almis personal blog

Neues Leben, fünfzehn

Die letze Woche war irgendwie nicht gut, obwohl es Highlights gab, zum Beispiel Freunde in größer Runde zum Grillen treffen, erstes Mal nach Corona wieder. Trotzdem war ich jeden Tag noch ein bisschen gedrückter. Ich hab dann M. geschrieben: Wieso gehts mir jetzt wieder schlechter, soll das nicht anders laufen? Und sie hat geantwortet: Vielleicht geht es mal ein wenig bergab, bevor es wieder besser wird. Sie hat vermutlich recht. Ich bin mir auch sicher, dass in irgendeiner Reflexion über Phasen der Trauer garantiert sowas auch drinnensteht. Also glaub ich einmal daran.

Jedenfalls hatte ich dann am Freitag wirklich einen Tiefpunkt, durch etwas anderes ausgelöst, wo ich dann wirklich schlimm weinen musste, fast so ein kleiner Mini Nervenzusammenbruch und das, wo ich abends von L. ins Konzerthaus eingeladen war. Bis zum Abend weinte ich nicht mehr, ich schaffte es sogar mich akzetabel zurecht zu machen mit Kleid und meinen (teuren) italienischen Sommer-Ballerinas, aber meine Augen taten mir weh und ich blinzelte gefühlt die ganze Zeit. Aber sonst war es wirklich sehr nett. Wir tranken Aperol Spritz und aßen hervorragend, inklusive warmer Schokokuchen zum Dessert. Das Konzert war dann auch interessant: Rachmaninov und so (ja, die Russen wieder!). Ich verstehe nicht viel von klassischer Musik, aber die eineinhalb Stunden vergingen schnell für mich.

Danach beschlossen wir, zu Fuß zur Schnellbahnstation Rennweg zu gehen, und auf dem Weg dahin fanden wir ein Tablet. Und dadurch hab ich mich wirklich so gut amüsiert wie schon lange nicht mehr, weil alles so absurd war.

Das Tablet lag vor einem geschlossenen Lokal auf einer Art Bank und dabei ein Zettel, eine Liste von Tagungsteilnehmern was uns zu dem Schluss brachte, dass wohl einem der Teilnehmer dieser Tagung das Tablet gehören muss. Mein Sohn würd jetzt sagen: No shit, Sherlock. Jedenfalls hat L. dann im Hotel angerufen, wo die Tagung stattgefunden hat und ich habe derweil die Person gegoogelt – und tatsächlich: Der Tagungsleiter wohnte dort, war aber gerade nicht im Haus. Kurzerhand sind wir dann hingegangen – strange in ein nobles Hotel in der eigenen Stadt zu marschieren, immerhin gut gekleidet – und haben alles nochmal erklärt und das Tablet dann dem Portier anvertraut. Kurz darauf schon haben wir uns geärgert, dass wir unsere Kontaktdaten gar nicht hinterlassen haben und haben gemutmaßt, dass jetzt gesagt wird: Ja, also dieses Tablet haben vorher zwei junge hübsche Damen abgegeben, da mussten wir sehr über uns lachen. Harhar. Das war schön.