die ausschnitte aus der gestrigen faust-premiere machen neugierig auf mehr. auch wenn die kritiken durchwachsen sind.
es hat mich auch wieder an die vorbereitungszeit zur mündlichen matura erinnern. r. und ich waren die einzigen aus unserer klasse, die in deutsch antreten wollten. dann kam noch eine andere kollegin dazu, die schriftlich nicht bestanden hatte und mündlich nun antreten musste.
unsere deutschprofessorin hatte daraufhin die idee, r. und mich die werke der leseliste referieren zu lassen. um der kollegin einen überblick zu geben, da wir beide recht viel spaß an deutscher literatur hatten. r. hatte sich unter anderem den faust ausgesucht und fasste den inhalt grob zusammen. natürlich auch die passage, in der faust mephisto seine seele verspricht, für den fall dass er – also faust – irgendwann einmal das bedürfnis hat, zum augenblick zu sagen "verweile doch, du bist so schön". was ja nicht geschieht. r. daraufhin, direkt zu unserer deutschprofessorin gewendet: "obwohl ich das nicht verstehe. gretchen ist schließlich schwanger geworden. da kann ihm der augenblick doch nicht so schlecht gefallen haben."
was die professorin geantwortet hat, weiß ich leider nicht mehr.
Ah, ich erinnere mich wieder. Wir widerspenstigen kleinen Kotzbrocken waren zum Entsetzen unserer Deutschlehrerin der Meinung “GESAGT IST GESAGT!”, Konjunktiv hin oder her. Schon weil wir uns dann durch weniger Seiten hätten quälen müssen.