almis personal blog

Familienplanung according to FB und Apple

Gestern ging groß durch die Medien, dass die Firmen Facebook und Apple ihren Mitarbeiterinnen jetzt das Einfrieren von Eizellen bezahlen, damit sie Karriere machen und das Kinderkriegen auf später verschieben können.

Dazu entbrannten kontroversielle Diskussionen, vor allem auf Twitter. Elisabeth Oberndorfer von Fillmore sieht diese Aktion als “Beitrag zur Chancengleichheit, da die Frauen nicht mehr von der biologischen Uhr abhängig sind.”

Ich sehe das überhaupt nicht so. Das ist kein gelungener Benefit für Frauen und kein Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere, es ist bestensfalls ein Hinausschieben des “Problems”. Denn wenn ich zb. mit 45 ein Kind bekomme statt mit zb 30, stehe ich genauso vor der Frage, wie Kind und Beruf zu vereinbaren sind. Wenn ich das mit 30 aufgrund der Strukturen nicht schaffe, was ist dann 15 Jahre später anders? Zumal man vielleicht in diesem Alter gerade in eine höhere Hierarchiestufe oder Gehaltsklasse vorgerückt ist. Es ist ein Vertagen der Fragestellung, keine Lösung.

Dazu kommt, dass hier vorgegaukelt wird, wie einfach es ist, ein Kind zu bekommen, quasi auf Knopfdruck. Eine kleine Eizellenspende und schon brauche ich mir über das Thema Familie keine Gedanken mehr zu machen. Tatsächlich ist über die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Methode (und auch möglicher “Nebenwirkungen”) nichts gesagt, auch nicht, dass für eine Frau Schwangerschaft und Geburt mit zunehmendem Alter auch eine größere Belastung werden können. Und mit der Geburt ist es ja nicht getan. Das alles wird nicht mitgedacht, oder zumindest nicht kommunziert.

Die Entscheidung für Kinder wird IMO immer eine bewusste sein müssen. Man wird sich immer Gedanken machen müssen, wie man die Dinge unter einen Hut bekommt, wo die Prioritäten liegen, wie in einer Partnerschaft die Aufgaben verteilt werden. Und es gibt dafür natürlich nicht nur eine, DIE universal gültige Antwort. Verschiedene Familien, verschiedene Konzepte und Vorstellungen. Mir fällt es aber schwer, die Maßnahme von FB und Apple als eine der reinen Nächstenliebe an ihren MitarbeiterInnen zu sehen. Eher im Gegenteil.

Tag 9

Tag 9 – Welcher ist der schlechteste Film deines/r Lieblingsregisseurs/in [wahlweise: Lieblingsschauspielers/in]?

Schlecht sicher nicht, aber mit Inland Empire von David Lynch konnte ich wirklich nichts anfangen. Menschen mit Hasenmasken, die bügeln, sind jetzt nicht per se erstaunlich für einen Regisseur wie Lynch. Und auch, dass man der Handlung nicht folgen kann, muss einen nicht zwangsläufig irritieren. Dennoch: das ganze dauert drei Stunden und entzieht sich (im Gegensatz zu zb. Lost Highway oder Mullholland Drive) für mich jeglichem (auch abstrakt verstandenem) Genuss. Eigentlich ist es pures Avantgarde Kino, sogar Twin Peaks wirkt sehr down to earth im Vergleich.

Alles in allem (leider): not my cup of tea.

Tag 8

Tag 8 – Nenne einen Film von deinem/r Lieblingsregisseur_in [wahlweise: Lieblingsschauspieler_in].

Ich weiß nicht genau, ob ich einen Lieblingsregisseur habe, ich mag Fincher, Kubrik, Nolan, Lynch, Jarmusch und Almodovar. Sprechen wir vielleicht einmal von Jim Jarmusch.

NightonEarth

Jim Jarmusch hat viele sehr langsame, handlungsarme und auch verstörende Filme gemacht. Sein interessantester Film ist vielleicht Night on Earth. Darin porträtiert er in fünf Sequenzen nächtliche Taxifahrten in Los Angeles, New York, Rom, Paris und Helsinki. Es gibt sogar sowas wie einen Plot! Das besondere daran ist, dass alle in der jeweiligen Landessprache sprechen. Ok, das mag in den USA jetzt nicht so überraschend sein, wobei Armin Müller-Stahl in der NY Episode auch recht viel Deutsch spricht, aber Finnisch ist nicht gerade eine Sprache, die man sehr oft in Filmen (oder auch sonst) hört. Französisch kann ich gar nicht, Italienisch verstehe ich halbwegs, aber auch daran ist man nicht gewöhnt – natürlich haben diese Episoden Untertitel.

Der Grundton der Episoden ist sehr unterschiedlich. Von beiläufig, über lustig, von skurill zu tieftraurig. Weil Taxifahren, vor allem in der Nacht, natürlich auch eine ergiebige Spielwiese ist, für menschliche Befindlichkeiten und Interaktionen. Im Schutze der Dunkelheit quasi. Durch das Belassen der Orginalsprachen werden die Stimmungen in den verschiedenen Ländern noch deutlicher herausgearbeitet. Night on Earth ist ein Jarmusch-Film für Einsteiger. Nicht so ganz “Indie” und herausfordernd wie seine frühen Werke, aber auch noch nicht merkbar geglättet wie Broken Flowers und letztes Jahr Only lovers left alive. Deshalb ist es wahrscheinlich mein Lieblings-Jarmusch.

Tag 7

Tag 7 – Welchen Film hast du am häufigsten gesehen?

Puuuuuh. Hier folgen natürlich zwangsläufig eher Filme, die mich in meiner Jugend begeistert haben, da ich in den letzten Jahren nicht wirklich dazu komme, mir alle neuen Filme anzusehen, die mich interessieren, geschweige denn Filme doppelt und dreifach anzuschauen. Vielleicht macht man das aber mit dem Alter generell nicht mehr so häufig.

Also ich habe natürlich sehr oft Dirty Dancing gesehen, mit den unvergesslichen Zitat: “Das ist mein Tanzbereich und das ist dein Tanzbereich.” Kann man im Alltagsleben und zu nicht tänzerischen Gelegenheiten auch immer wieder zitieren. Harhar. Und selbstverständlich “Ich habe eine Wassermelone getragen.” Weiters habe ich sehr oft Pretty Woman gesehen. Ja, ich bin ein Mädchen der Achtziger. Und wollte nachher unbedingt solche Haare wie Julia Roberts. Ich fand sie einfach wunderschön in diesem Film.

Später hab ich dann meinen persönlichen Weihnachts-Lieblingsfilm Harry und Sally ziemlich oft gesehen – eben um Weihnachten rum. Und Pulp Fiction hab ich früher auch jedesmal, wenn es im TV lief, fertig angeschaut. Und wenns um Mitternacht war und ich mir dazu Pasta gekocht habe.

Tag 6

Tag 6 – Welcher war der erste Film, den du im Kino gesehen hast?

Soweit ich weiß, war Das letzte Einhorn mein erster Film im Kino. Damals war das noch anders. Es gab nicht soviele Filme für Kinder, die auch im Kino gezeigt wurden (zumindest erinnere ich mich nicht daran, besonders oft im Kino gewesen zu sein). Heute erscheinen praktisch jeden Monat neue Animationsfilme und ich sehe als Mama wesentlich mehr Kinderfilme. Wir hatten damals ja nichts. Harhar.

An den Einhorn-Film selbst erinnere ich mich übrigens gar nicht mehr.

Blog Liebling

Zuerst hab ich mich ja über ein blödes Kommentar geärgert, aber jetzt habe ich doch beschlossen, auch hier darauf hinzuweisen, dass dieser Blog hier im September Blogliebling des Monats bei Brigitte MOM war.

mom-blogs-header-gelb

In der letzten Zeit wurde ja nebenan quasi, bei diversen anderen Elternblogs, über die Relevanz genau dieser diskutiert. Ich denke ja, dass der Almi Blog weniger ein Mama-Blog an sich ist (wobei man darüber natürlich auch diskutieren kann, was das nun wirklich genau ist), aber was ich meine ist, dass ich mich hier nicht ausschließlich mit Kinderthemen beschäftige, und schon gar nicht anderen Eltern hier irgendwelche Tipps geben will.

Dennoch ist das Mama-sein natürlich hier immer wieder mal ein Thema und im Zuge dessen wurde von Brigitte MOM die Frühgeburts-Geschichte aufgegriffen und auch auf Geboren in Bozen hingewiesen. Jedenfalls freue ich mich darüber und ich begrüße mögliche neue Leser sehr herzlich! Auch wenns grade viel um Filme geht, hier.

Tag 5

Welcher Film erinnert dich an jemanden?

Ok, jetzt wirds sehr retro. Denn: mich erinnert jeder Film von bzw. mit Willi Forst an meinen Opa. Denn mein Opa sah Forst in seiner Jugend sehr ähnlich und wurde von seinen Freunden manchmal scherzhaft so genannt. Willi Forst war 11 Jahre älter als mein Opa. Forst war damals ein Star des Wiener Films, später auch Regisseur und Produzent.

Früher spielte es am Samstag Nachmittag ja oft alte Wiener Filme auf (wie es damals hieß) FS1, jeder zweite natürlich mit Hans Moser und er sang fast immer irgendwas (Die Reblaus und ähnliches). Ich bin tw. bei meinen Großeltern aufgewachsen. Ich kenne diese Filme alle. Freilich könnte ich heute kaum eine Handlung einem Filmtitel zuordnen, es vermischt alles irgendwie, aber ich mochte diese Nachmittage bei Kuchen und Tee.

Das war ein ganz schöner Spagat von diesen Alt-Wiener-Filmen zu der Vorliebe meiner Mutter für dramatisch-amerikanisches wie French Connection, Citizen Kane oder All about Eve. Na ja, dieser Spagat zwischen hier und dort prägte wohl meine gesamte Kindheit. Aber das ist eine andere Geschichte.

Tag 4

Welchen Film könntest du kein zweites Mal sehen?

Da fällt mir sofort Einer flog über das Kuckucksnest ein. Natürlich nicht, weil es ein schlechter Film wäre. Schließlich wurde er 1975 in allen Hauptkategorien (Bester Film, beste Hauptdarsteller, beste Regie und bestes Drehbuch) mit dem Oscar ausgezeichnet. Das kommt nich allzuoft vor. Michael Douglas bekam die Auszeichnung als Produzent.

Aber ich mag den Ton der Erzählung gar nicht, es ist so schmerzvoll und bitter und hoffnungslos. Ich mag die Entwicklung der Geschichte nicht. Ich mag nicht in so eine Stimmung gebracht werden. Ich neige nicht zur Depression und vermeide Dinge, die mich deprimieren könnten. Deshalb werde ich mir diesen Film ganz sicher nicht noch einmal ansehen.

Tag 3

Nenne deinen Hassfilm.

Da fällt mir spontan Gangs of New York ein. Es ist natürlich irgendwie ein Sakrileg, einen Scorsese Film zu nennen (wobei ich generell nicht der weltgrößte Scorsese-Fan bin), aber GONY hat in mir von der ersten Minute an Unbehagen, später fast Wut ausgelöst. ich weiß nicht, warum ich derart stark auf diesen Film reagierte, der immerhin für 10 Oscars nominiert war (und keinen einzigen erhalten hat). Ich mag weder die Kulissen/Kostüme, noch gefallen mir die schauspielerischen Leistungen von Leo & Co, auf mich wirkt dieser Film wie eine stark übertriebene Parodie auf sich selbst. Und obwohl ich kein großer Anhänger von Bono bin, ist der Song The hands that built America noch das beste daran. Vielleicht hatte Scorsese einen Plan mit diesem Film, den ich nicht durchschaut habe. Es waren jedenfalls sehr lange 167 Minuten.

Und mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.