der film bridesmaids gilt als weibliches equivalent zu den beiden hangover teilen. das ist insofern richtig, als dass bridesmaids keine herkömmliche rom-com, kein normaler chic flic und keine klassische frauencomedy ist, sondern ebenso frech, phasenweise derb und unverblümt daherkommt, wie die jungsklamotte. anderseits gibt es doch einige unterschiede.
zunächst mal würde wohl kein mann sentimentale tränen verdrücken, wenn er hört, dass sein bester freund vor ihm heiratet. selbst wenn er – wie protagonistin annie (kirsten wiig) – gerade keine beziehung hat. aber das ist nur ein detail.
offensichtlicher werden die abweichungen, wenn man die struktur des films betrachtet. in hangover gibt es ein relativ unbedeutendes vorgeplänkel, während dem die charaktere vorgestellt werden. dann gehts nach vegas und boooom. annie hat ein leben und dieses leben steht im mittelpunkt des films, erst dann kommt ihr engagement als trauzeugin, ihre pläne für den junggesellinnenabschied, die anproben, das shopping mit den girls usw. erzählt wird ihre geschichte, nicht die eines polterabends. auch wenn es da wie dort hoppalas und unplanmäßigkeiten gibt.
hangover hat es mit seinen 4 bzw. de facto drei protagonisten einfacher als bridesmaids, wo es gleich fünf maids und eine braut gibt – freilich haben nicht alle gleich viel screentime. den derben part übernimmt die als süße sookie aus gilmore girls bekannte melissa mc carthy und zwar ohne rücksicht auf verluste und sehr schmerzfrei, was peinliche momente betrifft.
generell hat bridesmaids viele szenen, die kultverdächtig sind, die gut gespielt sind, und auf unkorrektem, frechem humorverständnis basieren. ein film, bei dem man sich außergewöhnlich gut und dennoch nicht unter niveau amüsieren kann.