Am Dienstag waren wir bei Adrians Freund zum jausnen und nachher etwas Herumtollen im Schnee eingeladen. Sie haben hinterm Haus eine Naherholungszone, wo man im Sommer spazieren und rollern und im Winter rodeln kann. Was wir getan haben.
Es war ein eher milder Wintertag, die Kinder waren dick eingemummelt, die Stimmung gut. Doch auf dem Nachhauseweg klagte Adrian dann plötzlich über Bauchschmerzen, Müdigkeit, Kälte. Ich trug ihn zum Bus, was rückblickend betrachtet, wahrscheinlich keine gute Idee war, da er sich dadurch gar nicht mehr bewegte, sondern noch mehr auskühlte. Im Bus sprach nur noch von einer heißen Badewanne, wurde dann apathisch und das wurde mit der Zeit dann doch etwas angsteinflößend für mich, mir kam vor, als ob der Bus gar nicht vorwärtskommen würde.
Gottseidank war Mr. Almi (krank) zuhause, wir zogen Adrian sofort aus (offenbar war von oben Schnee in die Schuhe gekommen, denn die Schuhe selbst waren innen trocken, der Fuß weiter oben aber kalt und nass), wickelten ihn in eine dicke Decke und auch der Fön kam zum Einsatz. Adrian schlief sofort ein… und wachte nach 20 Minuten auf, um zu fragen, wo sein neues Auto ist. Und ob er jetzt endlich in die Badewanne kann. Puuuuuh.
Das sind dann diese Momente als Mutter, wo man auch nach fünf Jahren noch wie eine Anfängerin fühlt. Dieser Zwiespalt zwischen laissez-faire und (Über)Behütung, der Grad zwischen sie selbstständig machen lassen und der Angst, ihnen zuviel zuzumuten. Diese permanente Aufmerksamkeit, zu erfühlen, wenn etwas nicht mehr gut ist und die Scheu davor, zu einer Überwachungseinrichtung zu werden. Das alles macht Mutterschaft zu einem erheblich größeren Teil aus, als ich mir das vorher vorgestellt hätte.