almis personal blog

Inherent Vice

Ich gebe zu, das erste, was mich bei Filmen neugierig macht ist ihr Titel. Da muss ich noch gar nichts vom Inhalt wissen, es gibt unwiderstehliche Filmtitel, von denen ich mich wie magisch angezogen fühle. Da muss die Inhaltsangabe dann schon sehr unattraktiv sein, dass ich mir den nicht ansehe.

Sowas wie Fear and Loathing in Las Vegas (da reicht auch die Kenntnis des Titels, weil Plot gibt es eh keinen harhar), wie Eternal Sunshine of the Spotless Mind oder Dr. Strangelove or How I stop worrying and love the Bomb, etwas wie In the Mood for Love, wie No Country for Old Man oder Night on Earth. Ok, ich könnte noch länger so weitermachen.

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Jedenfalls wars beim letzten Film, den ich gesehen habe, auch so. Ein toller Titel. Inherent Vice. Auf den ersten Blick gar nicht so leicht übersetztbar. Dazu noch ein genialer Hauptdarsteller (Joaquin Phoenix) und einige interessante Nebendarsteller (Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon, Benicio del Toro). Und, obenauf, eigentlich eine Literaturverfilmung, also das Drehbuch wurde aus einem Buch von Thomas Pynchon adaptiert. Den ich eigentlich kaum kenne, abgesehen von der Elfriede Jelinik Antwort, wen sie gerne als nächsten Nobelpreisträger sehen würde. Nämlich ihn: Pynchon. Na der muss auch irgendwie schräg sein (so mein erster Gedanke). Ach ja und der Regisseur ist übrigens Paul Thomas Anderson, der uns Filme wie Magnolia oder Boogie Nights bescherte.

Tja, jedenfalls war hat Inherent Vice dann nicht zuviel versprochen. Ein sehr dichter Film, mit relativ verworrenen Handlungssträngen, die man aber nicht im einzelnen währenddessen aufdröseln muss, um Spaß an dem Film (es ist im Prinzip eine Komödie) haben zu können. Die Dialoge sind stark und Phoenix überstrahlt alles. Siebziger Jahre Flair, wie es im Buche steht, plus dazupassender Musik. Und außerdem kann ich jetzt erklären, was “Inherent Vice” bedeutet. Das ist ein Phänomen, das eigentlich einen Mangel ausdrückt. Sowas wie: Eier, die zu Bruch gehen, wenn sie zu Boden fallen oder Schokolade, die in der Sonne schmilzt.

Ich würde sagen, anschauen, wenn man auf sowas steht, nur noch in einem Kino Wiens, dem Admiral, möglich und das ist ein Genuß für sich. Hier der Trailer.

 

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