Dieser September bringt einige sehr bemerkenswerte Buch-Neuerscheinungen mit sich (unbezahlte Werbung!).
Da wäre zunächst mal Mein drittes Leben von Daniela Krien. Krien kenne ich durch eine persönliche Empfehlung der Buchhändlerin von der Buchhandlung am Spitz. Ich habe einmal zwei Bücher bei ihr gekauft Once upon a time in Hollywood von Quentin Tarantino und Die Nachricht von Doris Knecht. Es war Coronazeit, wir hatten also Masken auf, sie sah nicht mal wirklich mein Gesicht, aber sie meinte, ich solle warten, sie könne mir da noch ein Buch empfehlen. Und sie holte dann Der Brand von Daniela Krien und meinte, das wäre eine Beziehungsgeschichte, die mir sicher gefallen würde. Ich habe das Buch dann gekauft und tatsächlich war es das beste der drei Bücher, was mich bis heute verblüfft (alle drei Bücher waren gut). Insofern bin ich sehr gespannt auf diesen neuen Roman, auch wenn es eher alles andere als feelgood sein wird, es geht um den tragischen Todesfall eines Kindes und wie die Protagonistin damit weiterlebt.
Ein Buch, das mich ebenfalls anspricht ist Das Glühen im Dunkeln von Musiker und Journalist Christian Fuchs. Der Untertitel sehr pathetisch – wie er gestern selber sagte – Wie Filme mir das Leben retteten. Ich kenne Christian Fuchs vom fm4 Filmpodcast, den ich irrsinnig gerne höre und die meisten Folgen auch gleich mehrfach, beim Spazierengehen. Zwar teile ich eher die filmischen Vorlieben von seiner Co-Moderatorin Pia Reiser – ihr Hassgenre: Sci-Fi Western harhar – während Fuchs gerne doch auch Horror und Splatter und Terrence Malick mag, einen Regisseur, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann. Aber ich höre Fuchs gern zu, bei seinen Erklärungen und deshalb werde ich mir diese Betrachtung des Medium Films an sich zwischen zwei Buchdeckeln nicht entgehen lassen.
Außerdem erscheint ein Buch einer Autorin, von der ich ein echtes Fangirl bin und bisher jeden Roman gelesen habe, nämlich Sally Rooney. Es geht bei der jungen Irin immer irgendwie um Künstler, um Leute, die schreiben, schauspielen, Musik machen und die über alles mögliche nachdenken, vor allem über sich selbst und die Unmöglichkeit ihrer Beziehungen. Oft geht es auch um Geldmangel und Klassenunterschiede. Es geht um Menschen, die oft latent verloren in der Welt sind, manchmal dabei auch depressiv. Wenn man sowas mag, die Beschäftigung mit dem, was im Inneren von Menschen passiert, was sie lieben, woran sie glauben, was ihnen Angst macht etcetera, dann ist man bei Sally Rooney immer richtig. Ihr neuer Roman heißt Intermezzo und es geht um zwei ungleiche Brüder, die gerade ihren Vater verloren haben, und sich so wieder miteinander auseinander setzen müssen und die – man ahnt es – generell in ihrem Leben gerade nicht weiterwissen. Auf diesen Roman freue ich mich ganz besonders.