almis personal blog

the american

die lohnarbeit in gesetzesfernen branchen wird im kino vornehmlich so dargestellt: crash. boom. bang. da gibts action, testosteron und adrenalinausschüttungen am laufenden band. häufig ist die special effects-abteilung hierbei mehr gefordert als regie, drehbuch und schauspieler. 

anton corbijns porträt des amerikanischen auftragskillers jack (george clooney) ist erstmal wohltuend anders: still und dialogarm ist der film geworden, fast kontemplativ. man sieht jack über die schulter, als er nach italien kommt, um dort einerseits zuflucht zu finden, andererseits einen auftrag auszuführen. man begleitet ihn beim erkunden seiner neuen wohnung, der umgebung, man sieht ihm bei den wenigen begegnungen mit seinen mitmenschen zu. auch jobtechnisch geht er es ruhig an. er soll eine raffinierte waffe bauen, mit der dann eine komplizin einen mord begehen soll, er soll aber nicht selbst schießen. der film lässt sich sehr viel zeit und stellt seinen protagonisten klar in den mittelpunkt, der dem zuseher trotzdem merkwürdig fremd bleibt: man erfährt nichts von seinen leidenschaften, von seinen maximen, er scheint an keine werte zu glauben, kaum interessen oder ziele zu haben.

quelle: foto cgs1

der film arbeitet mit extrem ästhetischen bildern. der regisseur ist auch fotograf und das sieht man. wunderbar wie er etwa ein kleines italienisches dorf bei nacht aus der vogelperspektive zeigt – es sieht so aus, als würden sich die dächer bei dunkelheit aneinanderschmiegen; die scheinbar endlos langen straßen der schroffen landschaft, die kleinen wälder und flüsse werden von corbijn ebenso gelungen in szene gesetzt wie sein hübscher hauptdarsteller jack; er sitzt in kargen cafes vor großen fenster (vorsicht, denkt der zuseher), er macht sit-ups, er schraubt an waffen herum. sehr schön anzusehen. 

der plot allerdings erweist sich als ziemlich eintönig und ereignislos (und das sage ich – konsument das jarmusch-gesamtwerks), man entwickelt den verdacht, dass jede hausfrau in sulmona ein aufregenderes leben führt als profikiller jack. ok – vielleicht ist das realistisch, wahrscheinlich realistischer als die permanenten verfolgungsjagden und schußwechsel, die hollywood sehr oft bietet. dennoch fragt man sich mit zunehmender filmdauer nach der relevanz des vorliegenden werks.

…to be continued…


´1 danke für die fotos an liebe freunde, die im sommer dort urlaub gemacht haben, wo george clooney arbeitet. 

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