Dolores O’Riordan ist gestern im Alter von 46 Jahren gestorben. Das hat mich schon geschockt, sie ist nur ein paar Jahre älter als ich. Und die Cranberries waren in meiner Jugend ein ziemlich großes Ding.
Ihren größten Hit, Zombie, mochte ich allerdings nicht so gern. Natürlich nicht, weil er schlecht ist, sondern weil er zu der Art von Musik gehört, die in eine Schublade stecken will und nicht mehr aufmachen. Oder alternativ in so eine Schachtel, die man mit einem kleinen Schlüssel zusperren kann und nie mehr öffnen. Am besten den Schlüssel verlieren. Warum? Weil er bei mir Gefühle auslöst, die ich nicht spüren will. Und ich gehe damit sehr erwachsen um, finde ich, indem ich sie wegschließe, harhar.
Es ist jetzt nicht unbedingt so, dass die anderen Songs der Band sehr lebensbejahend und fröhlich wären. Aber sie machen mich nicht so verletzlich. Sie sind eher auf eine halbwegs angenehme Art traurig und nachdenklich, auf eine Art, die ich mir gerade noch zumuten kann. Die Videos sind meistens schwarz/weiß, die Iren erscheinen als etwas skurilles Völkchen und die Straßen wirken immer kalt und schmutzig. Trostlos das alles. O’Riordan trägt die Haar kurz, entweder blond oder schwarz. Es ist eine ganz eigene Stimmung, die vermittelt wird.
So richtig unbeschwert glücklich, scheints, mag hier niemand sein, alles ist sehr ambivalent und kompliziert.
Andererseits haben sie hier einen Punkt: Das Leben ist nun mal ambivalent und kompliziert und bittersüß.
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