almis personal blog

Nach dem Geburtstag

Die Geburtstagsparty für dieses Jahr hätten wir dann auch mal wieder geschafft.

Manchmal überschätze ich mich ja gnadenlos selbst und denke mir, da bei mir die Kinder des Hauses täglich ein und ausgehen, ich die meisten also sehr gut kenne, was soll schon sein, dann biete ich diversen Nachbarn und zwei Schulfreunden doch einfach an, alle mit öffentlichen Verkehrsmittel zur Partylocation Monki Park mitzunehmen (das bedeutet einige Stationen mit dem Bus, zwei Stationen U6). Wie schwer kann das sein?

Ich hätte wohl die Reaktionen, die ich von den Eltern auf diesen Vorschlag bekommen hab, ernster nehmen soll, denn die lauteten: “Das willst du dir wirklich antun?”, “Bist du sicher?”, “Schaffst du das eh?”, “Wird dir das nicht zuviel?” “Na servas”…Erstens mal war meine Mama auch dabei, also zwei Erwachsene, was soll da sein? Zweitens haben mich diese Aussagen natürlich noch mehr angestachelt. Nur weil ich “nur” ein Kind habe und nicht zwei bis drei, heißt das nicht, dass ich nicht mit mehreren Kindern, na gut, 7, 8, in den Öffis fertig werde.

Es wäre auch nicht schwer gewesen, wenn Kinder sich idealtypisch verhalten würden. Einfach zum Bus gehen, einsteigen, aussteigen, Ubahn einsteigen, aussteigen, mit dem Lift rauffahren fertig. Stattdessen begannen sie schon gleich nach dem rausgehen zu raufen (gerade sehr angesagt bei den Jungs, muss wohl so sein?), sich gegenseitig umzuschmeißen, und v.a. einerseits andauernd (weg) zurennen bzw. andererseits unfassbar langsam nachzutrotten. Dazu die Geschenke tragen, die Schultaschen, diverse Fragen beantworten etc. Als wir im Monki Park ankamen, war ich komplett verschwitzt, aber happy. Dort konnten sie ja toben, ohne, dass wir dauernd dahinter sein müssen. Na ja, im Blick behält man sie schon irgendwie, aber an sich kann ja nix sein.

Ich machte meiner Mutter Hoffnung, dass sie am Heimweg dann sicher schon sehr müde sein würden, ohne selbst daran zu glauben. Das Weggehen aus dem Monki war dann aber auch wieder eine Herausforderung, alle Kinder einfangen, sie auf einem Fleck zu halten, wieder alle Dinge einzusammeln, und die ständig sich wiederholende Frage eines Nachbarn “Kann ich dann noch zum Ad? Kann ich dann noch zum Ad? Kann ich dann noch zum Ad” immer wieder mit “Jetzt schauen wir mal, dass wir hier raus kommen” zu beantworten.

Der Albtraummoment ereignete sich dann nach Verlassen des Monki Parks. Ein Kind wurde von seiner Mutter abgeholt (thank god!), und sie war noch nicht da, dh eigentlich sollten wir warten, aber alle anderen Kinder liefen zum Aufzug, und machten Anstalten, diesen zu betreten. Wer die Millenium City kennt, weiß: es gibt fünf Stockwerke, mit unzähligen Gängen, die dann zu unzähligen Geschäften, Kino usw führen, wenn die jetzt alleine wegfahren und irgendwo aussteigen, womöglich auch nicht alle gemeinsam, wie stehen die Chancen, dass ich sie dann alle in absehbarer Zeit wiederfinde? Da brach bei mir dann schon leichte Panik aus. Ich musste also laut werden, sehr laut. So laut, dass die Kinder tatsächlich auf mich aufmerksam wurden, wie angewurzelt stehen blieben, und mich interessiert musterten, wie einen Vulkan, der schon beträchtlich rauchte und sicher bald Lava absondern würde. Leider wurden auch alle anderen Leute auf mich aufmerksam, inklusive der einen Mutter, die gerade ihr Kind abholen wollte. Ähm. #imbodenversink. Aber ich denke, ich habe souverän reagiert, mit einer Aussage a la “Es ist nicht so, wie es aussieht. Es war wirklich sehr entspannt.” Harhar.

Nun ja, wir habens alle gut (und waschelnass im Übrigen, denn es schüttete dann noch) nachhause geschafft und wenn das Kind dann sagt: “Danke Mama, das war so eine tolle Party”, hat es sich wenigstens auch gelohnt. Und ich hab jetzt 360 Tage bis zur nächsten.

Neustart, drei

Die dritte Strohwoche ist fast um, und damit dieses ganze Stroh-Dings in seiner Gesamtheit.

Das Wochenende war gekennzeichnet durch Hausgemeinschaftsplüsch. Da ich arbeiten musste, hatte ich keine großen Pläne gemacht, aber die Nachbarfamilie hat Adrian zu einem Ausflug mitgenommen und dafür hat der Nachbarsjunge dann bei uns geschlafen. Ich bin mit meiner Arbeit fertig geworden, ohne die Nacht dafür nutzen zu müssen, was sehr angenehm war.

Generell war die dritte Woche wieder besser als die zweite. Ich musste zwar wieder mal zu Fielmann (neue Fassung), und diverses zur Geburtstagsparty besorgen, dafür gabs mehr Honorar als erwartet für einen Auftrag, und ich hab mir am Mittwoch Abend das Il Volo Konzert Un aventura straordinaria, aufgezeichnet aus der Arena di Verona, online via Rai uno angesehen. Es ist zwar nicht exakt vergleichbar, mit Kopfhörern vorm PC zu sitzen und zu hoffen, dass die Verbindung nicht schlappmacht – vor allem, wenn man schon mal in der Arena war und weiß, wie toll das Ambiente ist – aber es war doch sehr nett.

Außerdem hab ich, als ich beginnen wollte, dem Kind Eine unendliche Geschichte vorzulesen, die Widmung meiner besten Volksschulfreundin E. vorne drinnen gefunden. Sie hat mir das Buch offenbar zu unserer Erstkommunion 1984 geschenkt. Was wiederum witzig ist, weil Adrian auch in Kürze mit dem Vorbereitungskurs anfangen wird. Schön ist, dass wir immer noch in Kontakt sind und ich ihr das via Facebook erzählen konnte. Sie hat mir dann ein Klassenfoto aus der Zeit geschickt, oh my. Harhar.

Darüberhinaus haben wir mit dem Antolin Programm für Volksschüler angefangen. Dort kann man zu den Büchern, die man liest, jeweils ein Quiz lösen. Dafür bekommt man Punkte. Ist ganz witzig, wenn auch die Fragen teilweise sehr detalliert sind. Jedenfalls wollte Adrian dann gleich drei (kürzere) Bücher hintereinander lesen und das Quiz allein am PC ausfüllen. Passt.

So, irgendwann wirds in diesem Blog auch wieder um andere Dinge gehen, aber in den letzten Wochen war nicht wirklich Zeit dafür.

Bozen, damals und heute

In ein paar Tagen hat das Kind Geburtstag und heute ist genau so ein Tag, wie er damals vor acht Jahren in Bozen auch war. Sonnig, blauer Himmel, in der Sonne fast noch ein bisschen heiß. Deshalb sehr viele ambivalente Gefühle bei mir. Manchmal bilde ich mir ein, dass es da und dort ein wenig so wie im Krankenhaus riechen würde, was immer irgendwie Beklemmung auslöst.

Mich macht dieser Geburtstagscountdown und das Wetter dazu irgendwie immer schon tagelang vorher unruhig (- und das nicht nur, weil ich eine Kinderparty mit 12-en vor mir habe, harhar)

21.09.15 - 1

Mein Schwager hat ein Foto von Bozen (mit Blick auf den Rosengarten) geschickt, und genau so erinnere ich mich auch an die Stadt. So wars, als ich ein oder zwei Tage nach Adrians Geburt das erste Mal vorm Krankenhaus gestanden bin und in die (wenn auch andere) Weinberge geschaut habe. Irgendwie war der Anblick damals tröstlich, bei all den verzweifelten Gefühlen.

Ausschlafen

Nachdem mich das Kind unter der Woche verständnislos fragt, warum ich ihn um sieben aufwecken muss, weckt er mich Samstag um 6.38. Ich mache immerhin noch einen kleinen Powernap während er spielt.

Und heute, am Sonntag – wie hatten einen Übernachtungsgast und die beiden sind um 22 Uhr schlafen gegangen, nachdem sie den halben Tag in Niederösterreich einen Ausflug gemacht haben, inklusive Radfahren und kleiner Wanderung – steht er um 6.10 vor meinem Bett. Fürs Protokoll: Es war noch nicht mal hell und exakt fünf Minuten vor meiner Wochentag-Aufstehzeit. Aber er wünscht mir freundlich “Guten Morgen.” Immerhin hatte er da einen Spielkameraden, der auch schon wach war. Also noch etwas dösen möglich.

Warte aber weiterhin auf die Zeit, wo man am Wochenende ausschläft, so bis acht halt.

Neustart, zwei

Die zweite Schul-, Arbeits und auch Strohwoche war ein bisserl zach.

Zwar gabs ein paar erfreuliche Dinge, u.a. auf dem beruflichen Sektor, anscheinend werde ich nämlich doch noch Wissenschafterin, nachdem ich der Germanistik ja immer zu “populärwissenschaftlich” war. Ich habe an einem Vortrag mitarbeiten dürfen, das hat zum einen großen Spaß gemacht, war zum anderen auch herausfordernd und außerdem bekam ich positives Feedback. More to come.

Außerdem war ich mit einer Freundin essen und einmal zum Frühstück verabredet, ich habe das Kind für die Erstkommunion angemeldet und habe eine Menge rausgewachsene Hosen eines Kiga-Freundes bekommen (danke!), also so schlecht war die Woche eigentlich doch nicht. Harhar.

Aber das Wetter hat mich ziemlich geschafft, es war sehr schwül in Wien, und ich hatte “Kreislauf”, außerdem gab es diese Woche ein paar Diskussionen mit dem Kind, von dieser Art, die sich im Kreis drehen, und die einen mürbe machen. Zwar gabs danach immer eine vernünftige Aussprache, so nach zwei, drei Stunden (harhar), aber trotzdem geht das ein bisschen auf die eh schon brüchige Substanz.

Mal sehen, was die dritte Woche bringt. Jetzt: il Volo, Brunetti, Badewanne.

Neustart

Die erste Schul-, Arbeits- und auch Strohwoche ist gut vorbei gegangen. Das Kind bzw. die Kinder des Hauses sind relativ erschöpft vom neuen Rhymthus. Das wird vermutlich nicht lange anhalten, also genieße ich es noch. Leider bin ich auch nicht gerade taufrisch, durch den frühen Tagestart. Harhar.

In unserer Volksschule wurden drei Kinder unseres Stiege eingeschult – letztes Jahr waren es vier unserer Stiege. Als ich der Mama einer Schulkollegen Adrians, deren Sohn in die erste Klasse kam, sage, dass ein Kind von unserem Haus in seine Klasse geht, meinte sie: “Ihr habt aber ganz schön viele Kinder, oder?” Habe dann mal nachgezählt, also nur unsere Stiege und ich bin nicht sicher, ob ich an alle gedacht habe, aber das wären 25 Kinder. Auf Stiege eins werden es auch ungefähr soviele sein. Ja, wir sind wohl ein kinderreicher Bau.

Aber zurück zur Woche: es gab mal abends Palatschinkenessen bei den Vormietern, mehrere interessante Projektgespräche, einen Elternabend (der diesmal nur zwei Stunden dauerte), einmal Elternabend Babysitting für Nachbarn, Malkoffer-, Werkkoffer, Zeichenmappe, Turnsackerl usw Schlepperei zur Schule (ich glaub, es ist jetzt alles dort) und zwei Fielmann-Besuche zwecks “Brillenoptimierung”. Außerdem hab den Geschirrspüler repariert.

Schule reloaded

Heute haben die Kinder vieler Freunde ihren ersten Schultag in der Volksschule bzw im Gymnasium gehabt. Ich hab an jeden einzelnen gedacht, diverse whats app Nachrichten versendet und hoffe, dass alle einen guten Start in einen neuen Lebensabschnitt hatten.

Bei uns dagegen ging es relaxter zu, Beginn der zweiten Klasse war recht unspektakulär im besten Sinn, kein Grund für eine schlaflose Nacht oder sonst wie gesteigerte Aufregung. Kind schlief um halb acht noch immer tief und fest – das hätt ich einmal in den Ferien erleben wollen – los gings heute ausnahmsweise erst um neun.

In der Schule dann kam mir das Kind schon fast groß vor, gegenüber den Taferlklassler, schön wars, manche Eltern wieder zu treffen und gleich mal eine halbe Stunde zu plaudern. Ein Vater klagt mir, dass sein Kleinkind ihn momentan wieder 5, 6 Mal pro Nacht weckt. Ich habe echtes Mitleid. Etwas unentspannt wurde ich, als ich die einzukaufende Matieralliste gesehen habe, der Pagro ist jetzt auch wieder um 65 Euro von mir reicherr.

Daheim dann läutete gleich wieder einer der Nachbarsjungs. Ich frag ihn so: “Na wie wars in der Schule?” Er: “Schiach“. Ist das nicht süß? Harhar. Die Drittklassler sind natürlich schon noch eine Spur cooler als “wir.”

Nun sitze ich im Wohnzimmer und binde Bücher ein, beschrifte Stifte, unterschreibe diverse Zettel, füllen einige Formulare aus – und die Kids rollern und spielen im Hof Fußball, bei einem Wetter, das eher schon zum Heizung aufdrehen einlädt. Aber immerhin regnet es nicht in Strömen, wie voriges Jahr!