almis personal blog

Mehr Glück als Verstand

Ich würd ja gern behaupten, dass es meine Weitsicht als Mutter war, aber. Es war einfach Zufall.

Heute ist nämlich das Kind in Oberkärnten aus dem Auto gestiegen und fast unmittelbar in den neben dem Parkplatz des Porsche Museums befindlichen Bach gefallen. Und heute war es nicht mehr heiss. Dh 1,5 Stunden Fahrt für zwei Minuten Luftschnappen in Gmünd, wenn man kein Wechselgewand dabei hat.

Glücklicherweise lagen Ersatzjeans, Socken und Schuhe im Kofferraum. Es war aber nicht mein Verdienst. Sondern Zufall wie gesagt, durch die Unternehmungen der letzten Tage. Uff.

New dimension

Unser Kärnten Urlaube haben eine neue Dimension erreicht.

12 Jahre musste sich Mr Almi passiv mit Kärnten Infos berieseln lassen, seit zehn Jahren macht er selbst hier Urlaub, dh die Geschichten werden plastischer (hier habe ich mir das Knie aufgeschlagen, da hat mein Opa immer das Autoservice gemacht…). Tja und seit heuer erzählt er mir, was ich erlebt habe: hier sei doch die alte Strasse gewesen, bevor die Umfahrung gebaut wurde. Das ist ca 25 Jahre her. Oder mehr.

Gefaellt mir.

Cool place to be

Mr. Almi und ich hatten heute – am heissesten Tag des Jahres – den 8. Hochzeitstag. Kurzerhand haben wir beschlossen, diesen am kuehlstmoeglichsten Ort Kaerntens zu verbringen. Und zwar dem Grossglockner.

Vom Rosental faehrt man ungefaehr zwei Stunden nach Heiligenblut, am Fusse des hoechsten Berg Oesterreichs. Dort angekommen kurvt man ueber eine sehr angenehme Mautstrasse zur Franz Josefs Hoehe. Wenn man Pass-Strassen in Suedtirol kennt oder die Gegend rund um die Garfagnana in der Toskana, so ist die Glocknerstrasse echt ein “Spaziergang dagegen.

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Oben angekommen hatte es faszinierende 20 Grad und es war enorm windig. Das Panorama war wirklich atemberaubend und die Anfahrt wert.

Beim Runterfahren kehrten wir im Glocknerhaus ein, um zu Mittag zu essen und erstaunlicherweise ist dies keine Touristen Abzocke, sondern ein geschmackvoll eingerichtetes Lokal mit schmackhaften zuenftigen Speisen. Preislich sehr ok. Portionsgroesse mehr als grosszuegig.

Bei der Rueckfahrt genossen wir nochmal das Moelltal und die Klimaanlage unseres Autos. Harhar.

New Hood, vier

Was bisher geschah:

Also die Möbelpacker am Montag waren wirklich sehr schnell. Ich habe Adrian in den Kindergarten gebracht, war ca. eine Stunde weg und als ich zurückkam, stand unser halber Hausrat auf der Straße. Nachdem die beiden netten Männer Sofa, Kühlschrank und andere große Gerätschaften sechs Stöcke hinunter getragen hatten, fragten sie zaghaft, in welchem Stock denn unser neues Zuhause läge. Und waren sichtlich erfreut, dass es sich um den ersten Stock handelt.

Leider war Adrian am Nachmittag gleich krank, aber mein Gott Affenhitze, Umzugschaos und krankes Kind, das ist doch kaum eine Herausforderung. Harhar. Das Zubettgehen war wunderbar. Es ist hier völlig leise, abgesehen vom Zirpen der Grillen und dem Zischen eines Rasensprengers aus der Ferne. Und das Aufwachen war ebenso magisch. Wir sind irgendwie mitten im Grünen. Es ist wie Urlaub. Wenn man eine riesengroße Heuschrecke (und ich meine wirklich riesengroß) auf seinem Kopfpolster findet, dann lebt man in unberührter, wenn auch ungewohnter Natur. Ich denke die ganze Zeit, dass ich träume. Ich wusste nicht, dass ich mir so eine Wohnung und Umgebung wünsche, aber offenbar tat ich das.

Noch besser wurde es, als Adrian dann wieder fit war und erstmals in den Hof zum Spielen ging. Dort waren ungefähr zehn oder elf Kinder, die meisten gleich alt, ein paar kleiner, ein paar größer. Alles Einwohner des Baues. Ein kleines Mädchen hat es ihm besonders angetan, sie haben sich gleich angeregt unterhalten, geschaukelt und gespielt, die Kleine hat ihm auch erklärt, wer wer ist und wer wo wohnt und eine Hausführung hatten wir auch. Am Abend läutete sie nochmal bei uns (wo wir wohnen wusste sie natürlich schon längst) und brachte ihm ein Eis vorbei. Er stand dann lange am Balkon, um zu schauen, ob sie nochmal unten vorbeiläuft. Hach. Ich hab mir das so für ihn gewünscht, weil ich denke, dass er genau das braucht.

Ich selbst habe im Hof übrigens ein Gespräch über das germanistische und soziologische Prekariat geführt. Tja, so ist das hier.

New Hood, drei

Österreich hat heute keinen neuen Hitzerekord aufgestellt, ich aber schon: das hier ist gerade mein heißester Umzug. Wir sind dreimal im Juli umgezogen (vorher 2000 und 2008), aber derartig warm war es bisher noch nie.

Jetzt können wir uns in der Wohnung kaum mehr bewegen: das Vorzimmer, Wohnzimmer und Adrians Zimmer sind mit zerlegten Regalen und Kästen vollgestellt, in den anderen Räumen stehen die Sachen herum, die nicht mitkommen. Es hat 32 Grad, der Kühlschrank ist fast leer, Fernseher abgebaut, gerade das Internet funktioniert noch. Und ich spiele mit dem Gedanken, in die Badewanne zu flüchten.

Ich freu mich, wenn die Möbelpacker morgen zeitig erscheinen und es vielleicht noch eine Chance gibt, dass es da noch unter 30 Grad hat. Und ich bin froh, dass ich nicht diverses Zeug (Waschmaschine! Ecksofa!) sechs Stockwerke hinunterschleppen muss. Wobei das Stiegenhaus derzeit noch ein relativ angenehmer Ort zum Verweilen ist.

Letzte Nacht hier, mögest du schnell vergehen, morgen abend sitzen wir schon am Balkon.

Tante Annis Garten

Bei solchen Temperaturen wie sie derzeit herrschen, sehne ich mich nach einem Ort meiner Kindheit zurück. Und das ist erstaunlicherweise nicht das kühle Nass. Sondern Tante Annis Garten im Rosental.

Der Mann würde jetzt sagen, es folgt eine weitere Geschichte aus Kärnten und damit hat er recht. Meine Leser hier kennen sie – im Gegensatz zu ihm – noch nicht. Also die Tante Anni war nicht meine Tante, sie war die Tante meiner beiden Freundinnen auf dem Bauernhof, wo wir (immer noch im Sommerurlaub) wohnen. Genaugenommen war es auch nicht ihre Tante, sondern ihre Großtante und als wir Schulmädchen waren, war die Tante Anni schon 70 aufwärts. 70 aufwärts bedeutete damals noch etwas anderes als heute. Sie war keine hippe, moderne Frau, mit digital devices und Crocs, sondern eine Tante, wie damals eben die Tanten waren.

Fast jeden Nachmittag im Sommer gingen wir sie besuchen. Sie hatte ein Haus mit Garten am Ende des Dorfes, der Garten lag großteils im Schatten, unter einem Baum stand die Hollywoodschaukel. Gleich beim Eingang gab es Himbeersträucher. Wir kamen immer nach zwei Uhr, meist gemeinsam mit meiner um ein Jahr älteren Freundin K. Manchmal hielt sie zu dieser Zeit noch Mittagsruhe. Meine Oma wollte immer besonders leise sein, doch mein Opa hatte Gusto auf Kaffee und fragte immer ganz laut: “Hallo? Niemand zuhause?” und ähnliches. Meiner Oma was peinlich, aber K. und ich fanden das ziemlich lustig.

Wenn Tante Anni dann ihre Türen öffnete, dann gab es Jause, also Kaffee für meinen Opa und Melissentee für meine Oma und Schartner Bombe und Schnitten für uns Mädchen. Die Tante Anni war immer sehr freundlich zu uns Kindern, ohne sich großartig mit uns zu beschäftigen, es war angenehm, nicht in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Stattdessen erzählt sie meiner Oma ihre Geschichten. Mein Opa ließ sich von uns Mädchen “verarzten” oder wir pflückten Himbeeren, experimentierten mit den Brennesselsträuchern oder lasen Mickey Maus Hefte auf der Wiese. Manchmal gingen wir auch zu der anderen Tante von K. nebenan in den Pool baden, wenn die gerade wenige Frühstückspensionsgäste hatte und kamen dann eingehüllt in Handtücher, in Annis Garten zurück.

K. war und ist bis heute eine sehr humorbegabte Person, wenn sie sich mit ihrer recht eigenwilligen Tante “Doppelconferencen” zu verschiedenen Themen lieferte, dann lag ich echt fast am Boden vor Lachen, K. redete auf Kärnternisch, mit diesem speziellen Dialekteinschlag, die Tante Hochdeutsch (sie hatte lange in Wien gelebt), das waren liebevolle Wortgefechte, oft ging es um den Mikrokosmos Dorfleben. Bis zum Stallgehen um fünf Uhr abends verbrachten wir unsere Zeit an diesem Fleckchen. Das klingt alles furchtbar kitschig-idyllisch, aber ich habe es geliebt.

Die Tante lebt schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr. Aber ihr Haus gibt es noch. Dort wohnt die Schwester von K. mit ihrer Familie. Und darüber wäre die Tante sehr glücklich.

New Hood, zwei

Es ist traumhaft, eine leere Wohnung nach und nach zu befüllen und nochmals die Chance zu bekommen, dabei nur Dinge mitzubringen, die dabei sein müssen. Es fühlt sich wie ein Neubeginn an.

Täglich denke ich an unseren neuen (und ersten) Balkon und wie wir abends draußen sitzen werden, vor dem Schlafengehen. Er schließt auch direkt ans Schlafzimmer an, blickt ins Grüne.

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Langsam merke ich mir die noch ungewohnten Straßennamen und die Lage der Geschäfte. Ich bin mittlerweile recht viel spazieren gegangen und auch mit den Öffis von verschiedenen Richtungen gekommen. Die ersten Strandlokale in der Umgebung haben wir ebenfalls getestet.

Der Auszug ist jetzt für Ende Juli fixiert. Was nicht heißt, dass die Wohnung hier dann schon völlig leer sein wird, aber wir wollen raus, rüber, weg, dorthin.

Back in town

Jetzt sind wir wieder zurück aus Mallorca und es war wirklich ein sehr schöner Urlaub.

Wir sind braungebrannt und ich um einen Kilo leichter. Was mich wundert. Es gab ein großzügiges und schmackhaftes Frühstück- und Abendbuffet, zum Frühstück aß ich täglich 5 Diät Croissants, das wirds gewesen sein. Harhar.

Aber man darf wahrscheinlich nicht unterschätzen, wieviel Bewegung man täglich bei sehr hohen Temperaturen macht (abends kühlt es auch kaum ab, das war für mich sehr überraschend, auf einer Insel weht ja öfters ein kühler Wind, dort kaum). Adrian hat die Strandliege nämlich erst am letzten Tag entdeckt – im Wasser, beim Stiegen rauflaufen und runterhüpfen, Tischtennis, Fitnesscenter und Volleyballversuchen, sowie beim abendlichen Spaziergang.

Täglich um 11 Uhr Vormittag wurde im Hotel Aquafitness angeboten und zwar vom Animateur, den ich sehr bewunderte. Er war immer gut drauf und fröhlich und das wirkte nicht gespielt. Er plauderte mit jedem Gast, der ihm über den Weg lief, in allen möglichen Sprachen und man hatte das Gefühl, das machte ihm wirklich Spaß. Zur Aquafitness kam er jeden Tag mit seinem tragbaren CD Player und als erstes Lied erklang immer Gangnam Style, gefolgt von Waka Waka und Nossa, Nossa. Er schaffte es, dass immer mindestens 20 Leute im Pool mitmachten.

Auch Adrian wurde einmal animiert, beim Bowling mitzutun, allerdings von einer Frau, da konnte er wohl nicht nein sagen. Gemeinsam mit englischen und niederländischen Kindern wurden die Kegel im “Miniclub” auf einem Bein stehend, rückwärts oder mit geschlossenen Augen umgeworfen. Und wir wissen nun auch, dass man seinen Namen im Spanischen auf der letzten Silbe betont. Das klingt etwas herrisch. Ans Spanische konnte ich mich nur langsam gewöhnen, jeden Abend begrüßte ich die Kellner versehentlich mit “Buona sera”.

Unser Urlaubsort Illetas war eher klein und ruhig. Am Abend gab es im Hotel live music, die teilweise wirklich hörenswert war, beispielsweise performte einmal ein Flamenco Gitarrist. Bummeln gehen konnte man bis ungefähr neun Uhr in einigen Boutiqen in der Umgebung. Ich habe mir im Zuge dessen ein Fake-Desigual Kleid gekauft (Muster sehr ähnlich, preislich aber deutlich günstiger), schwarz mit blau/türkisem Muster.

Was gibts noch zu erzählen, ach ja, das einzig schlecht funktionierende im Hotel waren die Lifte. Kamen nie daher und blieb dann laufend in den verschiedenen Stockwerken stehen, in denen man gar nicht aussteigen wollte. Einmal mussten wir alle darüber so lachen, dass der Brite, der mit seinem Sohn gerade einstieg, mit typisch trockenem englischen Humor kommentierte: “I guess we missed the joke”.

Malle

Vor dem Umzug tanken Adrian und ich mit Oma noch Kraft in Mallorca (ok Urlaub war schon vorher gebucht)

Jedenfalls ist es sehr nett hier, von Ballermann Tourismus keine Spur, alles sehr gediegen eigentlich.

Adrian fand seinen ersten Flug toll, waehrend mir wie ueblich die Traenen aus den Augen liefen… “Mama wir sind nicht nervoes, wir sind richtige Maenner” Okey…

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