almis personal blog

Redford

Gestern ist Robert Redford gestorben. Ich habe erst vorige Woche einen seiner berühmtesten Filme gesehen und auch hier besprochen.

Meine Mama hat mir geschrieben: Das ist traurig, aber er hatte ein gutes Alter, ein schönes Leben. Es ist uns immer ein Trost, wenn wir das über jemanden sagen können, zumindest wenn wir diesen Eindruck haben. Hat Redford das selbst auch so gesehen? Zumindest als Künstler schon, wenn er meint: “As an artist, I just can’t think of a better life than the one that I’ve been blessed with” Privat war es etwas anders. Er verlor seine Mutter früh, lese ich, hatte dadurch Probleme mit Alkohol. Später starben zwei seiner Kinder, eines schon als Baby, ein anderer Sohn vor einigen Jahren an Krebs.

Was auffällt, wenn man gestern und auch heute noch auf diversen Social Media Plattformen unterwegs war: es gab zwar irrsinnig viele Postings zu Redford, aber ich habe kein einziges gesehen, dass irgendwie auch nur den Hauch einer Ambivalenz vermittelte. Das kommt selten vor. Menschen quer durch alle Milieus, Kulturkreise und Überzeugungen scheinen sich auf Redfords besondere “legacy” einigen zu können. Bei Cinephilen kommt natürlich oft der Verweis auf das Sundance Filmfestival, das Redford 1981 gegründet hat, weil er Filme unterstützen wollte, die für das große Studio-System nicht attraktiv erschienen. Menschen wie Quentin Tarantino, die Coen Brüder, Richard Linklater oder Jim Jarmusch starteten ihre Karriere dort.

Robert Redford war auch “easy on the eyes”, wie man so schön sagt. Es ist natürlich wahnsinnig oberflächlich das zu schreiben, aber es stimmt halt auch, harhar. Ich finde, er war auch einer der wenigen Männer, die ohne Bart besser aussahen als mit. Und er war einer der auch recht wenigen großen männlichen Filmstars, die blond waren.

Das Gartenbaukino wird aus Anlass seines Todes eine In Memoriam Reihe starten, was ich gehofft habe und sehr begrüße. Ich habe zwar schon relativ viele Filme mit ihm gesehen, aber mir fehlt peinlicherweise zum Beispiel immer noch Out of Africa, ein Film, den sowohl meine Mutter als auch mein Vater mochten, was selten war, diese Übereinstimmung. Und vieles würde ich auch gerne einfach nochmal auf der großen Leinwand anschauen.

Noch ein Zitat habe ich gestern von ihm gelesen, das ich sehr inspirierend finde: “If you believe in something strongly enough, you just keep at it until it happens.” Bei Redford glaubt man daran, dass es mehr ist als eine hoffnungsvolle Utopie.