almis personal blog

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Heute hier ein kleiner Fm4 Schwerpunkt.

Weil ich es vergessen hatte zu erwähnen: natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder den Schreibwettbewerb wortlaut, diesmal ist das Thema “Kontakt”. Und ja, ich hoffe, das ergibt nicht nur Geschichten, die sich mit Corona auseinandersetzen #ausgründen. Auf twitter hat mir eine liebe Bekannte geschrieben: “Diesmal gewinnen wir“, weil wir beide schon zweimal mitgemacht haben und es jedes mal nicht auf die Longlist geschafft haben. Ich nehme an, es ist verlorene Liebesmüh, aber ich werde es wieder versuchen, und bei meiner Geschichte geht es nicht um Corona, sondern um das, was mich am allermeisten immer wieder aufs neue interessiert: menschliche Beziehungen.

Während ich das schreibe, höre ich gerade die Marathonlesung von Albert Camus “Die Pest“. Diverse Promis lesen den gesamten Roman, insgesamt über zehn Stunden lang. Es ist faszinierend, wie stark die Parallelen zur derzeitigen Corona-Situation sind. Die Pest bricht in der algerischen Stadt Oran aus, begonnen hat es mit einigen toten Ratten, ganz harmlos. Zuerst kommt das Verleugnen und Unterschätzen der Situation, dann die Ausgangsbeschränkungen, die Auslagerung der Leichen an andere Orte, Begräbnisse ohne Besucher, der Zusammenbruch der Wirtschaft, die rasante Zunahme der Arbeitslosigkeit; Betrachtungen über Korruption und menschlichen Zusammenhaltes.

Abgesehen von diesen Parallelen ist die Beobachtungsgabe und Formulierungskunst Camus’ erstaunlich. Etwa mit kleinen Sätzen wie “Das übrige Mittagessen verging auf der Suche nach einem Gesprächsthema.”

Die Pest-Lesung wird ab morgen einen Monat online abrufbar sein.

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Alle auf Twitter kaufen Germ und Anfang der Woche dachte ich noch: WTF? Es muss an Corona liegen, dass in mir die Idee keimte, selbst einen Striezel zu backen, siehe auch mein letzter Eintrag. Das ist schon recht außergewöhnlich, denn ich habe bisher nichts, ich wiederhole absolut nichts in meinem Leben gebacken. Sollte es mal ein besonderer Nachtisch sein, habe ich Tira mi su gemacht. Aber nichts, was in den Ofen kommt.

Nachdem ich letztens schon erläuterte, warum ich nichts backe – man muss sich genau an die Zutaten-Mengenangaben richten – hatte ich eigentlich nicht viel Hoffnung, dass das was werden würde. Ich nahm das erstbeste Rezept, das Google ausspuckte. Immerhin frage ich das Kind, in der Hand eine Packung Butter mit 250 Gramm, wieviel davon ca. 150 Gramm seien. Das Kind antwortete etwas mehr als die Hälfte, also nahm ich eben etwas mehr als die Hälfte. Und so ähnliche machte ich es auch mit dem Zucker und dem Germ. Ähm.

However, hier ein Vorher/Nachher Bild:

Beim Herausnehmen aus dem Ofen dachte ich: wow was für ein Monster. Gerochen hat es super, aber würde es auch nach irgendwas schmecken? Dafür gibt es nur einen, den härtesten und unerbittlichsten Tester: das Kind. Ich reichte ihm ein Stück, er biß ab, kaute und forderte: “Bitte mit Butter drauf”. Tja, Experiment wohl gelungen.

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Die derzeitige Situation bewegt mich tatsächlich dazu zu überlegen, einen Striezel zu backen. Why?

Ich verstehe weder, was der Unterschied zwischen Hefe und Germ ist, ob es überhaupt einen Unterschied gibt und was in diesem Zusammenhang Trockenhefe ist. Ich habe/hatte keine Ahnung, was Magerquark ist und Hagelzucker oder ein Knethaken. Und ist ein Striezel etwas anderes als eine Pinze? Oder ein Reindling? Pohaca ist jedenfalls was anderes, den habe ich immer im Rosental gegessen und den traue ich mir defintiv nicht zu, obwohl unheimlich gut. Was ich jedenfalls weiß: es soll keine Rosinen drinnen haben, denn ich gehöre zur Anti-Rosinen Fraktion.

In other news: Das Kind hat seine Physikaufgabe zurückbekommen und das mit 9 von 8 möglichen Punkten. Das erinnert mich an das sehr geniale Buch The secret diary of Adrian Mole, und da an das Kapitel, in dem Adrians Freundin Pandora auf den Geschichtetest 21 von 20 Punkten bekommen hat, weil sie den Vorname von Hitlers Vater wusste.

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Ein schönes frühlingshaftes Wochenende war das.

Ich mache Homeschooling-Endspurt vor den Ferien und koche andauernd irgendwas. Nebenbei höre ich Alkis Vlassakakis (Co Host von Marco Schreuder im ESC Podcast) im Ganz Wien Podcast, er erzählt, dass Andi Knoll nach der Präsentation von Rise like a Phoenix damals 2014 in der Ubahn zu ihm gesagt hat: “Na hoffentlich kommen wir damit ins Finale.” Und Alkis daraufhin: “Was heißt ob wir ins Finale kommen, wir werden gewinnen.” Prophetische Worte. Ich verdränge, dass es heuer keinen ESC geben wird, dafür jetzt doch die Tage der deutschsprachigen Literatur (aka Bachmannpreis). Das freut mich schon sehr, vor allem, weil ich heuer auch wahrscheinlich mal Zeit haben werde, mir viel davon anzusehen.

Lustig war diesmal in der gestrigen ZIB1, als Dieter Bornemann Nadja Bernhard darüber informiert, dass Friseure wohl die letzten sein werden, die aufsperren und sie so drei Sekunden Schockstarre. Ja liebe Nadja so geht es uns allen, auch mir, obwohl meine Mutter Friseurin ist, aber das nutzt mir im Moment auch nichts. Wobei ich seit Corona und einem der längeren Telefongespräche mir ihr weiß, wieso sie überhaupt Friseurin wurde. Als sie 12 Jahre war, kam ihre Freundin mit Geld vorbei und fragte sie, ob sie mit ihr zum Friseur gehen würde. Meine Mama meinte, sie nehmen lieber das Geld, gehen Eis essen und sie – Mama – würde ich ihr dafür die Haare schneiden. Das tat sie ziemlich gut und der Rest ist Geschichte.

Ach ja, die Queen hat sich heute an ihr Volk gewendet, und ich muss ehrlich sagen, es war emotionaler als damals als Diana gestorben ist. Oder wie London Korrespondentin Eva Pöcksteiner meinte: Wenn die Queen via TV zu ihrem Volk spricht, dann ist entweder Weihnachten oder es ist was wirklich schlimmes passiert…

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Kreativ geht es weiter, mit Zeichenunterricht, Vorgabe: der Spagetthiesser. Da musste ich gleich an Sophia Loren denken und habe mir ein Foto von ihr zum Vorbild genommen.

Langsam finde ich Gefallen an dem Zeichen- und Werkunterricht. Spooky

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Na schaut ja gar nicht so schlecht aus:

Gestern Abend hab ich dann gebügelt, das erste Mal seit dem Lockdown und dazu Info-Sendungen des ORF geschaut. Insbesondere interessant war die Am Schauplatz Doku über Ischgl, dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Ort, an dem der Coronavirus gleichmäßig über Teile von Europa verbreitet wurde.

Ich fand sehr gut an dieser Doku von Ed Moschitz, dass sie auf schwarz/weiß Malerei verzichtet hat. Eigentlich wollte Moschitz eine andere Reportage drehen, über ein Ischgl auf Idenitätssuche, abseits des brachialen Apres-Ski Tourismis, Stichwort Klimaneutralität. Darüber geht es im ersten Teil seines Filmes, bevor sich die Ereignisse überschlagen. Dazu muss man wissen, dass Ischgl eigentlich ein einfaches Kuhdorf war, weitab vom Schuss, ohne große wirtschaftliche Perspektive – bis die erste Seilbahn gebaut wurde. Und bis eine gigantische Marketing-Maschinerie gestartet wurde, die Ischgl ein Image verpasst hat, dass es weder loswerden wollte, noch konnte.

Jetzt kann man natürlich den erhobenen Zeigefinger heben. Tatsache ist: ich kenne ein kleines Dorf in Kärnten, das auf Tourismus verzichtet, das seit einigen Jahre nicht mal mehr ein Gasthaus hat, wo einmal am Tag ein öffentlicher Bus fährt. Ich liebe dieses Dorf, es ist das Dorf meiner Kindheit, es ist unberührte Natur und Geborgenheit. Es ist aber auch ohne große Perspektive, die Kinder pendeln auf die höheren Schulen nach Klagenfurt, die Eltern arbeiten großteils auch anderswo. So schön es ist, beim Mittagsläuten der Kirchenglocken nur ein paar Kühe und Vögel zu hören, es ist auch traurig sich zu fragen, wie lange das Dorf noch existieren wird und kann.

In Ischgl werden alte Männer befragt, was ohne Tourismus wäre. Sie schütteln die Köpfe. Ich behaupte mal, niemand freut sich über besoffene lärmende Touristen, über fragwürdige Hotelarchitektur, über ebenso fragwürdige Schlagermusik, die einem überall entgegenplärrt. Aber alle haben dadurch Arbeit. Was sollen sie antworten? Die tatsächliche Frage, die nach diesem katastrophalen Umgang mit Covid zu stellen ist: wie kann man Tourismus in Zukunft gestalten, der nicht (selbst)zerstörerisch ist, der nachhaltig ist, der ein gewisses Niveau nicht notwendigerweise unterschreiten muss, um erfolgreich zu sein. Das werden herausfordernde Zeiten werden, aber vielleicht auch eine neue Chance bieten.

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Jetzt hab ich meinen Homeschooling Endgegner gefunden: der Werkunterricht. Aka “Bastle ein Osterkörbchen nach einem Youtube Tutiorial”.

Mein Kind und ich, wir haben nicht so die große Werkbegabung. Also setzen wir uns vor das 15 minütige Youtube Erklärbär Video, das komplett ohne Worte auskommt. Im Prinzip muss man nur nachbasteln, was jemand mit schönen Händen einem vor-bastelt. Klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt.

Ich bin ja eher so der Mensch “nach Augenmaß”. Das war beim Grammatiklernen schon so. A la: Wieso sollt ich Grammatikregeln lernen, wenn ich es auch nach Gefühl machen kann? Bei Sprachen hat das immer sehr gut funktioniert, Mathematik nach Gefühl hat dann schon deutlich schlechter geklappt. Deshalb hab ich übrigens auch noch nie was gebacken. Abgesehen davon, dass ich schon bei den Mengenangaben scheitere (“Was sind 250 ml?”).

Das Osterkörbchen war dann nach gut drei Stunden und mehreren Anläufen fertig. Die Frage ist, wie fotografieren wir es jetzt möglichst von seiner Schokoladenseite? Harhar.