne a dustland fairytale hört?