Heute also die Oscar-Nominierungen und ich kenn praktisch keinen Film, es ist ein bisschen zum heulen. Trotzdem schreib ich was dazu. Harhar.
Also erstens: Die Nominierungsshow, die diesmal veranstaltet wurde, war ein bisschen creepy. Die Filme, die die jeweiligen Kategorien vorstellen sollten (wozu brauchte es die überhaupt?), waren lynch-esk, aber auf banal. Dazu zwei Moderatoren, von denen nur einer halbwegs fähig war, Namen korrekt vorzulesen. Mit dem Charme einer Dauerwerbesendung vorgetragen.
Na ja. Zu den Nominierungen ist zu sagen, dass es Christopher Plummer als Stand In von Kevin Spacey (siehe #metoo) tatsächlich geschafft hat, nach seiner Golden Globe Nominierung, nun auch ein Oscar Nominee zu sein. Und damit ist er der Einzige, der für den Film All the Money in the World nominiert wurde.
Schön sind die vielen Nominierungen für Lady Bird, unter anderem für meine bewunderte Greta Gerwig. Die – und nun festhalten – erst die fünfte Frau überhaupt ist, die für einen Regieoscar nominiert wurde, nach Lina Wertmüller (Seven Beauties), Jane Campion (The Piano), Sofia Coppola (Lost in Translation) und Kathryn Bigelow (The Hurt Locker). Würde sie gewinnen, würde sie das als erst zweite Frau nach Bigelow tun.
Meryl Streep würde ihren vierten Oscar gewinnen, wenn sie für The Post ausgezeichnet werden würden, tatsächlich ist es jedenfalls ihre 21. (sic!) Nominierung.
Tom Hanks, der auch in The Post spielt, war da weniger glücklich und muss auf seine nächste Oscarnominierung seit sometime around the millenium weiterhin warten. Der Film an sich ist zwar auch nominiert, aber kein Regisseur Spielberg, kein Drehbuch…
Dafür erfährt Christopher Nolan diesmal offenbar die Aufmerksamkeit der Academy, die ihm in den letzten Jahren nicht zuteil wurde. Ich mag ja vor allem Memento und Inception von ihm sehr, aber Dunkirk als (Anti)Kriegsfilm ist jetzt nicht so mein Genre, daher auch nicht angesehen. Auch die Nominierung für Denzel Washington als bester Hauptdarsteller ist ziemlich out of the blue, hatten die Oscar-Watcher nicht wirklich auf der Rechnung.
Diesmal wurden wieder neun Filme für den besten Film des Jahres nominiert – früher waren es ja maximal fünf, seit einigen Jahren dürfen es 5-10 sein – und ich hab echt keinen blassen Schimmer, wer hier heuer gewinnen wird. Direkten Favoriten gibt es keinen, meiner Ansicht nach, wahrscheinlich hängt es auch einfach von den Backlashes und Dark-Horses Power ab, wer letztendlich die Nase vorn hat. Möglicherweise gibt es, wie auch in den letzten Jahren öfters, einen Best Director/Best Film Split, Gerwig gewinnt Regie und irgendwas anderes Film.